Ihr wisst ja, Adel verpflichtet. Die blaublütigen Kronprinzen des Boston-Punks wissen, wie sie sich als königlicher Adel verhalten müssen: Die gröhlen, trinken, pogen, sind selbstironisch, spielen simple Songs mit ordentlich Chaos und haben ein Faible für rauhen Sound und flotte Vocals.
Kurzweiliger kann eine halbe Stunde (leider wieder mit einer unendlich langen Pause bis zum Hidden-Track) fast nicht sein, außer bei den GENOCIDE SUPERSTARS, aber die kann man eh nicht vergleichen. Die Spielfreude ist bei beiden Bands allerdings gleich groß, das merkt man auch an dem obskuren BRUCE SPRINGSTEEN-Cover, für das der Boss den fünf Amis wahrscheinlich in den Arsch treten würde. Erfrischend sind auch ihre eigenen Songs, voller Anarchie und Power legen THE BLUE BLOODS los und hauen dem Hörer nur 1a Punk Songs um die Ohren, dass es nur so rauscht. Hymnen gibt es 18 mal zu hören, ganz im Stil des alten Boston Punks.
02072, The Ties that Bind, Day in, Day out machen voll Dampf und versehen alles mit einem fetten Grinsen – man siehe nur das klasse Cover -, dabei ist es scheißegal, ob die Typen fitte Instrumentalisten sind. Das sie nicht die besten Musiker sind ist sogar gut für den Genuss der Scheibe, hier wurde nichts groß perfektioniert, hier wird alles aus dem Bauch direkt auf die CD übertragen.
Punk made in Boston ist also glücklicherweise nicht tot, THE BLUE BLOODS liefern den eindrucksvollen Beweis dazu. Fürs Parties (gerade jetzt im Sommer) ist das Ding unverzichtbar und für Hobby-Anarchos erst recht. Wenn ich es mir recht überlege, sollte es diese CD zu jedem Kasten Bier dazu geben – zum vollen Genuss sozusagen.
Spielzeit: 60:03 Min.
Line-Up:
Pat Brundage – Drums
T.J. Welch – Guitar, Backing Vocals
Greg Genovese – Guitar, Backing Vocals
Tim Baxter – Vocals
Nick Devlin – Bass, Backing Vocals
Produziert von Jim Seigel & THE BLUE BLOODS
Label: I Scream Records
Homepage: http://www.thebluebloods.net
Email: theblue_bloods@hotmail.com
Tracklist:
1. Intro
2. Twice as Strong
3. Day in, Day out
4. Burning Bridges Light the Way
5. Kowalski
6. Nervous Wreck
7. 02072
8. Empty Promises
9. Glue
10. The Ties that Bind
11. Parting Shot
12. Backbone
13. I´m Going Down
14. The More Things Change
15. Playing with Fire
16. Jaundice
17. Miles to Go
18. Nothing