ORCHARDS OF ODENWRATH: Orchards Of Odenwrath

“Triumphant and strong Viking metal glory” nennen sie ihre Musik. Was hinten dabei rauskommt ist ein ziemlich eigenständiger Mix aus Death, Black und Viking Metal, dem es aber noch an Reife fehlt.

Was sie nun da machen, diese Band mit dem obskuren Namen ORCHARDS OF ODENWRATH weiß ich nicht so recht. Viking Metal nennen sie sich. Nein, “Triumphant and strong Viking metal glory” nennen sie ihre Musik.

Mal allen ernstes, was anderes hab ich natürlich gar nicht erst erwartet. Da reicht es den Namen zu kennen und den unleserlichen und unförmigen Schriftzug anzusehen, in dem gleich sage und schreibe drei Thorhämmer untergebracht sind.

Beim Anhören kommt man aber so gar nicht auf den Trichter, warum das überhaupt so ist, denn „Orchards Of Odenwrath“ strotzt nur so von verschiedenen Einflüssen und Ideen, dass man beim Hören wirklich kaum an Wikinger denkt.

Dass sie sich stark an den Death Metal lehnen sagen sie ja selbst von sich, dass sie schnell und brutal sind sagen sie auch, was aber nur halbwegs stimmt. Vielmehr scheint mir das Output (was übrigens schon 2001-2002 aufgenommen wurde, also ziemlich alt ist) sogar ziemlich vom Hardcore beeinflusst zu sein. Vor irgendwelchen Ideen schrecken die zwei Herren, die hinter ORCHARDS OF ODENWRATH stecken (namentlich Lord Zacharias Z. und Emil Holmgren) nicht zurück. Keines der Lieder kann man irgendwie beschreiben. Das erste Stück „Viking Metal March“ zum Beispiel beginnt erst atmosphärisch und schlägt dann in einen simplen Kopfnicker-Beat um, wird dann nochmals schneller, dann folgen ein paar ganz coole Groove Parts und so weiter. „Fortress Walls kommt mit viereinhalb Minuten Länge, einer Portion Groove und – später – mit einer ganzen Menge Black Metal lastigem Speed daher. Das dritte Stück im Bunde, nämlich „War Drum“ ist auf den selben Pfeiler errichtet, ohne jedoch zu ähnlich zu sein.

Im Endeffekt klingt das ja ganz gut, aber dennoch ist „Orchards Of Odenwrath“ keine allzu besondere CD geworden. Das liegt nicht nur am etwas blechernen Drum-Sound, sondern wahrscheinlich daran, dass sich die Lieder irgendwie verlieren. Man wechselt zu oft das Thema und das Tempo und kreist sich so immer enger in der Langweiligkeit ein. Außerdem sind die Möchtegern-Wikingergesänge, die diverse Abschnitte der CD veredeln, mächtig in die Hose gegangen und hören sich nicht nach irgendwelchen glorreichen Schlachtengesängen an, wie man sie sich wünscht, ja nicht mal einem Sauflied können sie gerecht werden und klingen eigentlich nur nach den klagenden Lauten eines einsamen Nordmannes, dem noch der Kater vom letzten Abend im Kopf sitzt, weil er sich vor lauter Einsamkeit jeden Tag besäuft.

Trotzdem kann „Orchards Of Odenwrath“ auch mit vielen guten Momenten aufwarten und tatsächlich ziemlich Spaß machen, wenn man in der richtigen Stimmung ist.

Veröffentlichungstermin: August 2002

Spielzeit: 13:25 Min.

Line-Up:
Lord Zacharias Z. – Vocals/Guitars/Bass

Emil Holmgren – Drums

Produziert von ORCHARDS OF ODENWRATH
Label: Volcanic Burst Records

Homepage: http://www.theorchard.tk

Email: cauldron_metal@hotmail.com

Tracklist:
1. Viking Metal March

2. Fortress Walls

3. War Drum

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