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PHANTOM CORPORATION: Time And Tide

PHANTOM CORPORATION holen wieder den Knüppel aus dem Sack! Nach dem überragenden „Fallout“-Album holt die Death-Crust-Combo mit „Time And Tide“ aus zum nächsten Schlag – und der sitzt so richtig.

Beim Vorgängeralbum setzte die Band auf perfekt zentrierte Rumpel-Death-Thrash-Nackenschläge mit Crust-Seitenhieben. Nun haben die Norddeutschen ihre Kampftechnik deutlich erweitert und hauen abwechslungsreichere Songs denn je raus.

Jeder Song auf „Time And Tide“ ist ein Volltreffer

Der Opener „Frantic Disruption“ ist ein aggressiver Thrash Metal-Song, ganz die alte Schule der 80er und 90er Jahre. „Dead Of Night“ kloppt mit seinem D-Beat alles und jeden windelweich. Für „Crushed“ haben PHANTOM CORPORATION mal eben kurz im britischen Coventry bei BOLT THROWER nach Schläger-Strategien nachgefragt, für andere Songs in Schweden bei den alten AT THE GATES.  „Krokodil“ geht glatt als Grindcore durch, nicht mehr als 90 Sekunden brauchen PHANTOM CORPORATION für das Lehrstück. „Pound Of Flesh“ ist ein Überraschungsangriff, der Song ist im Grunde erstaunlich melodiös. „To the Hilt“ nimmt ein wenig Tempo raus und deutet schon an, dass es jetzt richtig ernst wird.

Thrash, Death, Crust, Grind, Blastbeats, Growls, Screams – alles da

Mit „Time And Tide“ zeigen sich PHANTOM CORPORATION aggressiv wie immer, zwischen der Testosteron-getrieben Raserei schleichen sich aber nun auch kleine Momente ein, in denen die Band wie ein Profiboxer auf der Lauer umherschleicht, sich sammelt, alle Energie zusammennimmt und erst dann richtig losschlägt. Zum Beispiel im Titeltrack, einem Song, den die Band praktisch am Nasenring einmal quer durch den Ring des Extrem Metal zieht. Da bleibt natürlich hier und da was hängen, Thrash, Death, Crust, Grind, Blastbeats, Growls, Screams, es ist alles da, was dazugehört.

„Sorcerer“ mit seinem eingängigen Refrain durfte live zum Punktsieg werden, dabei hat auch dieser mit dem hochmelodischen Gitarrensolo einen Moment zum Durchatmen. Die letzte Runde läuten Phantom Corporation mit „Western Apocalypse“ ein. Der Abgesang auf unsere Welt zieht sich über fünfeinhalb Minuten, die vergehen aber wie im Flug. Denn diesen Song zeichnet eine wahnsinnige Dynamik aus, die übrigens auch das gesamte Album zu einer extrem kurzweiligen Angelegenheit macht. Zuhören macht ebenso viel Spaß wie Ansehen: Produzent Jörg Uken verpasste „Tide And Time“ (wie auch damals „Fallout„) einen ruppigen Sound mit ordentlich Punch. Das fast schon monochrome Cover und zurückhaltend gestaltete Booklet geben auch den Texten und die Ideen hinter den Songs Raum, denn auch da lohnt es sich, mal hinzusehen.

Das Musiker-Kollektiv ist ein Schwergewicht in der Extrem Metal-Szene

Mit ihrem zweiten Full-Length-Album „Time and Tide“ beweisen PHANTOM CORPORATION, dass sie zu den Schwergewichten in der deutschen Extrem Metal-Szene gehören. Mit dem Kollektiv aus Musikern von Bands wie DEW-SCENTED-, WEAK ASIDE-, SLAUGHTERDAY- und ERODED  ist auch künftig zu rechnen. Und dass die Band nicht musikalisch den guten, alten DIY-Metalpunk-Spirit weiterleben lässt, sondern auch politisch klare Worte findet und statt mit KI mit KünstlerInnen für Merch & Co. zusammenarbeitet, macht PHANTOM CORPORATION umso sympathischer und wichtiger. Mehr dazu erfährst du im Interview mit PHANTOM CORPORATION.

VÖ: 12.12.2025

Label: Supreme Chaos Records

Spielzeit: 42 Minuten

PHANTOM CORPORATION – “Time And Tide” Tracklist & Cover

1. Frantic Disruption (4:16)
2. Dead Of Night (4:30)
3. Crushed (3:59)
4. Krokodil (1:31) (Video bei YouTube)
5. Pound Of Flesh (2:42)
6. To The Hilt (4:14)
7. Time And Tide (4:17)
8. Sorcerer (3:57) (Video bei YouTube)
9. For All The Wrong Reasons (4:42)
10. Crisis (2:21)
11. Western Apocalypse (5:35)

PHANTOM CORPORATION Line-up

  • Leif Jensen (ex-DEW-SCENTED) –  Gesang
  • Philipp Schulte (ex-ERODED) -Gitarre
  • Arne Berents (ex-WEAK ASIDE) – Gitarre
  • Ulf Imwiehe (SLAUGHTERDAY) – Bass
  • Marc-Andree Dieken (WEAK ASIDE, ex-DEW-SCENTED) – Schlagzeug