Man könnte meinen, momentan schießen sie wie Löwenzahn aus der Erde, die Rock `n` Roll-Bands. Fast überall, und sei die Umgebung rock `n` roll-widrig, sprießen Bands hervor, die sich an AC/DC, ROSE TATTOO, KROKUS etc. orientieren. Und auch in den Staaten, die ja in Sachen Rock `n` Roll außer NASHVILLE PUSSY und X-SINNER nicht allzu viel auf diesem Sektor zu bieten haben, gibt es neue Sprösslinge. SNEW aus Los Angeles sind so eine Band. 2005 gegründet enterten sie seither schon zahlreiche Bühnen, um uns anno 2008 mit ihrem ersten Album namens Snew You zu beglücken.
Dann lasst uns mal reinhören: Mit Stand up high hätte man keinen besseren Opener auswählen können. Frech und wild rocken sich die Amis ins Album. Eins fällt aber sofort auf: Frontmann Curtis don Vito hat stimmlich einiges auf der Pfanne. Eine derart kraftvolle Rockröhre gibt`s nicht so oft zu hören. Got love und She`s a real gunslinger sind typische Groover in AC/DC-Manier die einem ein Nicht-Mitwippen verbieten, wohingegen der schnelle Titeltrack den Fans bei Konzerten wohl einiges abverlangen müsste. Aber auch in etwas wuchtigere Gefilde dringen die US-Rocker vor. Heißt im Klartext, Nummern wie Kick me over, Heavy water oder Electric is the law könnte man eher der Fly On The Wall/Blow Up Your Video-Phase von AC/DC zuordnen.
Was wäre aber ein Rock `n` Roll-Album ohne einen zünftigen Blues? Das werden sich SNEW mit Sicherheit auch gedacht haben und so gibt`s mit Head trauma ein relaxtes, lässiges Stück Musik ganz in der Tradition von The Jack oder Night prowler gleich noch mit auf`s Brot.
Für Rock `n` Roller – seien sie alt oder jung – müsste also alles dabei sein. Die Richtung der 4 Amis stimmt, auch wenn nicht jeder Song ein Highlight ist. Aber man kann schon ein gutes Level halten, sprich Ausfälle gibt es keine! Hinsichtlich der Produktion wäre auch noch ein Quentchen mehr drin gewesen. Ein druckvollerer Sound hätte vielleicht noch die ein oder andere graue Maus zu einer Perle heranreifen lassen können. Wollen wir aber nicht lange rummeckern, denn für ein Debüt ist das hier schon sehr ordentlich.
Fazit: Das Debüt von SNEW ist ein Scheibchen, dass man nicht haben muss, aber Anhängern des Rock and Roll dennoch angeraten werden kann.
Veröffentlichungstermin: 12.07.09
Spielzeit: 44:12 Min.
Line-Up:
Gesang: Curtis don Vito
Gitarre: Andy Lux
Bass: Cat Tate
Schlagzeug: Mark Ohrenberger
Produziert von Bobby Owsinski
Label: Maman Music
Homepage: http://www.snewyou.com
MySpace: http://www.myspace.com/snewmusic
Tracklist:
1.Stand up high
2.Got love
3.Snew you
4.She`s a real gunslinger
5.Kick me over
6.Head trauma
7.Electric is the law
8.Get it to go
9.Vibrator
10.Heavy water