SWELTER: Tremendous Ride

Ein gutes, wenn auch noch verbesserungswürdiges Debüt einer jungen deutschen Formation!

Heavy Ass-Kickin` Metal – so bezeichnen SWELTER selbst ihre Musik. Na gut, dann wollen wir der Sache mal auf den Grund gehen. Zunächst aber ein paar Vorabinfos: Die Band existiert seit 2005 und legt uns mit Tremendous Ride ihre erste Platte vor, nachdem sie 2006 das Demo Get The Beast aufnahm. Stilistisch bewegen sich die 4 aus Fulda stammenden Jungs vor allem im Heavy Rock-Bereich, sprich zwischen ein paar dreckigeren deutschen Szenekollegen wie SINNER, GUN BARREL oder ACCEPT, aber auch diverse METALLICA-Zitate sind vorhanden. Soviel Hetfield, Ulrich und Co. wie Kollegen aus anderen Onlinemagazinen allerdings hören wollen, höre ich hier nicht heraus.
Von einem ca. 55-sekündigen Intro eingeleitet, beginnt der Titelsong vielversprechend arschtretend, wechselt dann aber überraschend den Kurs und mündet in einen sehr ruhigen, enspannenden Part, bis es schließlich im Refrain wieder zur Sache geht. Sehr erfrischend und auf jeden Fall nicht vorhersehbar. Song Nummer 2 (das Intro nicht mit eingerechnet), Anger inside beginnt wie KILLING JOKEs The wait. Natürlich kann man hier METALLICA-Referenzen anmerken, denn über deren Coverscheibe Garage Inc. dürfte The wait den meisten bekannt sein, aber wie gesagt, das Original ist von der oben genannten britischen Post-Punk Truppe. So, ab jetzt herrscht aber METALLICA-Erwähnungsverbot, denn um die geht`s erst am 12. September wieder. Wer hier und da noch kleine Zitate findet, soll sie finden und unter die Erbsenzähler gehen. SWELTER ist heute der Hauptact und deswegen widmen wir ihnen auch unsere ganze Aufmerksamkeit. Doomed to be dreadful kristallisiert sich bei mir mehr und mehr als der Hit des Albums heraus: Doublebass und Bangerriff – absolut kopfschüttel- und Haar-herum-schmeißkompatibel, was übrigens auch für die Uptemporakete Shrank back und für das stampfend schnaubende Torn away gilt. Dass die 4 Hessen aber auch gemäßigter zu Werke gehen können, beweisen sie mit der kraftvollen Ballade Paradise to cell.
Das Gespür für Melodien und Riffs ist also da bei SWELTER und Arschtrittfaktor durchaus auch einige Male. Ein paar Songs bleiben wirklich im Ohr hängen. Dass hier und da noch etwas verbesserungswürdig ist und noch nicht alles vollends ausgereift (in Sachen Songwriting und Vielfalt), muss bei einem Debüt einer so jungen Truppe miteingerechnet werden. Es sind bisher nur wenige Meister vom Himmel gefallen. Die Stimme von Mirko Krimmel mag tatsächlich, wie in anderen Magazinen konstatiert wird, etwas limitiert sein (und es ist gewiss nicht falsch, diese zu trainieren) aber sie ist dreckig und rotzig, was bei Livekonzerten mit Sicherheit einen Pluspunkt darstellt. Von instrumenteller Seite her ist alles im Lot und die Produktion ist zwar ein bisschen schwachbrüstig aber klar.
Fazit: Wenn man an den richtigen Nahtstellen ansetzt, bin ich überzeugt, dass der nächste Schritt gemacht wird. Das Potential ist ohne Frage vorhanden!

Veröffentlichungstermin: 19.12.2007

Spielzeit: 42:12 Min.

Line-Up:
Gesang, Rhythmusgitarre: Mirko Krimmel
Leadgitarre: Carsten Schäfer
Bass: Christian Schlehuber
Schlagzeug: Michael Balzer

Produziert von SWELTER
Label: Rockwerk Records

Homepage: http://www.swelter.de

MySpace: http://www.myspace.com/sweltermusic

Tracklist:
1.Intro (beyond belief)
2.Tremendous ride
3.Anger inside
4.My beast
5.Doomed to be dreadful
6.Shrank back
7.Paradise to cell
8.Fuel for blast
9.Torn away

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