OBSCURITY: Vintar

OBSCURITY waren das letzte Mal 2009 mit Vàrar in meinem CD-Player zu Gast. Seither haben die Deutschen Tenkterra und Obscurity veröffentlicht, aber irgendwie hat es erst wieder ihr nunmehr siebtes Album Vintar passend zum für heute angekündigten Eisregen zu mir in den CD-Schacht geschafft. Sogleich wird von TROLLZORN RECORDS die Fahne lyrisches Konzept gehisst (ich erstarre), das die Tage nach Ragnarök thematisiert (die Innovationskraft haut mich um) und das alles auf Deutsch (eindeutiger Pluspunkt von OBSCURITY gegenüber AMON AMARTH, selbst wenn Wikinger weder Deutsch noch Englisch sprachen).

Doch genug geschnödet – OBSCURITY sind fleißig und machen noch immer todesmetallisch geprägten Viking Metal, sie sind mit Fug und Recht die Südzweigstelle AMON AMARTHs. Die lyrische Konzept-Drohung hat zum Glück keinen Einfluss auf die (nicht vorhandene) Komplexität der Songs und so frönen OBSCURITY wie sonst auch geradlinig ihrem Viking Metal, der ohne Firlefanz, ohne Frauengesang und ohne peinliche Effekte auskommt. Die Hypothese Nach Ragnarök nichts Neues bewahrheitet sich ebenfalls (oder hat hier jemand tatsächlich Forschungsneuigkeiten aus der Altskandinavistik erwartet?) und ja, die AMON AMARTH-Parallelenkarte kann man noch immer fleißig zücken, auch wenn OBSCURITY das Ohrwurm-Händchen der Schweden fehlt. Trotzdem bietet sich als Anspieltipp das Midtempo-Drive-schwangere Feld der Ehre an.

Fazit: Wer im Kino lieber die synchronisierten Filme schaut, ist bei OBSCURITY in punkto Viking Metal an der richtigen Adresse, denn hier gibt es Ragnarök ohne Altnordisch und ohne Untertitellesezwang. Handwerklich ordentlich gemacht, innovationsfrei, schlicht und guter Durchschnitt – Vintàr kann man haben, muss man aber nicht.

Ziu – Bass

Arganar – Drums

Dornaz – Gitarren

Agalaz – Vocals

Cortez – Gitarren

1. Schicksal der Götter  

2. Naglfar  

3. Nebelwelt  

4. Wodanheim  

5. Alter Feind  

6. Vintar  

7. Dominium  

8. Alte Zeichen  

9. Sieg oder Nidergang  

10. Feld der Ehre  

11. Legiones Montium