Aus heutiger Sicht kann man über das Image dieser Band wahrscheinlich nur müde lächeln. Aber damals, vor zwanzig Jahren war bzw. galt diese Band als böse und skandalös. Nachdem ich in den letzten Wochen schon einige der wiederveröffentlichten Alben von WENDY O. WILLIAMS bzw. den PLASMATICS besprochen habe, geht es hier um das letzte noch fehlende Album aus dieser Reihe – der Beyond the Valley of 1984-Scheibe (auf deren Cover die Band fast wie die Four Horsemen of the Apocalypse rüberkommen). Eingespielt wurde die 1981 von Rod Swenson produzierte Scheibe (elf Songs, 42:28 Min.) von Wendy O. Williams (Vocals), Richie Stotts (Lead Guitar), Wes Beech (Rhythm Guitar), Jean Beauvoir (Bass) und Gast-Drummer Neil Smith und zählt man das Intro Incantation und das instrumentale Plasma Jam nicht als reguläre Stücke, bleiben unterm Strich leider nur neun Songs – aber diese sind durchweg als gut zu bezeichnen. Stücke wie Masterplan, Sex Junkie, Headbanger oder Nothing sind zwar rau, hart und verfügen auch über Ecken und Kanten – wurden aber auch (mal mehr, mal weniger) mit einer gewissen Eingängigkeit versehen, die einen Song wie Summer Nite schon fast radio-tauglich macht. Ein Punkkracher wie Fast Food Sevice bleibt da deutlich in der Unterzahl, auch wenn die Punk-Attitüde der Band sich beinahe in jedem Song widerspiegelt. Ich gehe sogar soweit, dass die most radical band in the world mit Beyond the Valley of 1984 eines der ersten Punkmetalpop-Alben überhaupt geschaffen hat. Klar, auch hier fehlen Bonustracks, dafür ist der Sound für PLASMATICS-Verhältnisse schon fast als sensationell gut zu bezeichnen. Durchaus empfehlenswert – nicht nur für Fans…
Spielzeit: 42:28 Min.
Line-Up:
Wendy O. Williams (Vocals)
Richie Stotts (Lead Guitar)
Wes Beech (Rhythm Guitar)
Jean Beauvoir (Bass)
Neil Smith (Drums)
Produziert von Rod Swenson
Label: Powerage / Plastic Head
Homepage: http://www.plasmatics.com
Tracklist:
Incantation
Masterplan
Headbanger
Summer Nite
Nothing
Fast Food Service
Hit Man (´Live´ Milan)
Living Dead
Sex Junkie
Plasma Jam (´Live´ Milan)
Pig Is A Pig