WOLFEN: Don´t trust the white… or the end will be near!!!

Der deutsche Metal-Underground lebt und die Kölner Power-/ Thrash Metal-Combo WOLFEN spielt da im oberen Drittel der Tabelle gewaltig mit. Fans von ICED EARTH, BRAINSTORM & Co. dürften sehr viel Spaß an der Band haben…

Der deutsche Metal-Underground lebt und die Kölner Power-/ Thrash Metal-Combo WOLFEN spielt da im oberen Drittel der Tabelle gewaltig mit. Nach 5 Demos, die jährlich erschienen sind, konnten WOLFEN anno 2000 einen Deal mit dem BLACK ARROW-Label abschließen. Don´t trust the white heißt der im November 2000 erschienene Longplayer und Fans von ICED EARTH, BRAINSTORM & Co. dürften sehr viel Spaß an der Band haben. Aber lassen wir nun die Jungs aus Kölle zu Wort kommen…

Hallo WOLFEN! Glückwunsch zur “Don´t trust the white”-CD, welche unzählige Male in meinem CD-Player rotierte. Bislang war ich noch nicht in Berührung mit Eurer Mucke gekommen (Schande über mich…) und ich denke viele VAMPSTER-Leser auch nicht (auch Schande über Euch *g*). Erzähle doch mal, wer hinter WOLFEN steckt und gebt uns doch einen kurzen Abriss der Bandhistory.

Die aktuelle Besetzung von WOLFEN sieht folgendermaßen aus:

Andreas von Lipinski am Gesang, Frank J. Noras, das bin ich, an der Gitarre und Backing Vocals, Björn Grüne an der anderen Gitarre und Backing Vocals, Gernot Thiel am Bass und Backing Vocals, Holger Bloempott am Schlagzeug. Aber, fangen wir mal ganz von vorne an:

Andreas und ich machen seit ungefähr zwölf Jahren Musik zusammen. 1994 spielten wir dann als Trio, Andreas am Gesang und Bass, ich an der Gitarre und versuchter Gesang, mit Karsten Drexler an den Drums unter dem Namen WOLFEN. Die ersten WOLFEN Formationen gab es zwar schon 1988/89, sind aber nicht von großer Bedeutung für die heutigen WOLFEN. Mit Björn, einem alten Schulfreund von mir, konnten wir später ein fetteres Brett mit einer weiteren Gitarre erzeugen und Andreas von seinem Bass erlösen in dem wir diverse Bassisten in die Band holten. Mit Gernot haben wir seit drei Jahren die ideal Besetzung fürs Tiefenfundament. Das gleiche Spiel mussten wir mit den Schlagzeugern durchmachen bis wir letztes Jahr im Sommer, während der CD-Aufnahmen, Holger kennen lernten und ihn von Emden nach Köln holten. In den wechselnden Besetzungen haben wir die Demo-Tapes, wie auch die zwei Demo-CDs aufgenommen, als da wären

„Mission of freedom“ in Trio Besetzung

„No sleep ´til dawn“ als Trio mit Martin Orbanz am Schlagzeug

„Blindfold in stone“, als Quintett mit Maurice Lohrke am Bass

„Demo 98“, mit Arnulf Schmitz am Bass, Martin Below -Drums

„Apocalyptic waltz”, Gernot Thiel -Bass

Um die Veränderungen in der Band zu zeigen hab ich die geänderten Positionen zum Vorläufer dazu geschrieben.

Ich war begeistert von Eurem Debutalbum “Don´t trust the white”. Wie waren denn allgemein die Reaktionen auf die Scheiblette?

Es kamen überwiegend positive bis sehr positive Reaktionen von den verschiedensten Magazinen als auch Musikerkollegen und Fans. Die großen Mags, wie ROCK HARD, HAMMER, BREAKOUT und HEAVY, ODER WAS!? waren durch die Bank von unserem Erstling begeistert, wie sich jeder selbst überzeugen kann, z.B. auf unserer Homepage www.wolfen-metal.de.

Ihr habt seit Eurer Existenz bereits fünf Demos aufgenommen, jeweils im jährlichen Rhythmus. Warum hat es eurer Ansicht nach so lange gedauert bis ein Label auf WOLFEN aufmerksam wurde? Oder gab es schon zuvor Kontakte zu Plattenfirmen?

Es gab durchaus schon vorher Kontakte, diese waren in der Regel jedoch unseriös und deswegen für uns nicht akzeptabel. Das Problem warum es so lange gedauert hat, liegt auch darin, dass der traditionellere Heavy Metal lange Zeit verpönt war und erst durch den Boom, den HAMMERFALL wie auch immer ausgelöst haben, die Industrie wie auch die Konsumenten auf diese Art des Metals wieder aufmerksam gemacht wurden.

Ich hatte WOLFEN als eine Mixtur aus Power-und Thrash Metal angepriesen und euch mit ICED EARTH bzw. BRAINSTORM verglichen. Könnt ihr mit dieser Verbindung leben? Was sind eure persönlichen musikalischen Einflüsse und habt ihr in der Band alle den selben Musikgeschmack?

Mit den Vergleichen können wir sehr gut leben, wenn auch ich einige der genannten Bands gar nicht oder nur vom Namen her kenne. Wir fünf haben einen ähnlichen Background, unterscheiden uns in unserem Musikgeschmack aber durchaus. Wir alle mögen auf jeden Fall Bands wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, SLAYER, NEVERMORE, VICIOUS RUMORS, ANTHRAX, TESTAMENT, alte MEGADETH und METALLICA, ICED EARTH und sind natürlich durch das Hören derer Musik auch immer von ihnen beeinflusst worden; mal stärker, mal nur unbewusst.

Gigmäßig kann WOLFEN schon auf Supportgigs für u.a. IN FLAMES, SCANNER und TOTENMOND zurückblicken. Wie kam es zu diesen Gigs und erzählt doch mal was es mit dem Headliner-Gig im Londoner Marquee-Club auf sich hatte.

Im Rahmen von Sommer-Festivals bei uns in Köln, wie auch der Popkomm, konnten wir mit Bands wie IN FLAMES, SCANNER, HATE SQUAD oder auch BLACK VIRGIN spielen. Der Gig im Marquee-Club ist auf eine durchgemachte Nacht in London von Andreas und BRUCE DICKINSON zurück zu führen. Bei der Gelegenheit lernte Andreas den Manager vom Marquee-Club kennen und sie machten einen Auftritt für uns klar. Ein halbes Jahr später haben wir dann diese, hoffentlich nicht einmalige, Gelegenheit gehabt und im berühmten Londoner Marquee-Club gespielt, als special während der Metalnight.

Auf “Don´t trust the white” spielte ein Gastmusiker die Drumparts ein. Warum? Wie sieht es in der Zwischenzeit aus? Habt ihr einen festen Drummer im Line-Up?

Der Gastmusiker ist einer unserer ehemaligen Drummer, Martin Below, der sich zur Verfügung gestellt hatte. Wie oben erwähnt hatten wir Probleme mit unseren Schlagzeugern und wollten die Aufnahmen nicht mit irgendeinem machen und konnten für die Studiozeit Martin noch einmal für uns gewinnen, da wir bei ihm wussten, dass er alles spielen kann. Er spielt jetzt bei GUERILLA aus Köln, die einen eher progressiven Death Metal spielen, was ihm mehr entgegenkommt als unser eher traditioneller ausgerichtete Stil. In der Zwischenzeit haben wir mit Holger Bloempott den Posten bestens besetzen können.

Welche Themen behandelt ihr in euren Texten? Bitte erläutert doch mal kurz die Songs im einzelnen. Was wollt ihr mit dem Cover des Albums aussagen?

In unseren Texten behandeln wir Themen wie die Sinnlosigkeit des Krieges (Burn in Hell), Allmachtkontrolle durch den Staat (Beyond the surface), Umweltzerstörung (2006 und The last judgement), Fantasy und Horror (Wolfen und Terrror), die Offenbarungen des Johannes (the great day …) als auch die Vernichtungsfeldzüge und Ignoranz sogenannter Herrenrassen (Under the blue sky). Mit dem Cover und Titel unserer CD wollen wir eigentlich nur eine geschichtliche Tatsache wiedergeben. Egal wo der weiße Mann hinkam, er säte Vernichtung und Elend über die angeblich primitiven Eingeborenen, siehe die Indianer, die Ureinwohner Australiens, die schwarzen Stämme in Afrika. Alle diese Völker haben eine großen Fehler begangen, sie haben den weißen Einwanderern zu sehr vertraut, sind damit auf die Schnauze gefallen und wurden versklavt, der Freiheit beraubt oder ausgerottet. Deswegen -Don´t Trust The White…Or The End Will Be Near! Es soll auch als Warnung vor dem Irrglauben stehen, dass der Fortschritt, wie wir ihn sehen, als die allein selig machende Lebensweise steht. Zum Beispiel die Gentechnik, ich bezweifle, dass mit dieser Errungenschaft nur gutes getrieben werden wird.

Was erwartet ihr von eurem Deal mit BLACK ARROW Records und wie ist die Zusammenarbeit mit dem Label? Hat euch die Produktion etwas gekostet oder ist die CD komplett von der Plattenfirma finanziert worden?

Wir sind froh, dass wir einen Vertrag mit BLACK ARROW/POINT MUSIC abschließen konnten und sind bis jetzt mit dem Label sehr zufrieden, da alle Zusagen gehalten und sogar mehr geleistet wurde. Über Interna, wie die Konditionen des Vertrages, sprechen wir nicht, können uns aber nicht beklagen.

Wie sieht es denn mit der Metal-Szene im Raum Köln aus? Kommen dort im Gegensatz zu Stuttgart noch viele Fans auf Underground-Gigs? Und was sagt ihr zu der Aussage: “Der Prophet zählt im eigenen Lande nichts.”

Die Metal-Szene in Köln besteht zum größten Teil aus Knüppelcombos (das soll keine Wertung sein) und Mainstream Rockern. Im eigentlichen Heavy Metal gibt es neben uns nur wenige Bands im Raum Köln, mir fallen jetzt nur LOUIS CYPHER ein. Die Konzerte sind im großen und ganzen gut besucht. Wir ziehen zwischen 100 und 150 Fans zu unseren Gigs in Köln, wie zum Beispiel am 31.1.2001, zusammen mit JESTERS FUNERAL. Zu der Aussage: Der Prophet zählt im eigenen Land nichts. kann ich mich nicht äußern, da wir bis auf London noch keine Erfahrungen im Ausland machen konnten, also auch keine Vergleichsmöglichkeiten zu unserem heimischen Zuspruch haben. Unsere Musik an sich hat nun mal nicht den breiten Zuspruch in der Gesellschaft, man sollte somit auch keine Vergleiche mit der Populärmusik aufstellen und METALLICA sind auch nur eine von tausenden Bands, die es geschafft hat.

Ihr seid mit www.wolfen-metal.de auch im WorldWideWeb vertreten. Was erhofft ihr euch vom Internet und was denkt ihr über die MP3-Piraterie?

Das Internet bietet kleinen Bands die Möglichkeit sich kostengünstig weltweit zu präsentieren und den Fans immer die neuesten Informationen zu liefern, Neugierigen eine Chance sich ein Bild von uns zu machen. Zu MP3 kann ich beide Seiten verstehen. Einerseits ist es ärgerlich, wenn du als aufstrebende Band das erste Mal Kohle mit deiner Musik machst und auf einer Tauschbörse deine Arbeit umsonst angeboten wird. Andererseits bin ich aber auch ein Sammler und Liebhaber der Musik und schnuppere auf diese Art in neue Sachen rein, die ich mir so nie oder wahrscheinlich nicht gekauft hätte. Früher überspielte man sich die LP vom Kumpel, gefiel sie mir, wollte ich sie natürlich auch haben. Für mich gehört zu der Musik auch das Cover und die Linernotes, Texte, Fotos etc., das alles zusammen macht das Werk einer Band aus. Also, METALLICA sollen sich nicht so anpissen und sich zur Not einen kleineren Jet kaufen.

Als Band mit der ersten offiziellen CD im Gepäck ist es sehr wichtig live präsent zu sein. Habt ihr Aussichten noch dieses Jahr auf Tour zu gehen?

Tour ist ein gutes Thema. Da wir alle berufstätig sind, Andreas und ich zusätzlich noch jeder eine Familie incl. Kinder zu versorgen haben, können wir nicht so einfach auf Tour gehen. Wir versuchen Auftritte in der Republik klar zu machen, im Sommer auf Festivals zu spielen und vielleicht als Support ein – zwei Wochen touren zu können. Aber, was genaues weiß man nicht.

Abschließend werfe ich euch noch ein paar Schlagwörter an den Kopf, die ihr doch bitte kurz kommentiert:

Printmagazine

Nummer eins der Information; wer weiß, wie lange noch

Onlinemagazine

Immer wichtiger, aber noch Nummer zwei

Playstation

Coole Sache um im Studio die Zeit tot zu schlagen

Papa Roach

Ja, ich auch Papa, gleich zweimal und Andreas einmal

Reunionswahn

Wer´s braucht; Maiden waren keine Reunion, sondern eine logische Konsequenz und nie aufgelöst! (Nur neben bei, ich habe Janick Gers kennen gelernt und er ist ein absolut netter, höflicher und zurückhaltender Mensch, der sich durchaus seine Gedanken über die Fans macht und bestimmt nicht leichtfertig Konzerte absagen lässt.)

1. FC Köln

ja, gibt es hier in Köln (Lippi), aber auch HSV (ich) und Werder Bremen (Björn)

Bruce Dickinson

Gott

Aldi

Gibt es noch was anderes?

Britney Spears

Ist das ein Kaugummi?

True Metal

Other Bands play, Manowar kills, das sagt ja wohl alles über die Clo(w)ns

Black Metal

KISS sehen mit Make-up cooler aus

So, geschafft. Ich bedanke mich für das Interview und ihr könnt noch eure letzten Worte an das Volk richten…

Tja, was soll ich groß sagen außer:

REMEMBER, THE WOLFEN´S ALWAYS GONNA GET YA!!!

Und kauft unsere CD, es ist die beste der Welt!

See ya, WOLFEN

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