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ROBERT PLANT: „Digging Deep – Subterranea“ [2CD]

Nöö, die Solokarriere von ROBERT PLANT habe ich damals kaum verfolgt, nach dem Ende von LED ZEPPELIN. Wie denn auch, die viel spannendere NWOBHM war gerade eben 1980 voll zu uns rüber gerollt mit Klassikern wie „Ace Of Spades“, dem MAIDEN-Debüt, „Wheels Of Steel“ und „British Steel“. Da rückten die Rock-Dinos etwas nach hinten, auch PLANT tauchte eher mal nur mit einem MTV-Video auf. Dabei hat er fleißig all die vielen Jahre Alben abgeliefert, und aus denen hat er nun einen Cocktail gemixt, der den Großteil seiner Karriere Revue passieren lässt. Die älteren Songs bekamen 2006 ein Remaster, sodass sie mit den neueren mithalten können. Ein gelungener Mix, gerade wenn man wie ich erst wieder durch die tollen letzten Alben zum ehemaligen LED ZEPPELIN-Sänger gefunden hat.

ROBERT PLANT präsentiert einen bunten Mix aus seiner Solokarriere

Mit dem fluffigen „Rainbow“ vom „Lullaby And … The Ceaseless Roar“-Album mit THE SENSATIONAL SPACE SHIFTERS gibt es einen schönen Auftakt. Der 1990er-Song „Hurting Kind“ verpasst einem einen fetten Ohrwurm, einige vergessene Songs tauchen auf, die einen an hippe 80/90er MTV-Videos denken lassen. Wirkliche Hits hatte PLANT ja eher nicht. Mir persönlich gefielen immer die Songs am besten, die diesen coolen Groove und einen Flow zum Mitswingen hatten wie „Shine It All Around“, „New World“ vom tollen letzten Album „Carry Fire“, das wunderschöne „Ship Of Fools“ von 1988 oder auch der „Angel Dance“ seiner BAND OF JOY. Balladen gehen auch immer, soft kann Mr. Plant wie bei „Darkness, Darkness“. Schlimm der typische 80er Sound wie bei „In The Mood“, das musste damals halt so klingen. Es gibt ihrer Zeit angepasste Songs mit reichlich Keyboardgewabber und schlüpfrigem Chorus/Flanger-Gitarrensound wie bei „Anniversary“ oder „Big Log“. Kitschige und cheasy Momente gibt es durchaus. Man merkt deutlich, dass PLANT immer bemüht war, sich zumindest in den frühen Jahren nahe am aktuellen Trend zu bewegen. Ohne aber zu vergessen, sich die Freiheit zu nehmen, eigene Ideen umzusetzen.

Auch LED ZEPPELIN-Fans kommen nicht zu kurz

Aber nicht nur, beim zündenden Rocker „Takamba“ oder auch beim knackigen „Memory Song“ horchen auch die alten LED ZEPPELIN-Fans auf. Um die Sammlung abzurunden gibt es auch bisher unveröffentlichte Songs. „Nothing Takes The Place Of You“ zieht schwer bluesig runter, „Charlie Patton Highway (Turn it Up – Part 1)“ vom bald erscheinenden Album „Band Of Joy Volume 2“ zeigt sich als kräftiger Schunkelblues, „Too Much Alike“ als Duett mit PATTY GRIFFIN hätte mit seinen Bluegrass-Vibes auch gut auf das „Raising Sand“-Album mit ALISON KRAUSS gepasst. Schade, einen Song von eben diesem Album hätte man gern dabei gehabt.

„Digging Deep – Subterranea“ ist ein gelungenes Rundum-Paket

„Digging Deep – Subterranea“ ist ein gelungenes Rundum-Paket, dass die Fans anspricht, die nicht stetig alle Platten von ROBERT PLANT gekauft haben. So mancher älterer Song wird mal wieder ins Gedächnis gerufen. Mir persönlich gefallen weiterhin die neueren trendfreien Songs des in Würde gereiften Sängers am besten. Aber bei bald 40 Jahren Solokarriere ist für jeden Fan genug dabei.

Veröffentlicht am 02.10.2020

Spielzeit: 124:27 Min.

Label: Es Paranza Records

Homepage: http://www.robertplant.com

Mehr im Web: http://www.facebook.com/robertplant

Die Tracklist von „Digging Deep – Subterranea“:

CD1:
1. Rainbow
2. Hurting Kind
3. Shine It All Around
4. Ship Of Fools
5. Nothing Takes The Place Of You
6. Darkness, Darkness
7. Heaven Knows
8. In The Mood
9. Charlie Patton Highway (Turn it Up – Part 1) (Video bei youtube)
10. New World
11. Like I’ve Never Been Gone
12. I Believe
13. Dance with You Tonight
14. Satan Your Kingdom Must Come Down
15. Great Spirit (Acoustic)

CD2:
1. Angel Dance
2. Takamba
3. Anniversary
4. Wreckless Love
5. White Clean & Neat
6. Silver Rider
7. Fat Lip
8. 29 Palms
9. Last Time I Saw Her
10. Embrace Another Fall
11. Too Much Alike w/ Patty Griffin (Video bei youtube)
12. Big Log
13. Falling In Love Again
14. Memory Song
15. Promised Land

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