blank

SATANIKA: Nightmare

Braucht die Welt ein weiteres Old School Thrash-Album, auf dem die deutschen Urgesteine abgefeiert werden? Nein. Schaden tut es aber auch nicht und Spaß macht es ohne Frage. Also Kutte an, Bier auf und zu "Nightmare" die verwanzte Matte schwingen. Es gibt schlechtere Arten, seine Zeit zu verbringen.

Zwischen dem letzten Album Infection und der aktuellen Scheibe Nightmare haben SATANIKA noch eine EP und eine Split raus gehauen. Nightmare ist nun das insgesamt dritte full lenght-Album der Band. Musikalisch hat sich nichts geändert – die Italiener pflügen immer noch mit einer rabiaten Mischung aus Thrash mit etwas Black und Death Metal durch den Acker. Die Songs kommen immer zügig auf den Punkt und hämmern schnörkellos in die Fresse. Die Jungs sind definitiv große Fans des frühen deutschen Thrash Metals, so viel steht fest. Die Frühwerke von KREATOR und SODOM kennen SATANIKA vermutlich auswendig. Die US Thrash Einflüsse, die ich bei den vorherigen Alben noch ausgemacht hatte, treten hier deutlich in den Hintergrund.

Eine ganze Wagenladung an Gästen haben SATANIKA auf Nightmare ran gekarrt, im Infoschreiben werden allerdings nur die Bands, beziehungsweise Ex-Bands, aber keine Namen verraten. RAM, DESASTER, PROTECTOR, DELIRIUM TREMENS, Ex-ASPHYX und Ex-VENOM klingt aber auch schon ziemlich gut. Wer von denen nun den klaren Gesang zu Mask Of Satan beigesteuert hat? Keinen blassen Schimmer… Deathwitch Possession hat ebenfalls einen Gastsänger spendiert bekommen. Das muss wohl gemeint sein, wenn im Infoschreiben abwechslungsreich wie nie steht. Denn rein musikalisch sind SATANIKA nun wirklich nicht all zu abwechslungsreich unterwegs. Die Songs pendeln zwischen Up Tempo und purer Raserei mit ab und zu etwas Mid Tempo Mosh.

Zu einem großen Teil der Songs gibt es kurze Intros, ich vermute mal aus diversen Horror-Filmen entlehnt. Das kann schon mal ganz cool sein, hier wäre aber weniger mehr gewesen. Einfach auch mal ein paar Songs hintereinander durch prügeln. Der Sound von Nightmare passt zum Songmaterial und springt dem Hörer förmlich ins Gesicht. Trocken, kantig aber ordentlich fett. Fans von rückständigem, räudigen Thrash sind bei SATANIKA goldrichtig. Auch wenn die Italiener hier kein Über-Album abgeliefert haben, ist Nightmare doch ein gutes Old School Thrash-Album, dass sich qualitativ bestens in die Diskographie der Band einfügt. Die Frage nach der Notwendigkeit, dieses Album zu kaufen darf natürlich gestellt werden, da die Italiener dem Genre sicherlich in keiner Weise neue Impulse geben sondern nur bereits bekanntes wiederkäuen. Das allerdings auf durchaus sympathische und gekonnte Art und Weise. Man kann sein Geld schlechter Anlegen. Diese Scheibe und ne Kiste Bier – dann kann die Party mit den Kutten-tragenden Freunden steigen.

Veröffentlichungstermin: 21.02.2014

Spielzeit: 38:49 Min.

Line-Up:
Christian Renzi – vocals
Gilberto Peri – guitars
Antonio Mariani – bass
Diego Tasciotti – drums
Label: Iron Shield Records
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/satanikattack

Tracklist:
01. Electro-Shock
02. Mask Of Satan
03. The Black Queen
04. Blood Orgy Of The She-Devils
05. The Executioner
06. Steel Agressor
07. Deathwitch Possession
08. Sacrifice The Bitch
09. Carnal Violence
10. Devil´s Rejects

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner