Lange war es still um die Wiener ´Neue Deutsche Härte´-Formation STAHLHAMMER, die sich einst mit Songs wie „Wiener Blut“ oder „Mutter der Mann mit dem Koks ist da“ in die Herzen der Fans spielte. Ob dies auch mit dem aktuellen Silberling „Eisenherz“ passieren wird, wage ich zu bezweifeln. Denn was die Österreicher bei den zwölf Kompositionen auf „Eisenherz“ darbieten ist eher durchwachsen und Höhepunkte sind an einer Hand abzuzählen. STAHLHAMMER versuchen bei ihren Stücken auf Abwechslung zu achten, was ihnen auch gelingt, jedoch auf besondere Überraschungsmomente warten lässt.
So bekommt der Hörer tanzbare Mucke im RAMMSTEIN-Stil („Marylin“), das frech von der ATROCITY-Umsetzung des Songs „Der Mussolini“ geklaute Stück „Für immer“ oder auch mehr metalkompatible, in die SCHWEISSER-Richtung tendierende, Stampfer wie „Eisenherz“, „Bis in alle Ewigkeit“ oder der Opener „Und ich bring dir die Hölle“ auf das ´Neue Deutsche Ohr´geknallt. Die NDW-Coverversion „Eisbär“ ist dahingegen ein Flop und da würde selbst der ´Eisbär´ persönlich Krokodilstränen weinen.
Ein kleines Manko stellt für mich zudem der Gesang vom zurückgekehrten Fronter Gary Wheeler dar, dessen Stimmbänder im Gegensatz zu Genrekollegen wie z.B. Alexx von MEGAHERZ oder Till von RAMMSTEIN nur als befriedigend durch gehen. Anhänger von STAHLHAMMER und ´Neue Deutsche Härtler´ sollten dennoch „Eisenherz“ anchecken, da die Geschmäcker zum Glück immer noch verschieden sind.
VÖ: 16.09.2002
Spielzeit: 51:06 Min.
Line-Up:
Gary Wheeler – vocals
Niko Stössl – guitar
Peter Karolyi – bass
Michael Stocker – drums
Produziert von Stahlhammer, Stössl, Schneider
Label: Point Music
Homepage: http://www.stahlhammer.at
Tracklist:
Und ich bring dir die Hölle
Marylin
Eisenherz
Für immer
Eisbär
Bis in alle Ewigkeit
Träum von mir
Kein Priester
Grabesnacht
Süsses Leid
Krieg ist eine Droge
Hölle