ZIMMERS HOLE: When You Were Shouting at the Devil… We Were in League with Satan

So klingen TENACIOUS D., wenn sie das "Pick of Destiny" gefunden haben.

Während TENACIOUS D. auf der Suche nach dem Pick of Destiny alles über das Allerheiligste, den Rock selbst, lernen, befinden sich ZIMMERS HOLE bereits im Rock ´n´ Roll-Himmel , sprich in der Hölle. Schon auf ihren ersten beiden Alben ließen die Kanadier mit niveauvollem Toilettenhumor und derber Zoten keinen selbstironischen Metalsong aus. Hier können Jack Black und Kyle Gass doch noch so einiges lernen.

Ganze sechs Jahre nach dem debilen wie großartigen Legion of Flames steht Album Nummer drei ins Haus, dessen grandioser Titel When You Were Shouting at the Devil… We Were in League with Satan schon verrät, dass Wimps und Posers hier nichts verloren haben. Einerseits weil sich die vier Musiker nicht mehr direkt auf Comedy-Niveau begeben, mit Ausnahme des kranken The Vowel Song vielleicht. Derber Humor ist auf diesem Album selbstverständlich nach wie vor omnipräsent, aber eher in die Songs eingebaut. Heißt, wenn man nicht auf die Texte achtet und nur auf die wiederum beachtliche Leistung der Band blickt, dann erlebt man einfach nur einen verdammt gut gemachten Mix aus allen möglichen Metalstilistiken ohne Schnickschnack.

An den Instrumenten sind natürlich wieder nur große Leute des Metal zu finden, die STRAPPING YOUNG LAD-Jungs Jed Simon und Byron Stroud wurden an den Instrumenten dieses Mal von Ausnahmeschlagzeuger Gene Hoglan unterstützt, so dass von den Songs her schon mal gar nichts anbrennt. Aber auch Goldkehlen The Heathen hat in den letzten sechs Jahren nichts verlernt: Er ist nach wie vor ein absolut großartiger Sänger, der von traditionellem Heavy Metal-Gesang, bis hin zu fiesem Death Metal-Gegrunze alles drauf hat, was man so braucht. All das von Devin Townsend in ein herrlich fettes wie transparentes Kleid gepackt, gibt der Scheibe den richtigen Kick.

Dieses zum Leben erweckte Klischee ist natürlich erst bei konsequenter Blödheit richtig gut und auch für normale Menschen erträglich. Dass sich hier ein paar richtige Hymnen eingeschlichen haben, ist selbstverständlich. Das restliche Material beinhaltet zumindest coole Riffs und Hooklines. Klar ist, mit Songs wie We Rule the Fucking Land, Devil´s Mouth, Hair Doesn´t Grow on Steel und dem abschließenden Death Metal-Hammer What´s My Name…Evil gewinnt man die Herzen der versoffenen Headbanger auf jeder Metalparty mit auf nur minimalen Truenessfaktor.

When You Were Shouting at the Devil… We Were in League with Satan ist eine Verneigung vor den Helden dieser Musik, egal ob dem klassischem Heavy Metal, Thrash Metal oder Death Metal. Mit viel Talent für Songwriting und krankem Humor versehen, ist dies eine kurzweilige und spaßige Scheibe, die bei guter Laune gleich doppelte Wirkung entfaltet. An die Debilität von Legion of Flames oder gar Bound by Fire“ kommt Album Nummer drei von ZIMMERS HOLE leider noch lange nicht ran, das schmälert für mich den Genuss leider deutlich. Ein Reiz wie bei den Vorwerken geht hiervon nicht aus, aber vielleicht ist auch gerade eine Art runderneuerte Strategie des Quartetts.

Veröffentlichungstermin: 14. März 2008

Spielzeit: 39:49 Min.

Line-Up:
The Heathen – Vocals
Jed Simon – Guitars, Vocals
Byron Strout – Bass, Vocals
Gene Hoglan – Drums

Label: Century Media Records

Homepage: http://www.legionofflames.com

Tracklist:
1. When You Were Shouting at the Devil… We Were in League with Satan
2. We Rule the fucking Land
3. Flight of the Knight Bat
4. 1312
5. Devil´s Mouth
6. The Vowel Song
7. Fista Corpse
8. Anonymous Esophagus
9. Alright
10. Hair Doesn´t Grow on Steel
11. What´s My Name…Evil

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