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THE GATES OF SLUMBER: …The Awakening

Jünger des "True Doom" dürfen zuschlagen, weniger puristische Liebhaber doomiger Klänge können aber auch gut ohne dieses Album überleben.

THE GATES OF SLUMBER sind berechenbar. Ein Blick auf das klischeehafte Cover macht bereits deutlich, wohin der Hase läuft. Auf dem Inlay prangt das Kürzel C.O.T.D. – der Circle Of True Doom hat wieder zugeschlagen, um all denen den Garaus zu machen, die false doom sind. Weiter geht es mit einem vor Klischees triefenden Intro mit Kirchenglocken, Sturm und den Schreien von Höllenqualen leidenden Menschen. Das Album zeichnet sich also durch eine hohe Erwartungstreue aus, denn die Musik, die dann folgt, klingt genau so, wie man es nach all dem erwartet. Klischeebehafteter (ja, da ist das böse Wort wieder) Oldschool-Doom im SAINT VITUS-Stil wird dem Hörer eine dreiviertel Stunde lang geboten.

THE GATES OF SLUMBER sind in klassischer Dreier-Besetzung unterwegs, die Produktion ist dreckig, mit einem herrlich warmen Gitarren- und einem absolut naturbelassenen Schlagzeugsound. Karl Simon trägt seine Untergangsszenarien mit rauer, aber nicht allzu weinerlicher Stimme vor. Was die Musik des amerikanischen Trios auszeichnet, ist ein Hang zu ausgedehnten Instrumentalpassagen. Das wirkt schon sehr lässig und hat teilweise schon fast den Charakter einer Jamsession, wenn Karl Simon an der Gitarre soliert und Jason McCash kontrapunktische Basslinien zum Besten gibt. Kennzeichnend ist dabei auch, dass häufig zwei Sologitarren gleichzeitig zum Einsatz kommen, die teilweise zweistimmig, teilweise unisono und teilweise kontrapunktisch solieren.

THE GATES OF SLUMBER verharren nicht in ultralangsamem Doom, sondern verstehen es auch ordentlich zu rocken. The Jury etwa ist ein beschwingter Doomrocker im Shuffle-Feel, bei dem ein oder zwei sehr einprägsame Riffs als Hookline fungieren und stellt wohl den Höhepunkt des Albums dar. Das kurze The Executioner rockt zwar auch mächtig und kommt sehr flott daher, wirkt aber etwas unspektakulär.

…The Awakening bietet coolen, dreckigen Old-School-Doom, dem es aber etwas an Abwechslung und richtigen Killer-Riffs fehlt. Letztere sind nämlich nur vereinzelt zu finden. Die Produktion hätte durchaus etwas druckvoller sein können, aber das ist wohl der Preis, den man zahlen muss für einen solch rohen Sound. Jünger des True Doom dürfen zuschlagen, weniger puristische Liebhaber doomiger Klänge können aber auch gut ohne dieses Album überleben.

Veröffentlichungstermin: August 2004

Spielzeit: 44:06 Min.

Line-Up:
Karl Simon – vocals, guitar

Jason McCash – bass

Chuck Brown – drums
Label: Final Chapter Records

Email-Adresse der Band: slumberingsouls@yahoo.co.uk

Tracklist:
1. The Awakening

2. The Judge

3. The Jury

4. Broken On The Wheel

5. The Executioner

6. Blessed Pathway To The Celestial Kingdom

7. The Burial

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