SCUMSHOT: Raise [Eigenproduktion]

Was SCUMSHOT hier zocken ist zwar nicht neu, aber heutzutage doch ziemlich selten.

Raise rennt für eine Eigenproduktion unerwartet offensiv aus den Boxen. Der Sound ist klar, aber nicht zu clean, macht Druck und ist trotzdem schön rau und authentisch. Das passt zur Musik von SCUMSHOT. Thrashcore nennt es die Band und ich kann das problemlos unterschreiben. Die Hannoveraner dabei vorschnell in irgendeine Schublade zu stecken schlägt allerdings fehl. Old-schoolige Thrash-Parts treffen immer wieder auf Hardcore-Einflüsse und unmoderne, aber deshalb nicht altbackene Breakdowns. Was SCUMSHOT hier zocken ist zwar nicht neu, aber heutzutage doch ziemlich selten. Dabei verbrät das Quintett so einige Ideen, die Spaß machen und garniert diese mit sozialkritischen und politischen Texten. Auffallend hierbei, dass sich hier deutsche und englische Lyrics total unpeinlich zusammenfinden und Raise einen zusätzlichen Stempel aufdrücken. SCUMSHOT machen hier ganz nebenbei klar, dass man keine unmöglichen musikalischen Skills haben muss, um Musik mit Wiedererkennungswert zu schreiben. Manchmal macht es auch die Ehrlichkeit und der Mut zu ungewöhnlichem. Okay, ungewöhnlich klingt übertrieben, neu ist das alles nicht, noch findet sich auf diesem Full-Length ein extrem herausragender Hit. Das ein oder andere Stück hätte man meines Erachtens auch gerne weglassen können. Dennoch ist Raise eine sehr nette und sympathische Angelegenheit geworden, die der Bezeichnung Thrashcore im Jahr 2006 wieder ein kleines bisschen Leben einhauchen könnte.

Veröffentlichungstermin: 2006

Spielzeit: 32:47 Min.

Line-Up:
Frank – Gitarre
Stefan – Schlagzeug
Sven – Gesang
Niels – Bass
Tobi – Gitarre und Gesang

Produziert von Stephan Kern und SCUMSHOT
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.scumshot.de

Tracklist:
01. Confuse
02. Raise
03. 1-80
04. Headcrash
05. Trugschluss
06. Stop Now!
07. Are There?
08. L-Thong
09. Pipedream
10. Psycho
11. USA in Peace?

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