STRINGFACE: Soultrash (Eigenproduktion)

Heavy Metal im Sinne von Luca Drachenfänger, Joey Testosteron und Tarek Schwertschlucker spielen STRINGFACE nicht. Heavy Metal im Sinne von "fetten Gitarrenriffs", "extrem hoher Aggressivität" und "amtlichem Schlag in die Fresse" dafür umso mehr. Prädikat: "Fuck yeah!!!"

Heavy Metal-Klischees sollen laut Info bei STRINGFACE außen vor bleiben, und Heavy Metal im Sinne von Luca Drachenfänger, Joey Testosteron und Tarek Schwertschlucker spielen STRINGFACE auch nicht. Heavy Metal im Sinne von fetten Gitarrenriffs, extrem hoher Aggressivität und amtlichem Schlag in die Fresse dafür aber umso mehr. Je öfter sich Soultrash in meinem Schacht dreht, desto mehr begeistern mich Songs wie Do It und Right or Wrong. Schuld daran sind die superbe Rhythmusgitarrenarbeit, die derben Drumgrooves und die aggressiven, wandlungsfähigen und einprägsamen Vocals von Ralf Langer. Letzteres ist umso erstaunlicher, als Ralf nebenbei auch für die komplette Gitarrenarbeit verantwortlich zeichnet und dennoch eigenständige Gesangslinien hinbekommt mit seiner zwischen Growls, heiserem Thrashgesang und einem angepissten Zwillingsbruder von Chris Cornell pendelnden Stimme. STRINGFACE haben ihre Lehrzeit bei PANTERA, MACHINE HEAD und Konsorten mit Bravour abgeschlossen und mit Soultrash bereits den ersten Schritt in Richtung Eigenständigkeit in einem eigentlich sehr limitierten Bereich des modernen Thrashmetals getan. Die so gewonnene Zuversicht zeigt sich im unkonventionellen und doch funktionierenden Arrangement des Openers Right or Wrong ebenso wie im abschließenden Halbballade-mit-Eiern-Monster Depression. Ansonsten haben die sofort ins Blut gehenden Stakkatoriffs und die zum Mitbangen zwingenden Grooves uneingeschränkte Vorfahrt, ohne in sinnloses Geballer auszuarten. Und selbst ein paar Melodien schaffen es, sich in die Ritzen der Metallwand zu zwängen und so Soultrash zu einem faszinierenden, weil durch und durch natürlich und spontan wirkenden Thrashalbum der neueren Generation zu machen. So sollte man sich vom etwas lieblosen Coverartwork nicht abschrecken lassen und Soultrash sofortamente bei Ralf Langer, Seeweg 11 in 89561 Dischingen ordern, zumal auch das alte Gesetz Eigenproduktionen haben einen lahmen Sound von STRINGFACE außer Kraft gesetzt wird: Als ich das erste Mal das Album einlegte und gnädig die Lautstärke schon vorab deutlich höher als bei Labelprodukten aufgedreht hatte, wurden meine Mitbewohner durch mehrere Wände hindurch noch aus den Betten geworfen. Prädikat: Fuck yeah!!!

Veröffentlichungstermin: September 2002

Spielzeit: 43:48 Min.

Line-Up:
Ralf Langer – Gesang, Gitarre
Markus Lutz – Bass
Markus Mayer – Schlagzeug, Percussions

Produziert von STRINGFACE
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.stringface.de

Email: stringface@gmx.de

Tracklist:
Right or Wrong
Burning
Blood of Suicide
Powered
King of Lies
Soulgarden
Do It
Die
Bullshit
Depression

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