THE YEAR OF OUR LORD: The Year of our Lord

…denn ansonsten sind die Ami-Death/Blackmetaller einfach zu sehr auf Nummer sicher gegangen und spielen das, was man aus dem hohen Norden Europas schon zigfach und oft viel besser gehört hat. Kein Album, das wirklich aus der Masse heraus sticht.

Mit den Worten ´The Frozen Divide´ macht auf jeden Fall Lust auf mehr! habe ich das Review zur 1999 erschienen Mini-CD von THE YEAR OF OUR LORD abgeschlossen und mit einer dementsprechenden Erwartungshaltung bin ich auch an das nun vorliegende selbstbetitelte Full-Length-Album der Band heran gegangen. Und als ich das schlichte Coverartwork betrachtete, rechnete ich eigentlich schon mit einer richtig geilen Brecherscheibe

Gleichmal sehr positiv viel mir dann auf, dass THE YEAR OF OUR LORD nun tatsächlich darauf verzichtet haben, die Vocals von Scott Heigelmann bis zum erbrechen zu verzerren und lieber auf seine natürliche Stimme setzen.

Leider ist das aber auch die einzig positive Weiterentwicklung, die ich bei diesem Album erkennen kann.

Denn ansonsten sind die Ami-Death/Blackmetaller einfach zu sehr auf Nummer sicher gegangen und spielen das, was man aus dem hohen Norden Europas schon zigfach und oft viel besser gehört hat.

Die Wucht, mit der die Band teilweise noch auf The Frozen Divide rüber kam, wurde auf The Year of our Lord zu einem großen Teil über Bord geworfen. Stattdessen betet man lieber nach, was einem die skandinavischen Originale schon oft genug vorgemacht haben. Melodische Gitarrenlinien hier, ein bisschen satten Groove da und alles auf einem Niveau, aufgrund dessen man die Band sicher nicht zu den Ablosern des Genres zählen kann und darf, sie aber auch nicht wirklich was reißen kann.

Der größte Teil der Songs plätschert doch recht gewöhnlich an einem vorbei und auch dann, wenn die Band versucht aus einfachen Schemata auszubrechen, geht sie alles andere als innovativ zu Werke. Fire skates the Water beispielsweise sticht mit wehmütigen, klaren, nordischen Gesangslinien hervor, die man von so mancher Viking-Metal Band schon viel besser gehört hat, Wombdisease zeigt einfach zu deutlich den Einfluss von IN FLAMES auf die Band und The Hunt könnte fast schon als Ami-Version eines EISREGEN-Songs durchgehen.

The Year of our Lord ist im Grunde genommen kein schlechtes Album geworden und es gibt durchaus auch Songs, die richtig mitreißen können (Nightlark oder Kismet). Letztendlich mangelt es THE YEAR OF OUR LORD auf diesem Album aber leider am notwendigen eigenen Profil, um wirklich als Kaufempfehlung gehandelt werden zu können. Einfach kein Album, das wirklich aus der Masse heraus sticht.

Fierce

Veröffentlichungstermin: 25.02.02

Spielzeit: 58:00 Min.

Line-Up:
Scott Heigelmann – Vocals

Nick Heigelmann – Guitars

Nick Kyte – Guitars

Andy Kyte – Bass

Glen Brasile – Drums

Elissa Young – Keyboards

Produziert von The Year of our Lord
Label: Lifeforce Records / Bellaphon

Hompage: http://www.theyearofourlord.com

Tracklist:
1. Dead to you

2. Hollowing of a Quiet Man

3. Horror Hotel

4. Fire Skates the Water

5. Wombdisease

6. The Hunt

7. The Gones of Astria

8. Rust and Ashes

9. Song of Oleg

10. Serpentine Medea

11. Nightlark

12. Eventide

13. Kismet (Daughter of Nevir)

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