Zehn Jahre haben SANHEDRIN inzwischen auf dem Buckel. Bisher hat das Trio aus New York drei hervorragende Alben veröffentlicht, von denen “Lights On” das bisher kompakteste war. Vom Doom hat man sich so gut wie verabschiedet, stattdessen gibt es eine bodenständige Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal. Nachdem man die ersten drei Alben allesamt mit Colin Marston aufgenommen hat, haben SANHEDRIN für “Heat Lightning” erstmals den Produzenten und das Studio gewechselt. Nun klangen die bisherigen SANHEDRIN-Alben eigentlich schon sehr gut, das neue Produzententeam Matt Brown und Jerry Farley hat der Band allerdings einen wirklich erstklassigen Sound verpasst. Der Wechsel war also zumindest mal kein Fehler.
Neuer Producer, bewährter Sound: SANHEDRIN klingen auf “Heat Lightning” so bodenständig und authentisch wie man sie kennt und liebt
Musikalisch bleiben SANHEDRIN ihrer authentischen, bodenständigen Linie treu. Keine Intros, schwurbeligen Textkonzepte oder sonstiges, einfach neun hochklassige Songs zwischen Hard Rock und Heavy Metal, mal treibende Rocker, dann wieder ein Hauch von Melancholie und Texte aus dem echten Leben. “Blind Wolf”, der Opener des Albums, war auch die erste Single und ist für beides die perfekte Wahl. Ein schneller, treibender Banger! Mit dem Titelsong folgt ein melodisches Stück, welches eine gewisse Melancholie verströmt. Mit “Above The Law” und dem rotzigen “Franklyn County Line” hauen SANHEDRIN richtig auf die Kacke, “King Of Tides” klingt düster, doomig, wird allerdings von einem Solo gekrönt, welches Gitarrist Jeremy Sosville im Promoschreiben nicht umsonst als einen der stolzesten Momente als Leadgitarrist bezeichnet. Am Ende von “Let´s Spill Some Blood” haut er aber gleich noch ein ähnliches Kaliber raus.
Drei herausragende Musiker und Songwriter – SANHEDRIN sind ein Power-Trio im besten Sinne
Generell ist der Mann schon ein verdammt fähiger Gitarrist und mit Erica Stolz haben SANHEDRIN auch eine herausragende Sängerin, die immer absolut souverän klingt, egal ob Rockröhre oder einfühlsame Einflüsterin. Und auch wenn die beiden natürlich die tragenden Säulen des SANHEDRIN-Sounds sind, so wollen wir Drummer Nathan Honor nicht unter den Tisch fallen lassen, der mit seinem detailverliebten Spiel das ganze abrundet. Die New Yorker sind eben ein echtes Power-Trio. Mit “High Threshold for Pain” haben SANHEDRIN kurz vor Schluss noch ein richtig heftiges Riffmonster untergebracht.
Mit “Heat Lightning” liefern SANHEDRIN das vierte Highlight ihrer zehnjährigen Karriere ab
Wie ich schon beim Vorgänger “Lights On” schrieb, schaffen SANHEDRIN es auch hier einfach starke Songs zu schreiben, von denen jeder seine eigene Identität hat. Kein Stück klingt hier wie das andere und trotzdem klingt alles aus einem Guss. Filler gibt es keine. Man merkt, dass hier erfahrene sowie talentierte Musiker und Songwriter am Werk sind. Und somit bleibt mir als Fazit nur zu sagen, dass SANHEDRIN mit “Heat Lightning” ihrer Diskographie ein weiteres, makelloses Album hinzugefügt haben. Die Unterschiede zu “Lights On” sind marginal, wer die Band bisher mochte, der wird auch “Heat Lightning” lieben. Viel besser und authentischer kann man diese Mucke nicht spielen! Lediglich das Cover empfinde ich als kleinen Rückschritt gegenüber den letzten Artworks, die für mich irgendwie besser zum Sound der Band passen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Veröffentlichungsdatum: 14.03.2025
Spielzeit: 43:54
Line Up:
Erica Stoltz – vocals, bass
Jeremy Sosville – guitars
Nathan Honor – drums
Produziert von: Matt Brown & Jerry Farley @ Utopia Bearsville Studio
Label: Metal Blade Records
Bandhomepage: https://www.sanhedrin.nyc
Facebook: https://www.facebook.com/sanhedrinband
Bandcamp: https://thesanhedrin.bandcamp.com/
SANHEDRIN „Heat Lightning“ Cover & Tracklist
01. Blind Wolf (Video bei YouTube)
02. Heat Lightning
03. Above the Law
04. The Fight of Your Life
05. King of Tides
06. Franklin County Line (Video bei YouTube)
07. Let’s Spill Some Blood
08. High Threshold for Pain
09. When the Will Becomes the Chain