Grau in Grau – so wirkt nicht nur das Cover von “Grey Wanderer”, dem zweiten Album von UR. Auch die Musik lässt nur wenige Konturen erkennen, setzt das Quartett aus Leipzig doch auf eine trostlose Atmosphäre. Als Handwerkszeug bedienen sich UR des Doom-Death Metals, der mit etwas Sludge und Post Metal angereichert wird. Demzufolge wird den Songs reichlich Zeit gegeben, um sich vor dem Hörer auszubreiten. Durch repetitive Elemente wird Ungeduld und Spannung provoziert, die sich in den wenigen Tempo-Ausbrüchen entladen. Dadurch eignet sich das Album zum Ein- und Abtauchen.
UR setzten Gesang nur sparsam ein
Der eröffnende Titeltrack ist ein gutes Beispiel hierfür, als dass er den Hörer lange Zeit einlullt, ehe der Song in dreckigem Soundgewand Fahrt aufnimmt. Der Lo-Fi-Growl-Gesang wird nicht nur hier sparsam eingesetzt. “Bringer of the Harvest” driftet im Anschluss gar in Drone- / Funeral Doom-Gefilde ab, während “The Rift” anfänglich gar ungezügelt aus den Boxen kommt. Abgeschlossen wird das Album vom vergleichsweise ruhigen “Shapeless Shrine”, welches die Einsamkeit eines Wanderes durch eine graue Landschaft suggeriert.
“Grey Wanderer” geht stellenweise unter die Haut
UR ist mit “Grey Wanderer” ein sparsames Werk atmosphärischer Musik gelungen. Die wenigen Melodien werden gut durchdacht und somit wirkungsvoll zum Einsatz gebracht. Dadurch ergibt sich ein Klangspektrum, das stellenweise unter die Haut gehen kann. Allerdings bleibt letzten Endes das Gefühl haften, dass das Album mehr Dynamik vertragen hätte können.
Veröffentlichungstermin: 24.11.2017
Spielzeit: 43:46 Min.
Line-Up:
Michael Weise – Bass
Enrico Machate – Gitarre
Martin Paul – Guitar & Gesang
Jakob Ritter – Schlagzeug
Produziert von Torsten Lang
Label: Droneburg Records
Homepage: https://ur-doom.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/ur.doom.band
UR “Grey Wanderer” Tracklist:
1. Grey Wanderer
2. Bringer of the Harvest
3. The Rift
4. Shapeless Shrine