We Came As Romans - All Is Beautiful... Because We're Doomed Cover

WE CAME AS ROMANS: All Is Beautiful… Because We’re Doomed

WE CAME AS ROMANS vertrauen auf „All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ aktuellen Genre-Trends, vergessen aber die eigene Note.

„Die or grow“ war das Motto des Vorgängers „Darkbloom“ (2022): Wir müssen weitermachen und an unseren Herausforderungen wachsen. „All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ setzt diese Philosophie fort, indem uns das Album auffordert, das zu schätzen, was wir haben. In blumiger Weise verpacken WE CAME AS ROMANS dabei eine eigentlich altbekannte Weisheit: jeden Tag so zu leben, als sei es der letzte – erst recht, weil alles vergänglich ist.

Dabei startet die Platte mit dem Instrumental-Intro „All Is Beautiful…“ noch vergleichsweise unbarmherzig. Ein donnerndes Schlagzeug und tief gestimmte Gitarren verheißen nichts Gutes, sogar einen kleinen Querverweis in Richtung GOJIRA glauben wir auszumachen, bevor „Bad Luck“ mit seinem gefilterten Chor umgehend die Kehrtwende einschlägt. Ähnlich eingängig und catchy ist ein großer Teil des Albums angelegt, was WE CAME AS ROMANS oftmals jenseits der Grenzen des modernen Metalcore führt.

WE CAME AS ROMANS vertrauen aktuellen Genre-Trends, vergessen aber die eigene Note

Viele Alternative-Sounds und poppige Melodiebögen prägen „All Is Beautiful… Because We’re Doomed“, was konsequenterweise an „Darkbloom“ (2022) anknüpft und durchaus kompetent arrangiert ist. Airplay im Metal-Radio dürfte Tracks wie „One by One“, „Circling A Dying Sun“ oder dem genannten Opener sicher sein. Das andere Extrem wiederum bedienen die US-Amerikaner mit den üblichen Downtuned-Groovern: „Red Smoke“ sowie „b2tm“ setzen auf Synthesizer für den Spannungsaufbau, um dann mittels Chugging und gepresster Shouts den Vorschlaghammer zu schwingen. Hin und wieder nutzt ein Stück wie „No Rest For The Dreamer“ ähnliche Stilmittel, welche WE CAME AS ROMANS dann mittels eines melodischeren Refrains anreichern.

Umgesetzt ist das durchaus solide, die Formation verfehlt aber zugleich, den Stücken eine eigene Note zu verpassen. Ähnlich gelagerte Tracks hat mittlerweile jede zeitgenössische Genre-Band im Repertoire, weil es natürlich funktioniert. Warum man jedoch nun WE CAME AS ROMANS etwa den Vorzug vor FIT FOR A KING geben sollte, vermögen wir anhand des Materials nicht zu sagen.

„All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ ist solide gemacht, aber zu glattgebügelt, um nachhaltig zu begeistern

Dazu folgen „Lake Of Fire“ oder „Culture Wound“ zu sehr dem üblichen Baukastenschema, während die Alt-Pop-Sounds von „Where Did You Go?“ zwar ungemein gut ins Ohr gehen, aber davon abgesehen jegliche Finesse vermissen lassen. In gewisser Weise kopiert „All Is Beautiful… Because We’re Doomed“ akribisch all jene Trends, die derzeit im erweiterten Metalcore-Kosmos kursieren.

Das machen WE CAME AS ROMANS ordentlich, agieren jedoch ausschließlich innerhalb ihres begrenzten Horizonts sowie kompakter Songstrukturen, um eine Klientel ohne Aufmerksamkeitsspanne zu bedienen. Die Krux: Gut gemachte Stangenware hat durchaus seine Daseinsberechtigung, führt das titelgebende Motto allerdings ad absurdum. Warum sollen wir uns mit einem gestriegelten Produkt für den Massenmarkt zufriedengeben, wenn doch die Sonne für uns möglicherweise heute Abend schon zum letzten Mal hinter dem Horizont verschwindet?

Veröffentlichungstermin: 22.08.2025

Spielzeit: 41:12

Line-Up

David Stephens – Vocals
Joshua Moore – Gitarre, Backing Vocals
Lou Cotton – Gitarre
Andy Glass – Bass, Backing Vocals
David Puckett – Drums, Percussions

Produziert von Will Carlson und Drew Fulk

Label: SharpTone Records

Homepage: https://wcarband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/wecameasromans/
Instagram: https://www.instagram.com/wecameasromans/

WE CAME AS ROMANS “All Is Beautiful… Because We’re Doomed” Tracklist

  1. ALL IS BEAUTIFUL…
  2. bad luck (Video bei YouTube)
  3. lake of fire
  4. red smoke
  5. one by one (Video bei YouTube)
  6. culture wound (Video bei YouTube)
  7. where did you go? (Video bei YouTube)
  8. no rest for the dreamer (Video bei YouTube)
  9. b2tm
  10. circling a dying sun
  11. knowing pain
  12. so lost (burning flowers)
  13. BECAUSE WE’RE DOOMED