THE BREW: The Joker [Eigenproduktion]

Wer auf bluesigen Retro-Rock mit starkem HENDRIX-Touch steht, der sollte sich unbedingt THE BREW anhören.

Jawohl, je mehr man als Classic-Rocker Richtung Schweden schauen muss, um so mehr freut man sich, wenn auch von den britischen Inseln mal wieder ein nennenswertes Stück Retro-Sound das Festland erreicht. Neben den überall zurecht gefeierten THE ANSWER stehen hier auch THE BREW aus dem englischen Grimsby ganz vorne, welche mit ihrem zweiten Album The Joker für Freaks des 60/70er-Rock ein unverzichtbares Scheibchen abliefern.

Mit dem Cover mag man noch irrtümlich in die verspielte JETHRO TULL-Ecke deuten, musikalisch hingegen orientiert man sich stark am bluesigen JIMI HENDRIX und wie fast unvermeidbar an LED ZEPPELIN. Wobei man sich gerade auch durch den starken HENDRIX-Touch etwas abhebt. Ob es nun gefällt, wenn diese Anleihen so deutlich vorgetragen werden, das ist sicher Geschmackssache. Kaum Fragen bleiben dagegen offen, ob der junge Gitarrist Jason Barwick diesen gewachsen ist. Der Knabe feuert ordentlich Salven ab, die ohne Umwege an den Großmeister der Hippiegitarre erinnern. Hier stimmen Technik und Feeling, vom verkrampften Kopieren vieler anderen Retro-Klon-Gitarristen bleibt Jason weit entfernt. Ebenso locker fügt er typisches JIMMY PAGE-Spiel ein, kennt aber auch Bands der 80er, die hin und wieder dezent einfließen. Ihm zur Seite steht bzw. sitzt Kurtis Smith, ebenfalls noch ein Jüngling, der seine Drums beängstigend stark bearbeitet und mit purer Energie und Einfallsreichtum Helden wie John Bonham (LED ZEPPELIN), Keith Moon (THE WHO) oder Ian Paice (DEEP PURPLE) in Erinnerung ruft. Toller Drummer hin und her, ob man bei einer so kurzen CD wirklich noch ein 4:30er Drumsolo draufpacken muss, nun ja. Ohne sich mit der Band selbst zu beschäftigen ist man doch verwundert, wie gesetzt und reif THE BREW trotz spürbarer jugendlicher Energie klingen. Irgendwann schaut man doch mal nach und findet die Lösung in Frontmann/Basser Tim Smith, der sich als Papa vom Drumwunder zeigt und dementsprechend dem älteren Semester angehört, welches mit diesen dargebotenen Sounds aufgewachsen ist. Er stellt sich bereitwillig hinter den jungen Wilden zurück, hält durch sein solides Spiel und den zeitgemäßen Gesang aber deutlich die Fäden zusammen. Ließe man den Jünglingen freie Hand, sich selbstverliebt auszutoben, würden THE BREW sicher viel von ihrem echten Retro-Charme verlieren. Diese Mischung aus Classic-Rock, bluesigen STEVIE RAY VAUGHAN-Tönen und viel hippiesken HENDRIX-Vibes ist wirklich cool. Zumal der Sound einen starken Live-Touch hat, irgendwie glaubt man sich permanent in einem vernebelten Club, nur das Publikum fehlt halt. Live auf der Bühne dürften THE BREW der Hammer sein.

Wer auf bluesigen Retro-Rock mit starkem HENDRIX-Touch steht, der sollte sich unbedingt vertrauensvoll an JUST FOR KICKS wenden.

Veröffentlichungstermin: 29.05.2009

Spielzeit: 38:14 Min.

Line-Up:
Tim Smith – Vocals, Bass
Jason Barwick – Guitars, Backing Vocals
Kurtis Smith – Drums

Produziert von The Brew und David Coffin
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.the-brew.net

MySpace: http://www.myspace.com/thebrewinfo

Tracklist:
1. Postcore Hero
2. Lies
3. The Joker
4. Dil Chahta Hai
5. Hearts Desires
6. Burt´s Boogie
7. Break Free
8. 24 Hours (From Yesterday)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner