Novelists - Coda Cover

NOVELISTS: Coda

NOVELISTS sind nicht mehr die gleiche Band wie zu Anfangstagen: Mit neuer Sängerin und neuem Ansatz verkörpert „Coda“ den Schritt in eine neue Ära auf selbstbewusste Weise.

Als Lebensretterin stellten NOVELISTS im September 2023 Camille Contreras vor. Bevor die Sängerin als festes Mitglied zur Band stieß, war selbst das Ende des Projekts eine durchaus realistische Option. Die Entscheidung also, ausgerechnet mit weiblicher Stimme weiterzumachen, war ein Risiko, das sich nun bezahlt macht. Denn während sich die Franzosen nach dem Ausstieg ihres langjährigen Frontmanns Mattéo Gelsomino mit Nachfolger Tobias Rische etwas orientierungslos zeigten, scheint die Vision jetzt klar zu sein.

Den Synth- und Effekt-Overkill von „Déjà Vu“ (2022) fährt das Gespann zurück, vollzieht den dort bereits angestoßenen Stilwechsel nun aber ohne weiteres Zögern. Mit Camille am Mikro lassen NOVELISTS den Metalcore sowie jegliche progressive Anleihen endgültig hinter sich, um ihr Glück im modernen Alternative Metal zu suchen. Ein Wagnis, das besser gelingt, als wir anfangs vermutet hatten: Die geradlinigen Strukturen und eingängigen Melodien erlauben schnellen Zugang zum Material, das uns kurz darauf mit Detailverliebtheit, Emotion und Abwechslungsreichtum gefangen nimmt.

NOVELISTS setzen die extremen Spitzen auf „Coda“ noch überlegter ein

Ätherisch und schwerelos präsentiert sich „In Heaven“, dessen Djent-Vibes einen satten Unterbau für Camille Contreras‘ erhebenden Gesang bildet und schließlich in einem wundervollen Gitarrensolo kulminiert. Die sanfte Seite von SPIRITBOX und die knackigen Passagen AD INFINITUMs dienen zeitweise als Referenz („Coda“), werden in „All For Nothing“ sogar durch die eine oder andere Harmonie im INVENT ANIMATE-Stil erweitert.

Die Symbiose aus treibenden Synthesizern und kraftvollen Riffs in „Adam And Eve“ könnte wiederum aus der Feder Mick Gordons stammen – nur dass NOVELISTS im Anschluss schon wieder den nächsten Richtungswechsel vornehmen. Die extremen Spitzen setzen die Franzosen somit überlegter ein: Für jedes verbissene „Maldición de la Bruja“, das teils in spanischer Sprache vorgetragen wird, findet sich auch ein feinfühlig-getragener Track à la „78 rue…“ auf „Coda“. Die poppigen RnB-Rhythmen peppen Florestan Durand und Pierre Danel durch ihre filigrane Gitarrenarbeit auf, sodass die Downtuned-Bends im darauffolgenden „CRC“ noch zuverlässiger durchs Mark gehen.

NOVELISTS sind nicht mehr die gleiche Band wie zu Anfangstagen – „Coda“ verkörpert diese neue Ära auf selbstbewusste Weise

Nach knapp 40 Minuten ist somit unmissverständlich klar, dass NOVELISTS im Jahr 2025 schlicht nicht mehr die gleiche Formation sind, die zehn Jahre zuvor das Debüt „Souvenirs“ (2015) aufgenommen hat. Hatte die Band zuletzt aber noch Probleme, sich voll und ganz auf diese neue Ära einzulassen, verkörpert „Coda“ den Bruch mit der Vergangenheit nun voll Selbstbewusstsein. In Teilen dürfen wir diesen Verdienst sicherlich auch Neuzugang Camille Contreras zuschreiben, die durch ihre beherzte Performance und ihren experimentierfreudigen Ansatz diese Evolution bestmöglich verkörpert. So verstehen auch wir nun, warum ihre Bandkollegen sie seinerzeit gar als Retterin in der Not Willkommen hießen.

Veröffentlichungstermin: 16.05.2025

Spielzeit: 39:09

Line-Up

Camille Contreras – Vocals
Florestan Durand – Gitarre
Pierre Danel – Gitarre
Nicolas Delestrade – Bass
Amael Durand – Drums

Produziert von NOVELISTS

Label: ACKOR Music

Homepage: https://www.novelists.store/
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Instagram: https://www.instagram.com/novelists
Bandcamp: https://novelists.bandcamp.com

NOVELISTS “Coda” Tracklist

  1. Say My Name (Video bei YouTube)
  2. Coda (Video bei YouTube)
  3. All For Nothing (Video bei YouTube)
  4. Maldición de la Bruja
  5. In Heaven
  6. Adam and Eve
  7. Sleepless Nights
  8. 78 rue…
  9. CRC
  10. K.O. (Audio bei YouTube)