NUCLEAR NATURE: Confusion in the Abyss [Eigenproduktion]

Bei NUCLEAR NATURE wäre ein längerer Aufenthalt im Proberaum sicher ratsam gewesen.

NUCLEAR NATURE formierten sich anno 2004 in Dessau (Sachsen Anhalt). Nach dem Demo Village Nightmare haben sich die fünf Jungs nun erneut in den Proberaum begeben, um eine aktuelle Konservierung ihres metallischen Schaffens vorzunehmen. Und bei diesem Quintett ist der Ausdruck Proberaum mehr als wörtlich zu nehmen: Confusion In The Abyss klingt in jeder Sekunde nach Proberaum und zwar im negativen Sinne – sprich: Der Sound ist dumpf, hat null Druck und dürfte wohl das Prädikat unterirdisch für sich beanspruchen. Denn NUCLEAR NATURE haben hier wohl einfach einige Mikrophone in den Raum gestellt, die eine Gitarre vermutlich direkt ins Mischpult eingeschleust (von ihrem extrem dünnen Sound zu urteilen) und dann einfach mal ihre Aufnahme gestartet. Ein weiterer Schwachpunkt der Produktion liegt im Gesangsbereich – die Vocals sind viel zu laut und die aggressiven Leistungen von Thomas überzeugen zu keiner Zeit. Die englischen Texte wirken zudem wie ein zusammengestiefeltes Sammelsurium aus abgedroschenen Phrasen, die man sich wirklich nicht noch einmal anhören will. Hier wäre es vielleicht angebracht, wenn sich NUCLEAR NATURE der deutschen Sprache zuwenden, um mehr Substanz in ihre lyrischen Ergüsse zu bringen.

Leider stimmt auch die umliegende musikalische Leistung nicht. Die Riffs rumpeln unter dem Banner verzerrte Gitarrenmusik und weisen hier und da eine thrashige oder todesmetallische Schlagseite auf, die jedoch einfach zu zahnlos und wenig motiviert wirkt. Die Riffs sind allesamt uninteressant und wirken wie zum x-ten Mal bereits gehört. Obwohl man mit einigen simplen Riffs durchaus interessante Songs machen könnte, versäumen es NUCLEAR NATURE, ihre Songs wirklich zu arrangieren. Die einzelnen Riffs klingen einfach aus, dann kommt vielleicht noch ein Schrei und das nächste Riff ist an der Reihe.

So bleibt letzten Endes ein durchwegs negatives Verdikt, beziehungsweise die Aufforderung, das nächste Mal bitte länger an den Songs zu feilen, richtige Übergänge einzubauen und irgendeinen Mischer mit einem Bierchen zu überreden, mal doch die Einstellungen für die Aufnahmen rasch vorzunehmen. Denn man fragt sich bei einem so unausgegorenen Demo wie Confusion In The Abyss echt, ob es den ganzen Aufwand wert ist – bei der heutigen Fülle an Bands geht man mit einem solchen Output nämlich nur sang- und klanglos unter.

Veröffentlichungstermin: 10.02.2006

Spielzeit: 26:56 Min.

Line-Up:
Thomas: Vocals, Songwriting
Matze: Gitarren, Background Vocals
Max: Bass
André: Drums
Martin: Gitarre, Songwriting

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.nuclear-nature.de.vu

Email: fatowi@freenet.de

Tracklist:
1. Bloodfactory
2. Self Destruction
3. I Feel Hate
4. My Revenge
5. Routine
6. Nuclear Power
7. Silent Death
8. Frischfleisch

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