Ja, TYRANEX sind zurück: und sie sind mit “Reasons for the Slaughter” um nichts schlechter geworden, bieten sie doch griffigen und kernigen Thrash Metal mit der charakteristischen Stimme von Bandleaderin Linnea Landstedt. Und doch überrascht das vierte Album der Schweden. Denn mit einer einleitenden (klassischen) “Overture” konnte man bei TYRANEX nicht rechnen. Zwar bin ich nach wie vor am Überlegen, wie ich diese thematisch in das Album einordnen sollte, doch – so lose und am Anfang alleinstehend – klingt der leicht dramatische Streicher-Einstieg gut.
Linnea Landstedt zeigt auf “Reasons for the Slaughter”, warum sie Herz und Seele von TYRANEX ist
Dann ist aber Schluss mit Überraschungen und TYRANEX machen das, wofür sie bekannt sind. Gleich “Where Light Ceases to Exist” und “Rise from the Dead” machen mächtig Spaß und gerade bei letztgenanntem Song zeigt Linnea Landstedt (ICE AGE, TROTOAR) auf, warum sie Herz und Seele der Band ist: ihre Stimme hat schließlich das gewisse Etwas und sie setzt diese variantenreich und eben auch mit der entsprechenden Energie und Authentizität (höre auch “Wipe Out”) ein.
Zum Betätigen der Repeat-Taste greift man dann doch lieber auf den Thrash von TYRANEX zurück
Mitunter mischen sich auf “Reasons for the Slaughter” auch sanftere Klänge ein, die dann in Richtung (Modern) Heavy Metal (“Full Circle”) oder gar Rock (“Megalomania”) schielen. Zum Aufbrechen eines Albums ganz gut gewählt, aber zum Betätigen der Repeat-Taste greift man dann doch lieber auf den Thrash von TYRANEX zurück, der unter anderem auch im gut ins Ohr gehenden und nicht ganz so harten “Do or Die” zum Besten gegeben wird.
“Reasons for the Slaughter” ist ein starkes Thrash Metal-Album
Demzufolge ist “Reasons for the Slaughter” ein starkes Thrash Metal-Album, das Fans der Band nicht enttäuschen wird. Abnutzungserscheinungen ob der erwartbaren Musik gibt es darüber hinaus auch nicht, als dass das Riffing einfach zu packen weiß und eben Linnea Landstedt in einer Manier singt und schreit, die unter die Haut zu gehen vermag. Dass die langsameren Parts im Vergleich zu früheren Releases gefühlt etwas zugenommen haben, mag auf den ersten Augenschein etwas aufstoßen, doch wirken TYRANEX dadurch abwechslungsreicher und ausgereifter.
Veröffentlichungstermin: 22.09.2023
Spielzeit: 35:38 Min.
Line-Up:
Linnea Landstedt – Gitarre & Gesang
Pontus Pettersson-Gull – Schlagzeug
Martin Petersson – Bass
Will Tomao – Gitarre
Gast-Musiker:
Alexey Kirkdjian – Violine (“Overture”)
Luiz Amata – Violine & Viola (“Overture”)
Adriana Holtz – Violincello (“Overture”)
Lawrence Mackrory (DARKANE, F.K.Ü., BLACKSCAPE) – Gesang (“Megalomania”)
Produziert von Lawrence Mackrory
Label: GMR Music Group
Mehr im Netz: https://tyranex.bandcamp.com/
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/tyranexofficial/
TYRANEX “Reasons for the Slaughter” Tracklist
1. Overture
2. Where Light Ceases to Exist
3. Rise from the Dead (Lyric-Video bei YouTube)
4. Full Circle
5. Megalomania
6. Reasons for the Slaughter
7. Pyromaniac
8. Do or Die (Audio bei Soundcloud)
9. Wipe Out