VANILLA REX: Shadows Of Insanity [Eigenproduktion]

Durchaus anspruchsvoller Progressive Metal mit Power Metal-Vergangenheit, dessen Stärken manchmal auf der Strecke bleiben.

Aus Koblenz erreicht uns der neue Output der Progressive Metal-Band VANILLA REX. Eine Band, die schon seit Jahren im Underground werkelt und mit den Labels nicht so richtig Glück zu haben scheint. Shadows Of Insanity ist die mittlerweile siebte Eigenproduktion. Diesmal als Maxi-CD konzipiert, die auf das 2005 erscheinende Album Appetit machen soll.

Die Aufmachung der CD weckt ein gewisses Interesse. Man erwartet modernen, düsteren progressive Metal, was sich jedoch später als nur partiell richtig darstellt. VANILLA REX haben ihre Wurzeln im Power Metal verschiedenster Prägungen. Diese Wurzeln sind auf Shadows Of Insanity neben den modernen Klängen deutlich zu erkennen. Vor allem in Passagen mit flächigen Keyboard-Sounds und Gesang rutschen doch immer mal wieder Harmonien raus, die klar der Power Metal-Ecke zuzuordnen sind. Es passiert nicht ständig, ist aber dennoch immer präsent. Ob einem das gefällt ist eindeutig Geschmackssache und soll hier nicht bewertet werden. Schwieriger gestaltet sich der Sound. Dem Schlagzeug fehlt eindeutig Druck und auch der Gesang wirkt über weite Strecken wie hinter vorgehaltener Hand. Einige Gitarrenpassagen sind auch etwas dünn, gerade wenn es in die Soli oder Single-Note-Licks geht. Dabei geht unglaublich viel verloren, was diese Scheibe eigentlich ausmacht. Kontraste entfalten sich nicht. Dadurch wirken die langen, aber noch als songorientiert durchgehenden Songstrukturen ziemlich unspektakulär.

Ich weiß nicht, wie die Perspektive einer Band wie VANILLA REX aussieht. Shadows Of Insanity ist mit Sicherheit keine schlechte Angelegenheit, aber die Band werkelt ja nun auch schon ziemlich lange an ihrem Sound. Den Grund dafür, warum ein Label VANILLA REX den Zuschlag gegenüber einer Newcomer Band geben sollte, kann ich nicht liefern – auch wenn das ganze handwerklich durchaus ansprechend präsentiert ist. Die Band schafft es in ihren langen Songs nicht den Hörer mitzureißen, da die Einzelteile sich sehr stark ähneln. Das alles gilt, auch wenn es einige nette Aha-Effekte gibt. Zu nennen wären da die Intros aller Songs und einige instrumentale Passagen mit bemühtem Keyboard, die hängen bleiben.

Doch die eigentlich Kernfrage bleibt, ob es sich lohnt die 8€ für Shadows Of Insanity locker zu machen. Trotz aller Kritik muss man sagen, dass dies eine durchaus anspruchsvolle Maxi-CD ist, die geduldigen Freunden des progressive Metals mit Power Metal-Anleihen durchaus Freude bereiten könnte. Auf der offiziellen Homepage findet ihr mp3s zum Reinhören.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 27:44 Min.

Line-Up:
Andi Wagner – Vocals

Klaus Schwenzner – Guitars

Daniel Kohn – Bass

Carsten Hoppen – Keyboards

Dirk Bärhold – Drums

Produziert von Klaus Schwenzner & Carsten Hoppen

Homepage: http://www.vanillarex.de

Tracklist:
1. Shadows Of Insanity

2. Wasted Life

3. Losing All

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