paradise-lost-ascension-album Cover

PARADISE LOST: Ascension

PARADISE LOST vereinen alle Facetten ihres bisherigen Schaffens: Auf „Ascension“ trifft eine deutliche künstlerische Vision auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz.

Die goldene Ära: Wo liegt sie denn im Fall von PARADISE LOST? Bei rund 37 Jahren Bandgeschichte dürfte unter der Anhängerschaft eine einheitliche Antwort schwerfallen. Anfang der 90er? Eine Handvoll Jahre später? In den späten 2000ern oder gar erst in der letzten Dekade? Was die Angelegenheit so knifflig macht, ist auch der unablässige Drang der Band, neues Terrain zu erkunden; von Doom über Gothic bis zu elektronischen Experimenten.

Was also, wenn es tatsächlich eine Art Konsensantwort gäbe? Ein „Best of“ sozusagen, das sich allerdings nicht am eigenen Archiv bedient. „Ascension“ käme einem solchen Gedankenexperiment wohl am nächsten, denn auf ihrem 17. Studiowerk vereinen PARADISE LOST tatsächlich all jene Tugenden, die sie zu verschiedenen Punkten ihrer Karriere auszeichneten.

PARADISE LOST-Sänger Nick Holmes zeigt sich auf „Ascension“ variabel und ausdrucksstark

So zieht uns die klagende Lead-Gitarre von „Serpent On The Cross“ unmittelbar in den Bann, während der Song für Bandverhältnisse alsbald überraschend viel Zug nach vorne entwickelt, ausladendes Solo inklusive. Die Growls tauscht Sänger Nick Holmes anschließend gegen tief-warmen Klargesang, als „Tyrants Serenade“ die Gothic-Anleihen im TYPE O NEGATIVE-Stil ins Zentrum rückt.

Seine stimmliche Variabilität unterstreicht der Frontmann zudem im siebenminütigen Doom-Death-Epos „Salvation“, das gleichermaßen atmosphärisch vielschichtig wie vereinnahmend ist und durch einen klitzekleinen Gastbeitrag Alan Averills (PRIMORDIAL) gekrönt wird. Ausdrucksstark zeigt sich Holmes zudem in „Savage Days“, wo PARADISE LOST kurzzeitig mit ihrer „One Second“-Phase (1997) liebäugeln, bevor das anschließende „Sirens“ im Fahrwasser von „Faith Divides Us“ (2009) ein gutes Jahrzehnt nach vorne springt.

PARADISE LOST vereinen auf „Ascension“ alle Facetten ihres bisherigen Schaffens

Zu kurz kommt dabei kein Kapitel der eigenen Bandgeschichte, da man mit „Silence Like The Grave“ sogar einen Gruß Richtung „Icon“ (1993) aussendet. Das Faszinierende an dieser Werkschau, wenn man so will, ist jedoch der Kontext, in welchem sie geschieht. Denn PARADISE LOST verkommen auf „Ascension“ keinesfalls zur bloßen Selbstkopie. Die Referenzen sind deutlich auszumachen und trotzdem gelingt es Hauptsongwriter Greg Mackintosh, daraus etwas Eigenes zu formen.

Das schleppende „Lay A Wreath Upon The World” beispielsweise profitiert enorm vom sphärischen Damengesang im Hintergrund und natürlich der transparenten Produktion, die kein Detail verschluckt. Die Stücke können auf diese Weise atmen und dennoch erdrückend wirken, wenn es das Songwriting verlangt.

Auf „Ascension“ trifft eine deutliche künstlerische Vision auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz

Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass hier eine deutliche künstlerische Vision auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz trifft. „Ascension“ vereint alle Stärken und Eigenheiten der Gothic / Doom Metal-Vorreiter in zehn packende Songs und weitet diese Philosophie sogar auf die beiden optionale Bonustracks aus. Es wirkt fast so, als seien sich PARADISE LOST vor allem einer Sache sicher: Die goldene Ära ist jetzt.

Veröffentlichungstermin: 19.09.2025

Spielzeit: 51:02 / 60:01 (inkl. Bonus-Tracks)

Album-Line-Up

Nick Holmes – Vocals
Greg Mackintosh – Gitarre
Aaron Aedy – Gitarre
Steve Edmondson – Bass
Guido Zima Montanarini – Drums

Produziert von Greg Mackintosh und Lawrence Mackrory (Mix)

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://paradiselost.co.uk/
Facebook: https://www.facebook.com/paradiselostofficial/
Instagram: https://www.instagram.com/officialparadiselost/
Bandcamp: https://paradiselostofficial.bandcamp.com/

PARADISE LOST “Ascension” Tracklist

  1. Serpent On The Cross (Visualizer bei YouTube)
  2. Tyrants Serenade (Video bei YouTube)
  3. Salvation (Video bei YouTube)
  4. Silence Like The Grave (Video & Stream)
  5. Lay A Wreath Upon The World (Video bei YouTube)
  6. Diluvium
  7. Savage Days
  8. Sirens
  9. Deceivers
  10. The Precipice
    ————————-
  11. This Stark Town (Bonus-Track)
  12. A Life Unknown (Bonus-Track)