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UNDER SIEGE: Days Of Dying Monuments

Was bleibt ist das Gesamtbild einer Metalcore-Veröffentlichung, die auch durch liebevolle Hingabe und Herzblut nicht mehr wird, als eine gut gemachte Platte von vielen. Kein Klassiker, kein Meilenstein, kein Pflichtkauf.

Ja, genau, da war was mit dem Metalcore. Und eigentlich hatte ich mir geschworen, dieses Unwort in Reviews nie wieder zur Eingangs- oder Grundthematik zu machen. Schuld daran, dass ich es jetzt doch mache, ist das Label und UNDER SIEGE selbst. Oder wenigstens die beim Label beschäftigten Bandmitglieder. Die Release-Info zur Band beschäftigt sich nämlich auf einer guten DIN A4 Seite zu großen Teilen nur damit, die Ex-MAX REBO KIDS-Combo als eine der wenigen, ganz, ganz raren Metalcore-Bands mit Qualität und Existenzberechtigung zu bezeichnen. Das Ganze klingt etwa so, wie wenn man Roger Miret ohne Widerworte zu erheben über authentischen Hardcore philosophieren lässt. UNDER SIEGE selbst hingegen sind zwar beileibe nicht schlecht, schaffen es aber auch nicht, die hochtrabenden Worte mit Taten zu untermauern, die einen zum zustimmenden Nicken bringen.

Zudem ist es auch etwas schwammig, Days Of Dying Monuments als Full-Length zu bezeichnen. Sieben neue Tracks befinden sich zwar auf den Scheibe, aber der Rest besteht aus den Stücken der Ten Angry Men-Split mit A TRAITOR LIKE JUDAS. Insgesamt bringt es die Scheibe dabei gerade mal auf gute 38 Minuten. Im wesentlichen sind sich UNDER SIEGE jedenfalls treu geblieben. Ihr Hardcore-beeinflusster (Thrash)Metal wurde abermals von Kristian Kohlmannslehner passend produziert und knallt ganz ordentlich aus den Boxen. Von modernem, mittelschnellem Thrash-Riffing, über melodische Death Metal-Harmonien, bis hin zu brachialen Grooves haben UNDER SIEGE dabei alles an Bord. Das aggressive Geshoute von Henning wird dabei stellenweise durch angedeutetenden Gesang ergänzt (The Great Depression). An Ideen und Vielseitigkeit haben die Hannoveraner sicher nicht gespart. Die Riffs bleiben interessant, die Songs unterscheiden sich merklich voneinander, Abwechslung ist vorhanden. Was bleibt ist dennoch im Gesamtbild eine Metalcore-Veröffentlichung, die auch durch liebevolle Hingabe und Herzblut nicht mehr wird, als eine gut gemachte Platte von vielen. Kein Klassiker, kein Meilenstein, kein Pflichtkauf.

Veröffentlichungstermin: 15. 03. 2006

Spielzeit: 38:45 Min.

Line-Up:
Henning – Vocals

Seb – Guitar

Matthias – Guitar

Chris – Drums

Jörg – Bass

Produziert von Kristian Kohlmannslehner
Label: Let It Burn Records

Homepage: http://www.undersiege.cc

Tracklist:
01. Dawn Of Ages

02. Nightmare Engineer

03. Day Of Dying Monuments

04. The Great Depression

05. Test In Ruins

06. Bloddred Ink, Crimson Paper

07. To An End

08. At The End of All Days

09. Hate Crime

10. Suffocate the Weak

11. Skip

12. In the Shelves

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