NÖRTHWIND: El Retorno del Rey

All jenen, die vom südeuropäischen Bombastmetal noch immer nicht genug und die auch ein Faible für Fantasyrollenspiele haben, kann man "El Retorno del Rey" durchaus empfehlen. Aber letzten Endes ist auch diese Band meilenweit davon entfernt, echte Spuren zu hinterlassen.

Ein beeindruckend gesprochenes, in spanisch gehaltenes Intro leitet El retorno del Rey, den ersten Teil der Crónicas De Aravan-Trilogie der Spanier NÖRTHWIND ein. Es erschallen majestätische Bläserarrangements und mit Pauken (bildlich) und Trompeten (vom Keyboard) bläst die Band zum Angriff. Eine Attacke, die aufgrund des typischen südeuropäischen Metals aber leider von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist.

Denn auch NÖRTHWIND schaffen es nicht, dem eh schon bis zum Erbrechen zelebrierten Sound neue Impulse zu geben. Durch den spanisch gehaltenen, kräftigen Gesang kann die Band zwar noch einen gewissen Exotenbonus für sich beanspruchen, doch auch das kann das Kind nicht wirklich aus dem Brunnen ziehen – jedenfalls nicht, was die Metalseite dieses Albums betrifft. Denn je länger die CD andauert, desto mehr fällt auf, dass NÖRTHWIND ein wirklich gutes Gespür für mittelalterlich angehauchte Fantasyambiente haben.

Immer wieder nimmt sich die Metalfraktion etwas zurück und lässt den Keyboards Freiraum für atmosphärische Instrumentalarrangements. Die Spanier schaffen es allerdings nur in wenigen Momenten, die beiden Welten miteinander in Einklang zu bringen, weshalb El Retorno del Rey eine sehr zweigespaltene Angelegenheit ist.

Auf der einen Seite stehen da ganz gute bis belanglose Metalteile, auf der anderen schöne und liebevoll gemachte Keyboardstücke, so dass man unwillkürlich zu dem Schluss kommt, dass diese Band besser daran getan hätte, eine Firma für Computerrollenspielmusik, als eine Metalband zu gründen.

Wobei man fairerweise auch sagen muss, dass sich die Band im Laufe des Albums durchaus steigert und der Musik in weiteren Verlauf zumindest ein gewisses Maß an Tiefe verleihen kann und zudem mit einigen sehr schönen Chorpassagen des Chor der Universidad de Oviedo glänzt.

All jenen, die vom südeuropäischen Bombastmetal noch immer nicht genug und die auch ein Faible für Fantasyrollenspiele haben, kann man El Retorno del Rey durchaus empfehlen. Aber letzten Endes ist auch diese Band meilenweit davon entfernt, echte Spuren zu hinterlassen.

Fierce

Veröffentlichungstermin: 17.06.02

Spielzeit: 53:26 Min.

Line-Up:
Txema Trinidad – Vocals

Tino Hevia – Guitar

Dani G. Suarez – Guitar

Helena Pinto – Keyboards

Miguel Fernandez – Bass

Fernando Arguelles – Drums

Produziert von Ingo Czajkowski
Label: Rising Sun / Zomba

Tracklist:
1. Profecia

2. Cuando Salga El sol

3. El Oraculo

4. Imohen

5. El Susurro del Viento

6. La Morada de Celler

7. Maestro de la Nada

8. Senderos Divinos

9. A Las Puertas del Eden

10. El Lago y el Dragon

11. Bajo el Altar

12. El Retorno del Rey

13. Cielo Gris

14. Epilogo

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