blank

SYLOSIS: A Sign Of Things To Come

SYLOSIS treiben die moderne Ausrichtung ihres Thrash Metals weiter voran, werden dabei ihrem Potenzial aber nicht immer gerecht.

„A Sign Of Things To Come”. Ein Titel, der in Verbindung mit dem Cover-Artwork schnell einen mahnenden Ton annimmt. Ouroboros – die Schlange, die sich selbst verzehrt und hier gar in Skelettform dargestellt wird – diente historisch oftmals als Symbol der Wiederkehr. Vergangene Ereignisse wiederholen sich in einem ewigen Kreislauf: vor dem Hintergrund einer geschundenen Welt nicht immer die rosigste Aussicht.

SYLOSIS versuchen immerhin diesem Zyklus auf ihrem sechsten Album entgegenzusteuern, indem sie die modernere Ausrichtung des Vorgängers „Cycle Of Suffering“ (2020) noch weiter vorantreiben. Die Gitarren sind weiterhin vergleichsweise tief gestimmt, während die klassischen Thrash-Akzente zwar präsent sind, oft jedoch einer allgemein modernen, oft groove-orientierten Ausrichtung weichen („Descent“, „A Sign Of Things To Come“).

SYLOSIS’ moderne Ausrichtung ist auf Albumlänge nicht immer zwingend genug

Das funktioniert punktuell hervorragend, wenn sich die Band um Mastermind Josh Middleton (ex-ARCHITECTS) auf ihre Stärken besinnt und neben starken Soli auf Shredding-Künste setzt. „Deadwood“ ist ein kompromissloser Auftakt, der wie die Single „Poison For The Lost“ oder das abschließende „A Godless Throne“ vor allem im Bereich der Gitarren brilliert. Andernorts versuchen SYLOSIS hingegen, ihren Kompositionen die Abwechslung und Tiefe zu geben, welche die fette, doch dynamikarme Produktion nicht bieten kann: Das introvertierte „Absent“ präsentiert sich als Ruhepol, während der klar gesungene Refrain von „Thorns“ die Zugänglichkeit des Albums erhöhen soll.

In beiden Fällen bleibt die Wirkung allerdings verhalten, da Middletons manchmal zögerlicher Klargesang schlicht das nötige Charisma fehlt. Vor allem „Thorns”, das manchmal gar nicht so weit von TRIVIUM entfernt ist, hätte daher wohl von einem Gast-Feature profitieren können. Deutlich eindringlicher treffen indes die harschen Vocals ins Mark, welche man sonst eher im Core-Umfeld erwarten würde, doch auch in SYLOSIS‘ Modern-Thrash-Bastard eine gute Figur machen.

Mit “A Sign of Things To Come” schöpfen SYLOSIS ihr Potenzial nur phasenweise aus

Dass das eigentlich solide „A Sign Of Things To Come“ trotz seiner mitunter starken Riffs hinter den Erwartungen zurückbleibt, ist aus diesen Gründen besonders ernüchternd. Ihrem Potenzial werden die Briten trotz technisch makelloser Arbeit leider nur phasenweise gerecht, was uns im Gegenzug aber nicht die Hoffnung raubt. Denn sollten SYLOSIS – wie wir alle – tatsächlich Teil eines ewigen Kreislaufs der Wiederkunft sein, so besteht zumindest die Aussicht, dass künftige Anstrengungen des Quartetts möglicherweise wieder an vergangene Glanzzeiten anknüpfen können.

Veröffentlichungstermin: 08.09.2023

Spielzeit: 43:19

Line-Up

Josh Middleton – Vocals, Gitarre
Alex Bailey – Gitarre
Conor Marshall – Bass
Ali Richardson – Schlagzeug

Produziert von Josh Middleton und Scott Atkins

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://www.sylosis-band.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Sylosis

SYLOSIS “A Sign Of Things To Come” Tracklist

1. Deadwood (Video bei YouTube)
2. A Sign Of Things To Come (Video bei YouTube)
3. Pariahs
4. Poison For The Lost (Video bei YouTube)
5. Descent
6. Absent
7. Eye For An Eye
8. Judas
9. Thorns
10. A Godless Throne

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner