blank

STRIKELIGHT: Strikelight

Mit viel Leidenschaft vorgetragener, überaus authentischer britischer Heavy Metal aus Griechenland, dem es leider etwas an Substanz fehlt.

Dem Sound nach zu urteilen müssten STRIKELIGHT eigentlich aus England kommen. Dem Sound nach müssten wir jetzt das Jahr 1981 schreiben. STRIKELIGHT kommen aber aus Griechenland, und wir schreiben das Jahr 2005. Die fünf NWOBHM-Fanatiker sind also nicht nur born too late, sondern auch born in the wrong place. Das macht aber nichts, denn damit sind sie ja in Griechenland nicht alleine, wie Bands wie DREAMWEAVER, BATTLEROAR oder AIRGED L´AMH und der Enthusiasmus vieler griechischer Epic Metal-Fans deutlich machen.

An diesem Album ist wirklich alles dermaßen authentisch NWOBHM, dass uneingeweihte Testkandidaten des Rezensenten den Veröffentlichungstermin spontan auf Anfang der 80er schätzten. Das fängt beim objektiv gesehen grottenschlechten, aber absolut kultigen Cover-Artwork an und geht weiter bei der für heutige Maßstäbe schlechten Produktion, die etwas dumpf und drucklos ist, aber nicht nur aufgrund des ziemlich im Vordergrund stehenden, klackenden Basses original nach alten NWOBHM-Veröffentlichungen klingt. Und schließlich ist da noch die Musik. Der technisch nicht besonders gute, dünne und unsichere Gesang klingt – natürlich – original nach NWOBHM, ebenso wie die zweistimmigen, verspielten Gitarrenläufe, welche von der Band haufenweise eingesetzt werden. Das sehr weiche, stark durch Legato und Tapping geprägte Solospiel erinnert dabei ziemlich an MAIDEN-Gitarrist Dave Murray. Überhaupt erinnern STRIKELIGHT sehr stark an die ersten beiden Alben der Eisernen Jungfrau.

Braucht man so eine Veröffentlichung im Jahre 2005 nun, oder ist Strikelight vollkommen überflüssig? Fakt ist, dass es kaum eine Band gibt, die dermaßen authentisch und mit einer solchen Spielfreude den alten Stil kopiert. Eine solche Leidenschaft zeigen allenfalls noch die Landsmänner von AIRGED L´AMH, die allerdings viel stärker vom kauzigen US-Metal beeinflusst sind, was bei STRIKELIGHT nur hin und wieder durchscheint. Fakt ist aber auch, dass andere, weniger konsequente Truppen bessere Songwriter-Qualitäten und technisch bessere Sänger haben. Dennoch: schlecht ist das, was die Griechen auf ihrem Debütalbum bieten, keinesfalls. Das Instrumentalstück Born by Fire reißt einen sofort mit – das ist Nostalgie pur. Auch Songs wie Angel in Exile oder das etwas an ANGEL WITCH erinnernde Forever Young zaubern jedem NWOBHM-Fan ein Grinsen aufs Gesicht. Insgesamt aber fehlt es ein wenig an Substanz, um auch zu bestehen, wenn sich die erste, überschwängliche Begeisterung ob dieses 80er-Nostalgiewerkes gelegt hat, relativ schnell machen sich Abnutzungserscheinungen bemerkbar. NWOBHM-Fans sollten sich also überlegen, ob sie lieber eine der alten Platten ausgraben, anstatt sich Strikelight zuzulegen, denn neu oder eigenständig ist an diesem Album wirklich nichts.

Veröffentlichungstermin: 24.01.2005

Spielzeit: 41:45 Min.

Line-Up:
George Stavropoulos – Vocals

George Hararis – Guitars

Nick Papakostas – Guitars

Thodoris Vogiatzis – Bass guitar

Bill Xirokostas – Drums
Label: Eat Metal Records

Hompage: http://www.strikelight.net

Email-Adresse der Band: strikeoflight@strikelight.net

Tracklist:
1. Born by Fire

2. Fake Beliefs

3. Angel in Exile

4. Inner Voice

5. Undying Voice

6. Final Fight

7. Streets of Glory

8. Forever Young

9. Strikelight

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner