NIFELHEIM: Envoy Of Lucifer

Sensationell satanisch und satanisch sensationell: NIFELHEIM, NIFELHEIM, NIFELHEIM!

Sieben Jahre sind ins Land gezogen zwischen Servants Of Darkness und dem aktuellen Album Envoy Of Lucifer. Doch wie es zur Hölle sieben Tore gibt, so sind es wohl sieben Jahre, die es braucht, bis ein Werk in voller Länge im Hause NIFELHEIM zur Perfektion gebraut wird. Zittrig vor Freude lege ich das wertvolle Scheibchen in den Player und ja, da ist es. Das unvergleichbare NIFELHEIM-Feeling. Schwefel prescht aus den Boxen, Höllenflammen blitzen aus dem CD-Schacht und sofort werde ich von der Berufung erfasst, den zweiten Patronengurt auch noch zu montieren und mittags um zwölf wild headbangend Envoy of Lucifer im heimischen Büro zu zelebrieren.

Und ja, zelebrieren ist das einzige passende Wort. Dreckig, roh und ungeschliffen brettern die Schweden durch ihre zehn Höllensongs und zeigen im abschließenden No More Lies grad noch dazu, dass ihre Songs auch über eine Dauer von über sieben Minuten prächtig funktionieren. Warum? Ganz einfach, hier stimmt schlichtweg alles. Der typische NIFELHEIM-Spirit wurde nicht eingeengt oder verschönert, Innovation und sonstigen Schnickschnack gibt es nicht – nur feurigen Black Speed Metal, der es zu jeder Sekunde in sich hat, egal ob in höheren oder niedrigeren Temporegionen. Die Produktion leistet das ihrige dazu, dieses Hörerlebnis zu perfektionieren. Triggergeschädigte können aufatmen, denn NIFELHEIM haben sich einen Drumsound à la 1984 beschafft und treten damit mehr Arsch als sämtliche überproduzierten, klinisch toten Drumkits aus der Nuller-Dekade zusammen. Dazu gesellen sich ein saftiger Bass-Sound, unerbittlich heulende Gitarren und genau richtig in Szene gesetzte Kreisch-Vocals.

Musikalisch überzeugt Envoy Of Lucifer ebenfalls auf der ganzen Linie. Hier leben sie wieder auf, die Erinnerungen an die alten Zeiten von KREATOR, hier klebt MACABREs Serial Killer noch wie Dreck unter den Fingernägeln und wenn man sich die Basslines anhört, dann weiß man, dass hier jemand wohl völlig zurecht Steve Harris die eine oder andere Audienz erweist. Dennoch – die Eigenständigkeit ist bei NIFELHEIM immer präsent und kein Song könnte nicht nach wenigen Sekunden mit einem breiten Grinsen als einer der ihrigen identifiziert werden. Einzelne Anspieltipps rauszupicken ist beinahe unmöglich, da alle Tracks gleichermassen für ein angethrashtes Black Metal-Hörhigh sorgen. Klar, das am Stockholmer Konzert mit VENOM präsentierte Gates Of Damnation ist ein absoluter Kracher, doch die anderen Songs wie das coolem Anfangsgitarrenriff aufwartende Claws Of Death stehen dem in nichts nach. Überhaupt ist nicht nur die Bassarbeit, sondern auch die Gitarrenfraktion besonders positiv hervorzuheben. Von groovigem Riffing à la NWOBHM und bis zu heulenden Gitarrensolos wird alles geboten, was der musikalischen Welt von NIFELHEIM zuträglich ist. Textlich verlassen sich die Schweden noch immer auf die pure, unverfälschte Huldigung Luzifers statt zwangsintellektuelles Pathosphilosophengedöns von sich zu geben – und runden damit ihre musikalische Darbietung perfekt ab.

Nach dem schweißtreibenden, intensiven Genuss von Envoy Of Lucifer, dessen pure Boshaftigkeit selbst die klagenden Nachbaren zu Salzsäulen erstarren lässt, bleibt nur eine Aktion übrig: Wieder auf play zu drücken und sich von neuem in den musikalischen Schwefelregen zu stellen. Bei Satan – was für ein absolut geiles Album! Tack så mycket, NIFELHEIM!

Veröffentlichungstermin: 19.11.2007

Spielzeit: 44:05 Min.

Line-Up:
Tyrant: Gitarren / Bass
Hellbutcher: Vocals
Vengeance From Beyond(NECROPHOBIC): Lead Gitarre
Apocalyptic Desolator (NECROPHOBIC): Rhythm Gitarre
Insulter of Jesus Christ! (Ex-ENTOMBED, UNANIMATED, DAMNATION): Drums
Label: Regain Records

Homepage: http://www.nifelheim.co.nr

Tracklist:
1. Infernal Flame Of Destruction
2. Evocation of The End
3. Gates Of Damnation
4. Claws of Death
5. Storm Of The Reaper
6. Envoy Of Lucifer
7. Evil Is Eternal
8. Raging Flames
9. Belial`s Prey
10. No More Lies

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