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OBSCURITY: Thurisaz

Rasanter, hymnischer Viking Black Metal, dem es teilweise an Wiedererkennungswert fehlt.

Zwar haben sich die Jungs von OBSCURITY dem Viking Black Metal verschrieben, doch mit den rumpeligen Produktionen des Black Metal-Undergrounds ist Thurisaz kaum vergleichbar, ist die Scheibe doch richtig schön druckvoll produziert, klingt aber immer noch ungeschliffen genug, um die Brachialität der Musik adäquat rüberzubringen. Denn obwohl die Band stets hochmelodisch agiert, lässt sie doch nie die nötige Härte vermissen. Die Viking-Zutaten im Sound von OBSCURITY halten sich dabei in Grenzen. Typische Elemente wie mächtige Chöre, eine folkloristische Instrumentierung oder dergleichen wird man vergeblich suchen. Stattdessen gibt es immer wieder nordisch geprägte, oft zweistimmige Gitarrenmelodien zu hören, die der Musik einen hymnischen Charakter verleihen und sie in die Nähe von Bands wie AMON AMARTH rücken. Deren Qualität erreicht Thurisaz jedoch nicht, zumindest nicht über die gesamte Spielzeit, denn obwohl die Songs eine gelungene Mischung von rasend schnellen und Midtempo-Parts, bei denen im Riffing der Einfluss des traditionellen Heavy Metals deutlich wird, darstellen, fehlt es dem Album insgesamt an Abwechlsung. Viele der Stücke sind sich einfach zu ähnlich, die Melodien und Riffs zu austauschbar, als dass wirklich etwas hängen bleiben würde. Ein Stück, das alle Stärken der Band vereint, ist Lost Paradise, welches mit grandiosen Gitarrenmelodien aufwarten kann und wo es besonders gut gelingt, eine kriegerische Atmosphäre zu kreieren. Aus dem Rahmen fällt außerdem das abschließende T.D.E.S., welches mit einem beinahe schon progressiven Zwischenspiel zu begeistern weiß.

Obwohl die Songtitel durch die Bank englisch sind, kreischt Frontmann Nezrac übrigens in deutscher Sprache von alten Göttern und den germansichen Ahnen, die sich für die Gemeinschaft aufopferten. Die Texte stecken aber nicht nur voller Klischees, sondern wirken etwas holprig, als hätte jemand wörtlich typische englischsprachige Viking Metal-Texte ins Deutsche übersetzt.

Fans von AMON AMARTH sollten in Thurisaz ruhig mal reinhören, denn schlecht ist das Album auf keinen Fall, es hat sogar einige richtig starke Momente, aber es weist doch einige songwriterische Schwächen auf. Die eigentlich zu bemängelnde Spielzeit von nicht einmal dreißig Minuten ist insofern vielleicht gar nicht mal so schlimm, denn bei längerer Spielzeit würde sich die mangelnde Abwechlsung noch deutlich stärker negativ bemerkbar machen.

Veröffentlichungsdatum: 23.02.2004

Spielzeit: 29:58 Min.

Line-Up:
Arganar – Drums

Nezrac – Screams

Agalaz – Guitar

Cortez – Guitar

Ziu – Bass

Produziert von Sir Percy
Label: twilight

Homepage: http://www.obscurity-online.de

Email: info@obscurity-online.de

Tracklist:
1. Hel (Intro)

2. Past Remains

3. Loyal Companion

4. Blessing Of The Gods

5. Lost Paradise

6. Saga

7. Darkside

8. Thurisaz

9. T.D.E.S.

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