ORCUSTUS: Orcustus

Geschmackloser, räudiger und ungemein rockender Black Metal aus dem Bergener Unterholz.

Wie war noch das Klischee mit Norwegen im Bezug auf Black Metal? Ich glaube ich bin jedoch nicht der Einzige, der in letzter von vielen Nationen guten Black Metal gehört hat, aber Norwegen war da nicht oft dabei. Entsetzlich! Ein Glück, dass sich SOUTHERN LORD mit ORCUSTUS eine Band ins Boot geholt haben, die es ordentlich krachen lassen und widerlichen, dreckigen, ätzenden Black Metal präsentieren, auch wenn es alles ist, aber nicht innovativ. Aber hey, das macht gar nichts aus. Weil da ist immer noch ein gewisser Sprung zwischen beispielsweise Ravishing Grimness und Hades Rise. Und ziemlich da liegt das Debütalbum des Bergener Duos.

Mit an Bord sind Gitarrist Taipan, der auch ordentlich keifen kann und der ehemalige ENSLAVED-Drummer Dirge Rep. Diese B-Prominenten des norwegischen Black Metals werden unterstützt von Infernus und Tormentor und schon haben wir wieder etwas, womit wir Platten verkaufen können. Und es wäre auch gar nicht notwendig, solche Namen einfließen zu lassen, denn hier gibt es ultrafiese Riffs, bitterböse Grooves und diabolisches Kreischen extravaganza. ORCUSTUS vereinigen alle Zutaten, die es braucht um unheilig rockenden Black Metal zu erschaffen. So werden aus Songs wie Of Sophistry, Obsession and Paranoia, Conversion, Jesus Christ Patricide und Ergo Sum Chaos kleine Highlights der Boshaftigkeit, keine Frage. Außerdem gibt es mit dem abschließenden Asphyxiokenisis einen äußerst unheimlichen und atmosphärischen Rausschmeißer.

Wenn die norwegischen Musiker sich allerdings auf die rasende und kompromisslose Seite ihrer Band beschränken, wie in Death and Dissolution, verkrampfen sie sich. Aber diese Nummer ist viel mehr ein Ausrutscher, und auch trotz des geschmacklosen Covers und Artworks merkt man, dass ORCUSTUS kein völlig ernstes Projekt ist. Nein, es ist zuviel Spielfreude und Spaß an dieser Musik enthalten. Einerseits sind Taipan und Dirge Rep also sehr authentisch und auch glaubwürdig, zumindest so sehr, wie man es bei solchen Bandfotos sein kann, aber sie übertreiben es immer im richtigen Maß, so dass Orcustus ein für Norwegen-Touristen empfehlenswertes, boshaftes kleines Black Metal-Album ist.

Veröffentlichungstermin: 9. März 2009

Spielzeit: 41:43 Min.

Line-Up:
Taipan – Vocals, Guitars
Dirge Rep – Drums, Vocals

Gastmusiker:
Infernus – Bass
Tormentor – Bass, Guitars

Produziert von Vrangsinn und ORCUSTUS
Label: Southern Lord Recordings

Tracklist:
1. Coil
2. Of Sophistry, Obsession and Paranoia
3. Conversion
4. Jesus Christ Patricide
5. Death and Dissolution
6. Ergo Sum Chaos
7. Asphyxiokenisis

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