NOCTAMBULIST erfinden den Shoegaze-getränkten Post Black Metal mit „Noctambulist II: De Droom“ nicht neu, ihr Spiel mit Kontrasten erschafft starke, energiegeladene Songs – und sogar einen richtig fetten Hit.
Realitätsflucht, Therapie, Katharsis. Wir neigen dazu, der Musik alle möglichen Attribute zuzuschreiben. Weil sie uns hilft, weil sie uns gut tut, weil sie tiefgreifende Emotionen in uns auslöst. Ganz besonders berührt sie uns aber immer dann, wenn sich in ihr das eigene Seelenleben offenbart. Authentisch und ungeschönt legt auch "Scorched Earth" (2025) den Finger in die Wunde. Mit ihrem sechsten Studioalbum verarbeiten HARAKIRI FOR THE SKY persönliche Erfahrungen, stellen sich der eigenen Zerrissenheit und lassen uns ganz unverblümt am Schmerz teilhaben. Weil sich hinter den dynamischen wie ausladenden Kompositionen aber für gewöhnlich mehr verbirgt als nur die vordergründige Melancholie, haken wir bei Frontmann J.J. nach, um gemeinsam ein wenig tiefer zu graben.
“Eyes of the living night” ist ein klangliches Kaleidoskop großer Träume - und ein eigenartiges, eigenständiges Album, das einen so rasch nicht mehr loslässt.