STRYPER: 7 Weeks – Live In America 2003 (US-Import)

Die Band agiert tight, überzeugt mit einfach-straighten Riffs, mehrstimmigen Refrains radiotauglichen Melodiebögen und präsentiert ihre Songs hörbar kantiger, als das (teilweise) auf den damaligen Studioscheiben der Fall war.

Ich hab schon früher nicht verstanden, warum das stark christlich angehauchte Image von STRYPER so dermaßen in den Vordergrund gestellt beziehungsweise belächelt wurde.

Ich bin auch der Meinung, dass dieses Ich-glaube-an-den-lieben-Gott-Image nicht aufgesetzter wirkt bzw. rüberkommt als das ganz pesudo-böse Getue vieler Black Metaller oder das True Metal-Geblubber vieler vermeintlicher Echt-Metaller. Abgesehen davon ist mir eine Band, die eine positive Message zu verkünden versucht, wesentlich lieber, als eine Band, die nur von Hass, Tod und Zerstörung redet.

Egal, trotz der ganzen Belächler verkaufte die Band von 1984 bis 1991 insgesamt sieben Millionen Alben, sackte einige Edelmetall-Auszeichnungen ein und spielte etliche Tourneen/Konzerte. Unter anderem mit mit BON JOVI, RAVEN, ANTHRAX, KIX, POISON oder LOUDNESS.


Musikalisch waren und sind STRYPER (was für Salvation Through Redemption Yielding Peace, Encouragement and Righteousness steht) und ihr recht knackiger Hardrock/Metal eh über jeden Zweifel erhaben – auch wenn schon immer arge Probleme mit dem doch extrem hohen Gesang von Michael Sweet hatte.

Vor kurzem erschien diese Livescheibe, die STRYPER im Jahre 2003 auf ihrer ersten Tour seit einer Dekade, die die Band in 38 amerikanische Städte führte, mitschnitten.

Zu hören sind zwölf Songs und das Weihnachtsliedchen Winter Wonderland sowie ein Abschlussgebet namens Closing Prayer – das mir aber entschieden viel zu dick aufgetragen rüberkommt.

Ansonsten gibt es an dieser Scheibe nicht viel auszusetzen. Die Songauswahl, bei der bis auf In God We Trust jedes Studioalbum bedacht wurde, ist okay – auch wenn man kritisieren könnte, dass der Löwenanteil der Songs vom 86er Platin-Album To Hell With The Devil stammt (Sing Along Song, Free, More Than A Man, The Way, Honestly, To Hell With The Devil und Calling On You).

Weiterhin sind Loud N´ Clear von der 84er The Yellow And Black Attack-EP, Reach Out, Soldiers Under Command, Makes Me Wanna Sing von Soldiers Under Command, 1985, und Caught In The Middle vom bislang letzten Studioalbum Against The Law, 1990, zu hören.

Die Band agiert tight, überzeugt mit einfach-straighten Riffs und mehrstimmigen Refrains, die oft vom Publikum übernommen werden, manchmal aber auch so perfekt klingen, dass man fast das böse Wort Overdub in den Mund nehmen möchte, radiotauglichen Melodiebögen und präsentiert ihre Songs hörbar kantiger, als das teilweise auf den damaligen Studioscheiben der Fall war.

Und auch wenn ich die Darbietung der Ballade Honestly oberschmalzig finde und mir bei einigen Ansagen ein Grinsen nicht verkneifen konnte, so kann man von einem durchaus guten Album sprechen, das nicht nur den Fans der schwarzgelben Musiker/Prediger gefallen dürfte.

P.S. : STRYPER mögen vielleicht die bekannteste/erfolgreichste christliche Metal-Band sein, die beste bleibt für mich aber WHITECROSS, die ihr UNBEDINGT mal antesten solltet! Amen!

Veröffentlichungstermin: 18.05.2004

Spielzeit: 64:00 Min.

Line-Up:
Robert Sweet – Drums

Michael Sweet – Vocals, Guitar

Oz Fox – Guitars

Timothy Gaines – Bass

plus

Brent Jeffers – Keyboards

Produziert von Michael Sweet & Kenny Lewis
Label: Fifty-Three Five Records

Homepage: http://www.stryper.com

Email: Stryper@DeepSouthEntertainment.com

Tracklist:
1. Sing Along Song

2. Makes Me Wanna Sing

3. Calling On You

4. Free

5. More Than A Man

6. Caught In The Middle

7. Reach Out

8. Loud N´Clear

9. The Way

10. Soldiers Under Command

11. To Hell With The Devil

12. Honestly

13. Winter Wonderland

14. Closing Prayer

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