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SPHERE: Story of an Infinite Well [Eigenproduktion]

Schwer zu kategorisierender "Alternative Prog-Metal". Viele gute Ansätze, schöne Melodien, der letzte Schliff fehlt aber noch.

Einfach zu kategorisieren sind die Linzer SPHERE definitiv nicht. Deshalb ist es vielleicht am einfachsten, den Opener dieser 3-Track-Demo-CD etwas genauer auseinander zu nehmen, um diese durchaus eigenwillige Mischung zu beschreiben. Well beginnt mit einem sehr metallischen Riffing, das die Stilrichtung aber zunächst offen lässt, um dann in einen DREAM THEATER-mäßigen Keyboard-Teil überzugehen. Mit dem folgenden Brückenteil erinnert man sogar an seelige When Dream and Day Unite-Tage, um dann mit deutlich Alternative-beeinflussten Gitarren um die Ecke zu kommen. Es folgt nochmal eine Wiederholung des Startthemas, dann schwenkt man wieder in einen ruhigen Alternative-Teil über. Mit dem einsetzenden Gesang lassen sich leichte KATATONIA-Einflüsse ausmachen, wobei der Refrain wiederum sehr straight nach vorne rockt und ein sehr positives Feeling ausstrahlt. Die Strophe wiederholt sich noch einmal, genauso der Refrain und damit endet der Song auch schon sehr überraschend – kein Soloteil, keine Bridges, einfach Schluss.

Ich denke SPHERE wollen sich gar nicht in irgendeine Schublade einordnen lassen, grob umschreiben kann man das Ganze aber am ehesten mit alternativer Prog-Metal. Die beiden folgenden Songs sind insgesamt etwas ruhiger und melancholischer als der Opener und sogar gewisse SIEGES EVEN-Reminiszenzen sind auszumachen. Der Gesang von Christian Stiftinger ist zerbrechlich und bewegt sich in einer mittelhohen Tonlage. Besonders herausragend ist seine Stimme nicht, passt aber in ihrer Ausstrahlung sehr gut zur Musik.

Auffallend sind die sehr eingängigen Melodielinien, die sich recht schnell im Ohr festsetzen und viel Gefühl ausstrahlen. Dennoch müssen SPHERE insgesamt noch am Songwriting arbeiten, um diesen Melodien echte Durchschlagskraft zu verleihen. So kann man sich in diese zwar sehr gut fallen lassen, echte Gänsehaut erzeugen sie aber nicht. Und das ist irgendwie schade, denn das Potenzial dazu ist definitiv vorhanden.

Genauso schwierig wie eine Kategorisierung ist es darzustellen, wo es SPHERE letztendlich noch fehlt. Die drei Tracks sind wirklich sehr gut und interessant, aber der letzte Funke will noch nicht ganz überspringen. Schaut man sich das Promo-Foto an, so kann man vielleicht am einfachsten zum Schluss kommen: Die sind noch jung, da kann noch einiges kommen. Eine Band zum im Auge behalten.

Veröffentlichungstermin: November 2005

Spielzeit: 16:06 Min.

Line-Up:
Michael Stiftinger – Schlagzeug

Rainer Staudinger – Gitarre

Christian Stiftinger – Gesang und Bassgitarre
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.sphere-music.net

Tracklist:
1. Well

2. Thank you

3. Story of a Life

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