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MY OWN PRIVATE ALASKA: Gehirn ausschalten mit Ross

Nicht nur ihre Musik ist beeindruckend. Auch das, was Sänger Matthieu der französischen Senkrechtstarter MY OWN PRIVATE ALASKA auf unsere zahlreichen Fragen per E-Mail antwortet ist wortgewaltig, emotional und selbstbewusst. Kein Wunder, dass MY OWN PRIVATE ALASKA spätestens nach ihrer Entdeckung durch Ross Robinson als Geheimtipp gelten, ihr Debütalbum “Amen” ist originell, tief und spannend. Wir sprechen über das Bandgefüge, die Rolle des Producers und Körperflüssigkeiten auf den Tasten.

Nicht nur ihre Musik ist beeindruckend. Auch das, was Sänger Matthieu der französischen Senkrechtstarter MY OWN PRIVATE ALASKA auf unsere zahlreichen Fragen per E-Mail antwortet ist wortgewaltig, emotional und selbstbewusst. Kein Wunder, dass MY OWN PRIVATE ALASKA spätestens nach ihrer Entdeckung durch Ross Robinson als Geheimtipp gelten, ihr Debütalbum “Amen” ist originell, tief und spannend. Wir sprechen über das Bandgefüge, die Rolle des Producers und Körperflüssigkeiten auf den Tasten.


Was verbindet ihr mit dem Wort “Amen“?

Amen” ist nicht nur ein Wort, das mit einer Religion in Verbindung steht, es ist ein universelles Wort, das zu allen Menschen spricht, die an etwas glauben. Nicht unbedingt an den einen Gott, oder irgendeinen Gott. Viel mehr an sich selbst, in das Leben, die Zukunft, die Idee des Gebens um daraufhin vielleicht etwas zu erhalten, wobei das Geben wichtiger ist. Das haben wir auf diesem Album auch getan, wir geben ohne zu kalkulieren. Jetzt ist alles aufgenommen und gedruckt, wir vertrauen in unser Leben. Inschallah. Amen.

Wie tief ist die Bindung zwischen euch drei Bandmitgliedern? Würden sich MY OWN PRIVATE ALASKA auflösen, wenn einer von euch die Band verlassen würde?

Ja, ich denke das würde so ablaufen. Wir sind drei wichtige Säulen der Architektur von MY OWN PRIVATE ALASKA. Wir haben bisher auch so eine fantastische Geschichte erlebt, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass jemand von uns durch einen anderen ersetzt wird. Alle Musiker, die in MY OWN PRIVATE ALASKA vereint sind haben außerdem starke künstlerische Persönlichkeiten, die unsere Musik definitiv geprägt haben.

Wart ihr vor MY OWN PRIVATE ALASKA auch in anderen Bands tätig?

Ja, Yohan hat in einer Progressive Rock-Bands namens AERIA MICROCOSME gespielt, jetzt hat er außerdem ein fantastisches Duo namens CATS ON TREES. Ich habe vierzehn Jahre in einer experimentellen Metal-Band namens PSYKUP gespielt und bin nun außerdem bei AGORA FIDELIO, einer Post-Rock-Band.

Ihr klingt auf ganz natürliche Art und Weise wie keine andere Band. Ist das ein Zufall, dass ihr diese Richtung gefunden habt, bedingt durch das Line-Up?

Ja, ich glaube das passierte wirklich durch das Line-Up. Wir wollten auch nicht das Piano als Gitarrenersatz verwenden, sondern klassische Kompositionen der Romantik mit der inneren Zerrissenheit verbinden, die im Hardcore und Screamo vorkommt.

Wenn ich mir “Amen” anhöre, möchte ich meinen, ihr hättet unterschiedliche musikalische Hintergründe. Du und Yohan könntet aus der Hardcore-, beziehungsweise Mathcore-Szene stammen, während Tristan eher ein klassischer Pianist zu sein scheint.

Es ist schon ein wenig so, aber nicht ganz. Tristan hat klassischen Background, wurde aber durch NIRVANA Anfang der Neunziger pervertiert. Also fing er auch an Gitarre zu spielen und hörte sich FILTER, HELMET und SOUNDGARDEN an. Yohan war viel in der Rock-Szene unterwegs und mag alle Bands seit LED ZEPPELIN. Ich habe schon immer viele Hardcore- und Post Metal-Bands gehört, wie REFUSED, ENVY, WILL HAVEN, TURMOIL, VISION OF DISORDER, CRISIS, INDECISION und ISIS. Nur Mathcore hören wir nicht so sehr, wir sind nicht schlau genug das zu verstehen, geschweige denn zu spielen.

Ihr verwendet als Instrumente konsequent nur Schlagzeug und Piano – limitiert euch das nicht? Könnt ihr euch vorstellen eines Tages auch Gitarren oder andere Instrumente zu verwenden?

Es gibt keine Gesetze bei MY OWN PRIVATE ALASKA, alles ist möglich. Aber das Line-Up limitiert uns in unseren Augen nicht. Es bedeutet nur, dass es eine bestimmte Art von Musik darstellt, und zwar unsere Musik. Es ist weniger wirklicher Screamo, Grunge, Post-Punk, oder sonstiges. Außerdem sind wir nur zu dritt. Bei SIMON AND GARFUNKEL, DRESDEN DOLLS, TWO GALLANTS, DEVINE DEVINE und NIRVANA waren es auch immer nur ein bis drei Musiker. Hat irgendwer Paul Simon gefragt, ob er einen weiteren Gitarristen als drittes Bandmitglied aufnehmen will? Hat jamend Kurt Cobain gefragt, ob er noch einen Saxophonisten will? Es muss eben schlüssig bleiben.

 MY OWN PRIVATE ALASKA Interview 2010 - Artwork (c) Kertone Productions
“Dreck, Staub, Blut, Schweiß und Sperma.” Auf diesem Klavier kleben sehr viele Flüssigkeiten – das Artwork zu “Amen”.

Ich liebe den schweren Klang des Pianos sehr, es hat viele Facetten und kann ganz einfach ohne Effekte eine große Spannweite von heftiger Musik bedienen. Warum glaubst du ist dieses Instrument im Underground nicht weiter verbreitet?

Das ist einfach nur eine Frage der Mode. Vielleicht aber auch, weil das Klavier schwieriger zu spielen ist, als eine Gitarre, oder weil ihm das Image des klassischen Instruments anhaftet und kein sogenanntes Rock And Roll-Instrument ist. Es stimmt, dass Leute wie JERRY LEE LEWIS sehr selten waren.

Welche Komponisten haben Tristan beeinflusst – vielleicht CHOPIN und CAMILLE SAINT-SAENS?

Ja, auf jeden Fall CHOPIN und SAINT-SAENS ist auch stimmig. Aber auch ERIK SATI hat ihn beeinflusst. Pianisten der romantischen Schule.

Welche modernen Bands hatten einen Einfluss auf euch? WILL HAVEN auf jeden Fall, aber vielleicht auch CONVERGE?

Nein, CONVERGE überhaupt nicht. Verglichen mit anderen finde ich CONVERGE ein wenig überbewertet. WILL HAVEN hingegen haben uns schon beeinflust wegen ihrer Atmosphäre. Sie sind sehr dunkel, heavy, dreckig und haben die fantastische Schreistimme von Grady Avenell. Ansonsten würde ich eher NEUROSIS, MONO, 16HORSEPOWER und QUEENS OF THE STONE AGE nennen.

Erzähl uns die Geschichte von euch und Ross Robinson. Wie wurde er auf euch aufmerksam und wollte er sofort mit euch arbeiten?

Wir kamen dank dem Internet mit ihm in Kontakt. Tristan sandte ihm über Myspace eine Freundschaftsanfrage, er antwortete uns Tags darauf und schrieb, “unsere Musik sei wunderschön” und fragte uns, “wie er uns helfen könne”. Unser Debütalbum nahmen wir dann mit ihm im Sommer 2008 auf. Seine Vision der Welt und der Musik ließ unseren Bereich der Möglichkeiten noch größer werden.

Ihr habt die meisten Songs eures selbstfinanzierten Debüts neu aufgenommen, so als hättet ihr in ihnen Potenzial zur Verbesserung gesehen. Waren diese Songs von Anfang an geplant, auf “Amen” zu stehen, oder hattet ihr nicht mehr neue Songs fertig gestellt, so dass ihr auf altes Material ausweichen musstet?

Wir wollten einige unsere Songs, die wir schon kannten, mit dem künstlerischen Stempel von Ross versehen erleben, um genau zu sehen, was er aus unserer Musik rausholen konnte. Hätten wir das nicht getan, wären wir aus dem Grübeln nicht mehr heraus gekommen: “Was hätte mit Ross aus ‘Page Of A Dictionary’ und ‘I Am An Island’ werden können?” Und weißt du, wir hatten keine zwanzig Songs im Gepäck, also mussten wir alle verfügbaren Lieder verwenden um “Amen” zu erschaffen.

Davon abgesehen beinhaltet “Amen” neue, epische und harmonische Lieder – ist das eine Art natürlicher Evolution?

Ross hat uns nicht gesagt, wir sollen dies tun oder auf diese und jene Art singen. Unter anderem brachte er uns dazu, unsere Gehirne auszuschalten. Wenn du das tust und alles gibst, was du hast, dann gibst du deiner Musik die Menschlichkeit, die sie braucht um andere zu berühren und noch aufrichtiger zu werden. Du gibst, was du hast und bist kein inkonsequentes Abbild deines kulturellen Hintergrunds. Danach wurde der Screamo der frühen Tage mal zum Urschrei, dann wieder zu gesprochenen Worten. Und so wurde die tiefere Bedeutung unserer Musik vergrößert. Wir gingen den Weg von Leid und Nihilismus zur Erlösung und Resolution. Wir wagten den Versuch, uns selbst künstlerisch zu übertreffen und stellten uns selbst und unsere Kunst in Frage. Diese Vision war schon immer ein bewusster Teil unseres musikalischen Konzeptes, aber in Ross haben wir einen echten, musikalischen und menschlichen Coach gefunden, der unsere Musik in Worte verpacken konnte. Er wurde zum fehlenden Bindeglied zwischen unserem musikalischen Universum und dem immateriellen Gefühl, das die Menschen berührt.

Auf “Amen” findet sich auch das Cover von “Where Did You Sleep Last Night”. Kamt ihr durch das “Unplugged”-Album von NIRVANA auf die Idee diesen Song zu covern?

Ja, so war es. Ich habe es eine Zeitlang angehört, während ich auf meine damalige Freundin wartete. Spät nachts, ohne wirklich zu wissen, wo sie war, voller Zweifel, was sie wohl gerade tun würde. Ich hörte schlimme Geschichten über sie, sie log mich an. Dieser Song war außerdem das Lied, das mir in erster Linie in dieser beschissenen Zeit half. Es war die pure Realität, Wort für Wort. Wir wollten die NIRVANA-Version des Lieds etwas weiter in die Brutalität des Gefühls führen. Auch wenn Kurt Cobain damals schon etwas sehr bedeutungsvolles, schönes und gewalttätiges getan hat.

 MY OWN PRIVATE ALASKA Interview 2010 - Bild (c) MY OWN PRIVATE ALASKA
“Es ist wirklich unglaublich, wenn das Publikum unsere Texte kennt, zehntausend Kilometer weit weg von zu Hause.” Für Matthieu besteht Erfolg nicht aus Plattenverkäufen.

“After You” ist ein schlicht großartiger Song, mein Lieblingsstück auf “Amen” – auch von euch? Ist das vielleicht auch der Grund, warum ihr ein Video dazu gedreht habt?

Meiner Meinung nach ist “After You” der offensichtlichste Song des Albums. Einfaches Drumming, effiziente Gesangsmelodie. Als wir gefragt wurde, einen Song für ein Video und eine Singleauskopplung zu wählen, war klar, dass es sich dabei um “After You” handeln würde. Das ist einfach der Rock and Roll-Song von MY OWN PRIVATE ALASKA.

Das dicke, schwarze Öl im Video zu “After You” repräsentiert den Schmutz und die Verbreitung von Seuche und Lust. Hat das mit einer Krankheit zu tun?

Total. Es gibt viele Bedeutungen in diesem Clip. Die schöne Frau versteckt das Öl, aber sie kann es nicht verbergen, es fließt aus ihr heraus. Gleichzeitig klebt diese Creme auf uns und je mehr wir spielen, desto mehr wird diese von uns abgewaschen. Öl ist für uns außerdem ein Synonym für Kapitalismus und gleichzeitig ein Ziel der Industrialisierung Alaskas. Das ist ein Produkt, das aus der Erde kommt und vom Menschen pervertiert wurde. Öl ist außerdem ein sehr schönes, starkes Symbol.

Das Artwork von “Amen” passt übrigens gut zum Video, es ist dreckig und verzerrt. Ein beflecktes Klavier. Die Quintessenz von MY OWN PRIVATE ALASKA?

Das könnte gut sein! Darum haben wir dieses Bild auch vom ersten Augenblick an geliebt. Wie auch die Musik, zeigt das Bild Dreck, Staub, Blut, Schweiß und Sperma. Auf diesem Klavier kleben sehr viele Flüssigkeiten. (lacht)

Auch die Songs “Anchorage”, “Broken Army” und “Amen” sind sehr intensiv, aber nicht so verstörend wie die älteren Lieder. Habt ihr hier eine Balance zwischen der Heaviness und eingängigen Melodien gefunden?

Ich habe während dem ganzen Songwriting nicht über irgendeine Balance nachgedacht. Einige Songs sind catchy, andere nicht, oder weniger. Aber wir versuchen stets einen natürlichen Ausdruck für das zu finden, was in unseren verrückten Köpfen vorgeht.

“Ode To Silence” am Ende des Albums klingt zeitweise recht improvisiert und ist sehr chaotisch. Das erscheint wie ein Film, der schon sein Happy End mit “Just Like You And I” hatte und dann mit einen gemeinen Storytwist endet.

Nein, so ist das gar nicht. Dieser Song steht auf dem Album, weil wir ihn mögen. Ich entschied mich dafür, nicht darauf zu singen, sondern nur Worte aufzunehmen, die gerade aus mir heraussprudelten. Davon abgesehen wurde “Ode To Silence” zu einer ziemlichen Instrumentalnummer und wir mögen es, dass wir einen Instrumentalsong auf “Amen” haben. Live hilft uns das Stück, das Konzert abzutrennen. Ich kann ein wenig die Klappe halten und das Publikum kann sich ein wenig davon erholen, dass es ständig von jemandem angeschrien wird.

Verglichen mit eurer Eigenproduktion, habt ihr auf “Amen” besonders beim Gesang einen großen Schritt nach vorne getätigt. Standen die Vocals im Fokus der Aufnahmen und wie lange habt ihr daran gearbeitet?

Wir haben nicht nur am Gesang gefeilt, auch an den Instrumente haben wir hart gearbeitet. Aber beim Endergebnis fallen die Unterschiede bei den Gesangslinien mehr auf, weil es einfach schwieriger ist, unterschiedliche Intonierungen und Unterschiede beim Piano und dem Schlagzeug zu hören, als bei der Stimme. Überall fand eine Evolution statt. Wie schon gesagt, wir mögen es, alles zu geben und können uns nicht hinter Technik, kulturellen Masken, Bequemlichkeit und Gewohnheiten zu verstecken. Der Grundgedanke war, uns selbst herzugeben. Wir, gänzlich nackt auf dem Album. Ja, der Gesang hat eine Evolution hinter sich, darin ist nun mehr von mir. Teils Screamo, teils Spoken Word, teils gesungen, teils Punk, teils keine Ahnung. Darin steckt mehr als nur ein Stilmittel.

Hat Ross dich dazu ermutigt, andere Gesangsstile auszuprobieren?

Er hat mich vor allem dazu ermutigt, etwas persönliches wiederzugeben. Und niemanden zu imitieren.

 MY OWN PRIVATE ALASKA Interview 2010 - Bild (c) MY OWN PRIVATE ALASKA
“Wir gingen den Weg von Leid und Nihilismus zur Erlösung und Resolution.” MY OWN PRIVATE ALASKA erhielten durch Ross Robinson mentales Coaching.

So wie du singst, hört es sich an, als würdest du in deinen Texten zu jemandem sprechen. Und diese Lyrics wurden dieses Mal nicht veröffentlicht. Sind sie zu privat?

Auf der Collectors Edition sind sie veröffentlicht, du musst sie dir kaufen! Wenn du allerdings den Eindruck hast, ich würde zu jemandem sprechen, dann ist das ein gutes Zeichen, das bedeutet, dass Leben in der Musik steckt. Das ist so, als wäre die Musik der Soundtrack eines Lebens oder das von allen Charakteren hinter MY OWN PRIVATE ALASKA. Das bedeutet, dass ich nicht nur singe oder schreie und das finde ich ziemlich cool.

Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass du die Texte dafür verwendest, mit persönlichen Enttäuschungen abzurechnen? Ist dies der Grundthematik hinter “Amen“?

Es geht nicht nur um Enttäuschungen. Wir verwenden die Texte als kürzesten Vektor zu den Gefühlen in unserem Bauch. Manchmal ist dieses Gefühl eine Enttäuschung, aber manchmal auch Wut, Erlösung, Läuterung und manchmal Glauben. Es gibt viele Gefühle auf “Amen“, aber in der Tat, meistens sind diese Gefühle schwarz.

Ihr habt “Amen” auf I AM RECORDINGS und KERTONE veröffentlicht. Ist KERTONE eigentlich euer eigenes Label? Und wie läuft es mit I AM RECORDONGS?

Wir haben einen Vertrag bei I AM RECORDINGS unterzeichnet, arbeiten aber weltweit mit vielen Partnern zusammen, das haben wir auch von Anfang an mit I AM RECORDINGS klar gestellt. Aber der Partner mit dem größten Vertrauen in MY OWN PRIVATE ALASKA ist definitiv KERTONE, unser ausführender Produzent. Zusammen mit Ross haben KERTONE das Album finanziert und glaubten an uns selbst dann, als so gut wie keiner an uns glauben wollte. Wir können KERTONE nicht genug für das Vertrauen danken, das sie uns schenkten.

Ihr tourt recht viel, ich kann mir nur vorstellen, dass ihr gegenwärtig noch oft in leeren Clubs spielt. Ist es da manchmal schwierig für euch weiter zu machen?

Das ist eine seltsame Frage. Außer der Tour mit WILL HAVEN in Deutschland, die sehr schlecht funktioniert hat, während es in der Schweiz, Belgien und Frankreich sehr gut funktioniert hat, spielten wir noch nicht in besonders vielen leeren Clubs. Jedes mal sind die Leute sehr interessiert an unserer Musik, sie sind aufmerksam und respektvoll. Natürlich spielen wir nicht jeden Abend vor 500 Zuhörern, aber es gibt überall Fans von MY OWN PRIVATE ALASKA, sogar in Rumänien, in den USA, in Russland, Portugal und so weiter. Wir bevorzugen es, uns auf die Besucher des Konzerts zu konzentrieren und nicht auf diejenigen, die nicht gekommen sind. Würden wir uns auf das, “was könnte sein” und “von was können wir träumen” fokussieren, wäre es der Anfang von Frustration und Depression. Das versuchen wir zu vermeiden.

Plant ihr, auch in der heutigen Zeit, mit MY OWN PRIVATE ALASKA eines Tages euren Lebensunterhalt zu verdienen? So viel wie ihr tourt und wie stringent euer Bandkonzept wirkt, könnte man glauben, ihr habt euch auf ein Ziel eingeschossen.

Das einzige Ziel ist, dass wir weiterhin Musik machen. Ich glaube, wir werden nicht davon leben können, denn MY OWN PRIVATE ALASKA ist keine einfache Musik für jedermann, für deine Großmutter oder deine Kinder. Die Tatsache, dass wir durch unsere Musik so viele Länder der Welt bereisen können, ist an sich schon ein Traum. Es ist wirklich unglaublich, wenn das Publikum unsere Texte kennt, zehntausend Kilometer weit weg von zu Hause.

Hiermit sind wir bei der letzten Frage angelangt – was sind eure Pläne für das nächste Jahr, was wird in den nächsten Monaten noch alles passieren?

Touren, touren und nochmals touren, durch die USA, Japan, Skandinavien, Italien und so weiter. Es gibt viele Pläne, aber wir müssen es finanziell machbar halten in diesen Zeiten. Wir werden weiterhin dem Leben und unserer Musik vertrauen, da wir keine Bedenken wegen der kommenden Songs von MY OWN PRIVATE ALASKA haben. Sie werden doppelt so gut sein, wie die alten Stücke.

Matthieu, danke für deine Zeit und viel Erfolg mit MY OWN PRIVATE ALASKA.

Vielen Dank für das lange Interview. That means, you give a fuck. (lacht)

Titelbild: (c) Nicolas Fleure, Artwork: (c) KERTONE PRODUCTIONS, restliche Bilder: (c) MY OWN PRIVATE ALASKA

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