MEDUZA: Upon the world

MALMSTEEN-Fans und die Fans der typischen Mike Wead-Klänge sollten unbedingt in "Upon the world" reinhören

Mit ihrem ersten Longplayer „Now and forever“ konnten die Schweden MEDUZA ordentliche Kritiken einfahren, die Mischung aus viel MALMSTEEN und einem Schuss STRATOVARIUS war eine gelungene Sache. Auch auf „Upon the world“ geht man diesen Weg, gleich der Opener „Divine comedia“ ist eine flotte Abgehnummer in bester Malmsteen-Manier. „The vision“ groovt etwas schleppend und überzeugt mit ausgefeilten Backing-Chören. Der nächste Track lässt dann aber gleich den Blick aufs Info wandern. Klar, wie den Erstling hat auch diese Scheibe Mike Wead (MEMENTO MORI, KING DIAMOND) produziert und das hört man deutlich heraus. „Dream on“ geht in die MEMENTO MORI-Richtung, auch denkt man an Weads alte Band HEXENHAUS zu „Dejavoodoo“-Zeiten. Der Titeltrack ist dann wieder eine typische MALMSTEEN/STRATOVARIUS-Abgehnummer, ebenso wie „Can you tell“. „Face of a demon“. „Voices“ und „Design of life“ lassen wieder deutlich Weads Einflüsse erkennen, klingen nach späten HEXENHAUS und nach MEMENTO MORIs undoomigster Scheibe „La danse macabre“. Da ist es kaum überraschend dass Kristian Andrén, der diese Scheibe einsang, auch auf dem ersten Demo von MEDUZA zu hören war. Immer wieder denkt man aber auch an die ersten Sachen von TAD MOROSE, deren ersten Platten ja auch von Wead produziert wurden. Gerade der ruhige Rausschmeißer „In death“ hätte auch auf deren „Paradigma“ oder „A mended rhyme“ am Ende stehen können.

Die Band um den beeindruckenden Gitarristen Stefan Berg präsentiert hier ganz klar eine gelungene Scheibe schwedischen Metals fernab von Tralala-Melodien und übertriebenem Klassik-Quatsch. Die Songs sind im Vergleich zu „Now and forever“ etwas mehr auf den Punkt gebracht, bieten trotzdem genügend Raum für verspielte Akzente. Die Orientierung am MALMSTEEN-Sound hält sich in einem angemessenen Rahmen, die deutlichen Einflüsse von Produzent Wead verleihen vielen Songs eine angenehme Schwere. Berg ist ein klasse Gitarrist der sein Spiel trotzdem weitestgehend den Songs unterordnet, Sänger Apollo Papathanasio hat eine starke Stimme die perfekt zu dieser Band passt und die oft auftauchenden Backings und Chöre wirken nie kitschig, sorgen für Fülle. Wenn MEDUZA an dieser eingeschlagenen Mischung festhalten und darin ihre eigene Identität finden kann man sich wohl schon mal auf die nächste Scheibe freuen.

Zumindest MALMSTEEN-Fans und die Fans der typischen Mike Wead-Klänge sollten unbedingt in „Upon the world“ reinhören, aber eigentlich gilt dieser Tipp für jeden der auf Schweden-Metal steht fernab vom Happy-Metal-Tralala.

Veröffentlichungstermin: 26.04.2004

Spielzeit: 46:22 Min.

Line-Up:
Apollo Papathanasio _ Vocals

Stefan Berg – Guitars

Jonas Edström – Bass

Ola Gronlund – Drums

Joakim Floke – Keyboards

Produziert von Mike Wead
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.meduza.nu

Email: stefan@meduza.nu

Tracklist:
1 Divina comedia

2 The vision

3 Dream on

4 Upon the world

5 Face of a demon

6 Can you tell

7 Voices

8 Design for life

9 In death

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner