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THE ORDER: Rockwolf

Der dritte Streich des Schweizer Hard Rock-"Nachwuchses". Kann das Level des Vorgängers gehalten werden?

Hard Rock hat ja in der Schweiz mittlerweile schon Tradition. Namhafte Formationen wie KROKUS, GOTTHARD, KAKTUS, SHAKRA, CRYSTAL BALL oder KILLER belegen dies. (Wer könnte die Bands auf Anhieb in die richtige zeitliche Reihenfolge hinsichtlich der Bandgründung bringen? Der angespornte Quizliebhaber schielt erst zur Lösung ganz unten, nachdem er die Frage selbst beantwortet hat.). THE ORDER sind der Nachwuchs in diesem Reigen und mit ihrem dritten Werk Rockwolf will sich die Band bestehend aus PURE INC.– und (ex-)GURD-Mitgliedern, endgültig in der Szene etablieren.

Nach dem überzeugenden Vorgänger Metal Casino wurde ja die Messlatte bereits sehr hoch gelegt. Können THE ORDER dieses Level halten? Ein Opener mit dem Titel Sex, drugs and rock `n` roll ist auf alle Fälle ein deutlicher Fingerzeig dafür, was sich die Schweizer vorgenommen haben. Auch wenn der ein oder andere jetzt mit Sicherheit Oh Gott, Klischee, igitt! brüllt, macht der flotte Opener mit Arschtreter-Manier sehr viel Spaß. Ein bisschen Klischee gehört meines Erachtens aber auch dazu, denn seinen wir ehrlich, ohne diesen Ausspruch, der vor allem in früheren Jahren oftmals auch eine Lebenseinstellung war, wäre der Rock `n` Roll nicht dieses Mysterium, das er heute darstellt. Fragt z.B. den Typen, der momentan als Barkeeper im Weltraum Fußball überträgt bzw. den Herrn, der zwar im Laufe der Jahre seine Beißerchen auf Vordermann bringen ließ, aber seit jeher zu seinen zwei Leberflecken (nicht Warzen) steht. Diese beiden Herrschaften und viele andere auch sind nicht nur wegen ihrer Musik Legenden…
Ich schweife schon wieder mal ab. Zurück zu THE ORDER. Der Opener ist ja nicht das einzige erwähnenswerte an Rockwolf. Egal ob mit positiven Vibes (Love ain`t a game to play, Angel in disguise) oder mit kernigen Riffs (Reorder the disorder, On and on), die Formel bei den Schweizern passt. Und auch bei langsameren Nummern (Rockwolf, Endlessly) stimmt das Feeling. Lediglich mit dem DURAN DURAN-Cover Wild boys kann ich mich nicht so recht anfreunden. Das liegt aber vor allem daran, dass ich schon dem Original wenig bis gar nichts abgewinnen konnte und deshalb soll dadurch die Wertung nicht gravierend beeinflusst werden…

Um auf obige Frage zurück zu kommen: THE ORDER können das Level von Metal Casino auf alle Fälle halten. Nun ist Rockwolf wie auch sein Vorgänger zwar kein Überflieger aber dennoch ein sehr hörenswertes Hard Rock-Scheibchen, dass die Tradition starker Schweizer Veröffentlichungen in diesem Sektor durchaus fortführt. Nicht nur solides sondern gutes Schweizer Handwerk, diese Formulierung trifft den Nagel auf den Kopf und deshalb ist Rockwolf auch Hard Rockern aller Altersklassen ohne Weiteres zu empfehlen.

Jetzt bin ich euch bloß noch die Auflösung meiner Quiz-Frage zu Anfang schuldig: Die korrekte Reihenfolge lautet: KAKTUS (1969), KROKUS (1974), KILLER (1979), GOTTHARD (1992), SHAKRA (1995), CRYSTAL BALL (1999). Wer das jetzt richtig hatte, spielt zwar nicht bei Jauch um eine Million, kann sich aber immerhin als Experte für den Schweizer Hard Rock bezeichnen. Und das ist doch auch was.

Veröffentlichungstermin: 25.09.2009

Spielzeit: 47:11 Min.

Line-Up:
Gesang. Gianni Pontillo
Gitarre: Bruno Spring
Bass: Andrej Aplanalp
Schlagzeug: Mauro „Tschibu“ Casciero

Produziert von V.O. Pulver und THE ORDER
Label: Dockyard 1

Homepage: http://www.theorder.ch

MySpace: http://www.myspace.com/theordermetal

Tracklist:
1.Sex, drugs and rock `n` roll
2.Love ain`t a game to play
3.On and on
4.Endlessly
5.Angel in disguise
6.Reorder the disorder
7.This song is for you
8.Miss paradise
9.Rockwolf
10.Wild boys

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