OCEANS OF SADNESS: Send in the Clowns

Wer auf düsteren und dennoch kraftvollen Metal steht sollte ein Ohr riskieren.

Die Clownsnasen könnt ihr wieder abnehmen, Entwarnung ist gegeben. OCEANS OF SADNESS verkleiden sich trotz ihres recht gotischen Namens nicht als Vorzeigegruftis. Dennoch haben sie nichts zu lachen, fordern zur Aufmunterung Clowns, wo man es sich doch leicht machen und Bandfotos von diversen Black Metal-Bands anschauen kann. Ernster wird es wieder bei der Musik, die auf dem dritten Album der belgischen Metaller zu finden ist. Der Mix aus melodischem Death Metal, Gothic und Black Metal ist nämlich gar nicht lachhaft.

Zwar bedienen sich OCEANS OF SADNESS einiger Stilistiken der jeweiligen Genres, doch klischeehaft klingen sie deshalb nicht. In den Songs passiert sehr viel, keiner lässt sich einer bestimmten Richtung zuordnen. Das ist auch das Schöne an OCEANS OF SADNESS: Durchgehend spannend, kein Song gleicht dem anderen, viel Abwechslung wird geboten. Dennoch scheint die Band auf ihrem dritten Album den eigenen Stil gefunden zu haben, denn Send in the Clowns klingt nicht wie eine Kopie von CRADLE OF FILTH und DARK TRANQUILLITY, sondern nach etwas Eigenem. Gerade im Bereich der zweistimmigen Melodien können die sechs Belgier durchaus punkten.

Die Songs folgen leider nicht immer einer klaren Linie, See the Angels und Two Voices gehören zu den wenigen Ausnahmen, manchmal wird die Musik derart überfrachtet, dass man durch die Musik nur schwer durchsteigt. Auch der Gesang ist – bei aller Abwechslung – in den klaren Passagen hier manchmal recht unsauber, was sogar unfreiwillig komisch klingen kann. Zugute halten muss man der Band allerdings, dass sie Pathos und Kitsch geschickt vermeiden und sich auf ehrliche Emotionen beschränken.

Zu entdecken gibt es auf dem schönen, melancholischen Album jede Menge, das schön aufgemachte und gut produzierte Scheibchen ist nicht gerade ein Muss für jeden Plattenschrank, wer auf düstere und dennoch kraftvolle Musik steht sollte allerdings ein Ohr riskieren.

Veröffentlichungstermin: 24. Januar 2005

Spielzeit: 53:16 Min.

Line-Up:
Tys Vanneste – Vocals

Tom van Caubwenberghe – Guitars

Wim Melis – Guitars

Bert Rommes – Bass

Guy Vernelen – Drums

Hans Claes – Synthies

Produziert von Tony de Block
Label: Apache Productions

Homepage: http://www.oceansofsadness.com

Tracklist:
1. Communication -> Relation -> Illusion

2. Who´s in Control

3. Wild Mystery

4. Tweo Voices

5. Conflict -> Error -> Disillusion -> Denial

6. Eyes Like Fire

7. Where Oceans Begin

8. Ode to the Past

9. Precious Gold

10. Frustration -> Anger -> Resignation

11. See the Angels

12. You´ve Slain

13. Hope is Gone