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MORBID ABOMINATION: Perceptional Decay

Wer beim ersten Hördurchlauf noch Probleme mit dem Album hat, der sollte „Perceptual Decay“ etwas Zeit geben. Denn umso öfter man sich das Debut von MORBID ABOMINATION anhört, desto mehr entfaltet es sich.

Interessant, wie sich die Sachen entwickeln können und was dabei rauskommt. So geschehen in Graz (Österreich), wo eine Idee aus dem Jahre 2016 zu keimen begann und nun in Form der Death Metal Formation MORBID ABOMINATION Gestalt annimmt. Mit „Perceptional Decay“ ist auch der erste Release der Band spruchreif.

“Perceptional Decay” hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte

Bereits 2016 hatte Mastermind Ben 2016 die ersten Riffs und Liedideen im Kopf. Obwohl er mit Martin und Albert seit 20 Jahren eine Freundschaft pflegt, entstand lediglich eine Idee. Nachdem die Songs fertig waren, kam es im Mai 2021 zu ersten konkreten Gesprächen und die drei Jungs einigten sich auf eine Zusammenarbeit. Martin fungiert als Sänger, obwohl Ben für die Texte alleinverantwortlich ist. Es gab kein gemeinsames Proben oder Jammen, Ben hat die fertigen Titel an seine Kollegen weitergeleitet und diese haben dann ihre Parts eingespielt oder eingesungen. Nach dem offiziellen Release kam es zu einer Listening Session von „Perceptional Decay“ und es war gleichzeitig das erste Mal, dass die Band gemeinsam in einen Raum war.

Bleibt noch die Frage offen, wer das Schlagzeug eingespielt hat. Nachdem Ben die Drums selbst programmierte, war er jedoch mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Also wandte man sich an einen alten Freund, namens Flo Plochel. Dieser programmierte die Drums neu und half bei Mix und Mastering im Studio aus. Wahrlich eine etwas ungewöhnliche Entstehungsgeschichte, die Lust auf eine ordentliche Portion Death Metal macht.

Der Opener „Disembodiment“ zeigt uns gleich zu Beginn, wie gut sich Martins Stimme ins Gesamtbild fügt. Die tiefen Growls passen super zum Sound und für den Sänger war es das erste Mal, dass die Lyrics nicht aus seiner Feder stammen. Thematisch gesehen werden psychische Erkrankungen, Nihilismus und der Tod in den Texten aufgearbeitet. Jeder Titel ist mit einem eigenen Refrain ausgestattet, was den Wiedererkennungswert nach oben schraubt.

Recht wild und aggressiv kommt „Orcus Of Oblivion“ um die Ecke. Geht es thematisch doch um die Vergänglichkeit nach dem Tod, so braucht man sich keine Gedanken zu machen, in Vergessenheit zu geraten. Denn der Track fegt alle Zweifel weg: so einen gnadenlosen Sound vergisst man nicht, viel mehr brennt er sich in den Gehirnwindungen eindrucksvoll ein.

MORBID ABOMINATION bedient verschiedene Facetten des Death Metal

Doch der Death Metal der Österreicher funktioniert auch gut im Midtempo. Als Beispiel kann man hier die einzige Single „Contempt“ hernehmen. Beginnt die Nummer noch mit einer Blast Attacke, wendet sich das Blatt erst im Refrain. Die Strophen sind stets im höheren Tempo, während der Chorus mit Midtempo für Eingängigkeit sorgt. Diese Abwechslung unterstreicht einmal mehr das gute Gespür für Songwriting – Daumen hoch!

Wer beim ersten Hördurchlauf noch Probleme mit dem Album hat, der sollte „Perceptual Decay“ etwas Zeit geben. Denn umso öfter man sich das Debut von MORBID ABOMINATION anhört, desto mehr entfaltet es sich. Egal ob in high Speed Gelagen oder im Midtempo, der Sound weiß in jeder Facette zu überzeugen. Wenn man die Band mit internationalen Genre-Größen vergleichen soll, kommen einem Namen wie CANNIBAL CORPSE in den Sinn. Doch Ben & Co haben genug Eigenständigkeit und sind keine Kopie bekannter Größen.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass jeder Death Metal Fan MORBID ABOMINATION auf der Rechnung haben sollte. Denn „Perceptual Decay“ ist erst der Anfang, in der jungen Karriere der Österreicher und es bleibt zu hoffen, dass bald ein Schlagzeuger für die Live-Auftritte der Band gefunden wird. Denn umso öfter man sich das Album anhört, desto weniger möchte man auf ein Konzert warten.

 

Veröffentlichungsdatum: 06.05.2022

Label: Grazil Records

Spieldauer: 48:38

MORBID ABONINATION “Perceptional Decay” Tracklist

  1. Disembodiment
  2. Sending The Grave
  3. Absurd Existence
  4. Vanitas
  5. Orcus Of Oblivion
  6. Lost
  7. Contempt
  8. Fathers Of All
  9. Delusional Killing
  10. Retribution

Line Up

Martin – Vocals
Ben – Guitars
Albert – Bass
Flo – Drums

Facebook: https://www.facebook.com/EnterTheNothingness/

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