MOJO JAZZ MOB: Westfalenwalze [EP]

Heute, wo man nicht mehr an jeder Straßenecke von ach so coolen Stonerbands überrollt wird, kann man eine Band wie den MOJO JAZZ MOB gut und gerne abfeiern.

Westfalen hat den berühmten Hellweg nach mir benannt, nett, und das Leben dort scheint ähnlich gemütlich zu sein wie …äh … ich. Hat man zum Beispiel schon mal Stadtfeste besucht in Münster oder bei unseren Nachbarn in Minden, dann hat man auch diese als gemütlich und spannungslos in Erinnerung, ebenso wie die typischen relaxten Jazz-Bands, die dort dann immer spielen. MOJO JAZZ MOB scheinen davon genug zu haben, nach dem Debüt Pacific Daybreak – Broken Nights wollen die Jungs nun endgültig das westfälische Liedgut platt machen.

Diesmal wird nicht mehr nur gekonnt und energisch der Uptempo-Stonerrock zelebriert, heute geht der MOJO JAZZ MOB teils um einiges brachialer zu Werke – der Titel der EP verspricht es ja – und bietet durchaus schon einen deutlich eigenständigeren Sound. Der lässt natürlich noch an jeder Ecke die Vorbilder erkennen wie FU MANCHU, ORANGE GOBLIN und Co. Aber diesmal gehen die Jungs weitaus geschickter mit Melodien um. Bei Horned Winged Creatures From Hell zum Beispiel muss ich mich immer wieder zurückhalten, nicht den Refrain von DEEP PURPLEs Woman From Tokio mitzusingen. Es gibt schöne THIN LIZZY-Twinguitars bei Chemical Pilot und – SANTANA lässt grüßen – Latinorhythmen bei Samba. Der Stoner-Sound wurde etwas entstaubt, hat nun mehr von Schweinerockern wie C.O.C., LEADFOOT, ROADSAW und ähnlichen rüpelhaften Gesellen. Der Gesang kommt immer noch recht geschrien und krachig, aber weitaus gereifter und abwechslungsreicher als auf dem Debüt und ist zumindest kein echter Schwachpunkt mehr.

Heute, wo man nicht mehr an jeder Straßenecke von ach so coolen Stonerbands überrollt wird, kann man eine Band wie den MOJO JAZZ MOB gerne abfeiern. Ihre Mischung aus Stoner- und Schweinerock macht nun mal schlichtweg Spaß. Freunde des entsprechenden Sounds sollten die Jungs anchecken.

Veröffentlichungstermin: 29.05.2009

Spielzeit: 25:41 Min.

Line-Up:
Adrian Busen – Gesang
Martin Tollkötter – Gitarre
Michael Weisser – Gitarre
Björn Gottmann – Bass
Timo Hurtig – Drums

Produziert von Mojo Jazz Mob und Dennis Hadrika
Label: The Black Dessert Inn

Homepage: http://www.mojojazzmob.de

MySpace: http://www.myspace.com/mojojazzmob

Tracklist:
1. Rapid Cycler
2. Horned Winged Creatures From Hell
3. Chemical Pilot
4. Samba
5. 27,5 °C (Jaqueline´s Song)

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