RAGNAROK: Non Debellicata

Vor fast 20 Jahren interviewte ich Jontho, damals noch Drummer von RAGNAROK, im Rahmen der Veröffentlichung von „Diabolical Age“. Trotz der 19 Jahre, die dazwischen liegen, sind RAGNAROK noch immer RAGNAROK geblieben. Jontho hat sich inzwischen aufs Singen verlegt, doch der Veröffentlichungseifer, der Black Metal und die satanische Essenz der norwegischen Truppe sind noch immer die gleichen wie zu „Diabolical Age“-Zeiten.

RAGNAROK: Zum neunten Mal kompromisslos

Wie auch schon auf dem drei Jahre zuvor erschienenen „Psychopathology“ finden RAGNAROK auch auf „Non Debellicata“ produktionstechnisch die richtige Balance zwischen Rohheit und Transparenz. Selbst den Bass hört man – und das ist im Black Metal durchaus nicht alltäglich – stellenweise sehr schön heraus. Handwerklich kann man den Norwegern insgesamt nichts ankreiden. Ohne sich zu verhaspeln rasen sie durch ihre dunklen Welten, die an MARDUK oder TSJUDER erinnern. „Chapel of Shadows“ wurde sogar mit einem Glockensample versehen, um die entsprechende Atmosphäre zu kredenzen.

Don`t drink the Kool-Aid

RAGNAROK bewegen sich auf „Non Debellicata“ eng innerhalb der Genregrenzen, vor allem die erste Hälfte des Albums richtet sich beinahe schon sklavisch danach. Erst in der zweiten Hälfte brechen die Norweger etwas aus dem zu Erwartenden aus, drosseln häufiger das Tempo, lassen Melodien in die harsche Ödnis einbrechen. Textlich überrascht „Jonestown Lullaby“. Statt sich der reinen Huldigung des Höllenfürsten zu widmen, gemahnen RAGNAROK an den People`s Temple-Massensuizid von 1978, der mittels der Wendung „Don`t drink the Kool Aid“ sogar zum geflügelten Wort in den USA wurde. Alles in allem ist „Non Debellicata“ also ein solides Werk, bei welche in Sachen Eigenständigkeit und Songwriting noch Luft nach oben ist. Das neunte RAGNAROK-Album ist für flatterhafte Puristen, die Überraschungen verabscheuen.

Veröffentlichungstermin: 15.11.2019

Spieldauer: 47:00

Label: Agonia Records

Website: http://www.ragnarokhorde.com/

Line Up
Jontho – Vocals
Bolverk – Gitarren
Malignant – Drums
Rammr – Bass

Trackliste

  1. Non Debellicata
  2. Chapel of Shadows
  3. Sanctimoneous
  4. Bestial Emptiness
  5. Nemesis
  6. The Great Destroyer
  7. Gerasene Demoniac
  8. The Gospel of Judas Iscariot
  9. Jonestown Lullaby
  10. Asphyxiation
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