MORPHOSYS: The Chopping Block

Abwechslungsreicher Death Metal mit wunderbar rauer Produktion, der textlich leider sehr stumpf geraten ist.

Der Titel lässt es bereits vermuten, “The Chopping Block” richtet sich in erster Linie an die Gorehounds unter den Death Metal-Fans. Zombies übernehmen die Weltherrschaft, Kettensägenspielereien mischen sich mit primitivem Pornogewäsch und sogar bei ernsten Themen wie Selbstmordanschlägen darf entsprechender Blutgehalt nicht fehlen. So brutal wie es zugeht, so stumpf sind die Texte oftmals auch. Zu stumpf für meinen Geschmack, aber sicherlich ein Fest für die Zielgruppe.

Wenngleich auf lyrischer Ebene hauptsächlich das Ausweiden von Körpern und das Abtrennen von Gliedmaßen glorifiziert werden, bedeutet das noch lange nicht, dass MORPHOSYS in musikalischer Hinsicht nichts weiter draufhaben als belangloses Geschrammel. Das Gegenteil ist der Fall, der Death Metal der Jungs ist verdammt abwechslungsreich. Midtempo-Groover wie das deutschsprachige “Fleischeslust” wechseln sich ab mit Highspeed-Nummern à la “Symphony Of Mutilation”, während das schleppende “Food For My Gun” überwiegend im anderen Extrem wildert. “The Chopping Block” dürfte somit nicht zu schnell langweilig werden, schließlich ist die Musik selbst nicht nur abwechslungsreich, sondern auch ausnahmslos auf überdurchschnittlichem bis hohem Niveau. Allein der cool geriffte Opener “The Domination Of The Undead” und der treibende, textlich leider allzu primitive, Anschlusstrack “Fucked With My Chainsaw” sprechen hier Bände.

“The Chopping Block” badet in Oldschool-Flair

Schön ist außerdem, dass “The Chopping Block” mit fortlaufender Spieldauer nicht an Qualität verliert, sondern den Spannungsbogen auf konstantem Level halten kann. So beendet das gelungene “Gott Ist Das Böse” das Album schließlich ähnlich kurzweilig, wie es knapp 50 Minuten zuvor begonnen hatte. Ein wenig Grund zu Kritik sehe ich derzeit noch bei den Vocals. Die bewegen sich nämlich überwiegend in tiefen Growlregionen und lassen dadurch manchmal etwas Variation vermissen. Allerdings muss man Sänger Chris Caravello zugute halten, dass sein Organ perfekt zum Sound der Regensburger passt und einen nicht unerheblichen Teil zum Gesamtbild MORPHOSYS‘ beiträgt. Dieses wird im Übrigen durch eine bewusst ungeschliffene und deshalb umso lebendigere Produktion abgerundet und dürfte somit für all jene Death Metal-Anhänger interessant sein, die bei leicht oldschooligem Flair im Soundgewand nicht sofort panisch die Flucht ergreifen. Nur textlich sollte man eben auf grobe Metzgereien stehen, aber das lässt ja bereits der Titel durchklingen…

Veröffentlichungstermin: 07.03.2009

Spielzeit: 47:19 Min.

Line-Up:
Chris Caravello: Vocals
Marko: Guitar
Langi: Guitar:
Marcus: Bass
Daniel: Drums

Produziert von MORPHOSYS
Label: Bloodmoon Records

Homepage: http://www.morphosys-rock.de

MORPHOSYS “The Chopping Block” Tracklist

01. The Domination Of The Undead
02. Fucked With My Chainsaw
03. Symphony Of Mutilation
04. Food For My Gun
05. The Chopping Block
06. Fleischeslust
07. Ode To My Chainsaw
08. Slave Of Lust
09. Jihad (Inch Allah)
10. I’ve Seen The Fallen Angel’s Eyes
11. Gott Ist Das Böse

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