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THOUGHT SPHERE: Vague Horizons

THOUGHT SPHERE, eine Band in der Tradition des deutschen Underground Progressive Metal. Die Band bietet hervorragend gespielten Prog-Metal, bei dem stets ein wenig Jazz mitschwingt. Detail-Verliebtheit und gute Melodien sind ein wichtiger Bestandteil von "Vague Horizons".

THOUGHT SPHERE, eine Band in der Tradition des deutschen Underground Progressive Metal. Was zum Henker soll denn das schon wieder heißen? Nun, es gibt eine ganz bestimmte Gattung unter den deutschen (ich habe sowas wirklich noch nie von nicht-deutschen Bands gehört, keine Ahnung warum das so ist…) Prog-Metallern, die sich durch einen ganz bestimmten Sound auszeichnen, der aber ganz schwer in Worte zu fassen ist. Ein wichtiger Bestandteil dieser Musik ist sicher der hintergründig stets präsente Jazz-Einschlag, wie er z.B. bei der Musik von SIEGES EVEN zu finden ist. Und genau dieses jazzige Element bestimmt auch “Vague Horizons”, das offizielle Debütalbum von THOUGHT SPHERE.

Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb sich THOUGHT SPHERE deutlich von den derzeit so trendigen Ich-hab-keinen-Biss-will-aber-trotzdem-wie-DREAM-THEATER-klingen-auch-wenn-ich-keine-Songs-schreiben-kann-Progressive Bands, die uns vor allem aus Italien und Skandinavien überschwemmen, unterscheidet. Die Musik wirkt nicht statisch, sondern geht ordentlich nach vorne los. Vor allem Schlagzeuger Andreas Lösche macht ganz schön Druck und treibt die Band aus der hinteren Reihe stets weiter. Und da nimmt man als alter Metaller auch gerne mal Saxophon-Soli in Kauf, vor allem, wenn diese so mitreißend vorgetragen werden wie bei “Clouds benath”. Das Instrument rockt hier wie Sau und wurde auch hervorragend in die Musik eingebettet. Des Weiteren besticht die Musik auf “Vague Horizons” durch eine starke Detailverliebtheit und Sänger Andreas Lohse setzt den Songs mit seiner Stimme und dem guten Gespür für Melodien das letzte Tüpfelchen auf das *i* auf.

“Vague Horizons” hört man an, dass hier keine Anfänger am Werk sind

Sicher spricht die Musik von THOUGHT SPHERE nur einen kleinen Teil des Metal Publikums an, denn vor allem, wenn die Band gänzlich die Metal-Wurzeln fallen lässt, wie es beim ruhigen und sehr jazzigen Instrumental “A New Beginning” der Fall ist, wird sich der krachverliebte Metaller angewidert abwenden. Doch das dürfte der Band schon klar gewesen sein, als sie sich für diese Art von Musik entschied und das macht den Progressive Metal ja auch aus. Wenngleich es auf “Vague Horizons” auch durchaus metallischer und rauer zugeht, da muss man sich nur mal “Thoughtsphere 2000” anhören.

“Vague Horizons” hört man an, dass man es hier nicht mit Anfängern zu tun hat (die Band hat bereits zwei Alben und ein Demo aufgenommen), als Meisterstück würde ich das Album jedoch noch nicht ganz bezeichnen, dazu fehlt meiner Meinung nach noch der letzte Schliff im Songwriting und die ganz ureigene persönliche Note. Fans des Genres sollten nach dem Lesen dieses Reviews jedoch klar sein, dass hier Zugreifen angesagt ist!

Veröffentlichungstermin: 05.06.2000

Spielzeit: 51:50 Min.

Line-Up:

Andreas Lohse – Vocals
Jens Schäfer – guitar
Adrian Weiss – guitar
Andreas Lösche – drums
Goran Vujic – bass

Produziert von Thought Sphere
Label: B. Mind Records

Hompage: http://www.thoughtsphere.de

THOUGHT SPHERE “Vague Horizons” Tracklist

1. approach…
2. like an angels’ choir
3. ascending
4. clouds benath
5. edenquest
6. (nothing but) a vague horizon
7. pinions ablaze
8. shadowweaver’s realm
9. tragic kingdom
10. a new beginning
11. thoughtsphere 2000
12. …withdrawal

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