MASSACRA: Apocalyptic Warriors Pt.1

"Apocalyptic Warriors Pt.1" kann ich jedem Todesbleifanatiker, egal ob jung oder alt, ans grindige Herz legen.

MASSACRA waren einst auf dem Label Shark Records ansässig und auch ihnen bleibt es nicht erspart, dass sie mit einer Best-Of…-Scheibe in die Rusty Diamonds-Ahnengalerie aufgenommen werden und wahrscheinlich keinen Einfluss auf die Songauswahl hatten, geschweige denn Kohle dafür sehen. Naja, geht mich eigentlich auch nix an und ich will hier nicht provozieren.
Ich weiß nur, dass MASSACRA (gegründet 1986) in den 90er Jahren mit heftig brutalem Death Metal, der für die damaligen Szeneverhältnisse technisch sehr versiert war, auf sich aufmerksam machten. Als junger Bursche hatte ich zufällig das Debütalbum Final Holocaust (1990) in die Finger bekommen und war anfangs sehr entsetzt, aufgrund der rohen, grindigen und relativ undurchsichtigen Kompositionen. Aber irgendwie hatten mich die Franzosen fasziniert, die ihre eigene Nische in der Todesmetal-Szene fanden und den komplexen Stil konsequent durchzogen. Schon ein Jahr nach Final Holocaust legten MASSACRA mit Enjoy The Violence (1991) eine böse Death Metal-Scheibe nach, die mich allerdings mehr in den Bann ziehen konnte, da die Songstrukturen ausgeklügelter waren und schneller auf den Punkt kamen. Ihren Höhepunkt hatten MASSACRA jedoch mit Signs Of The Decline (1992), bei dem die Combo deutsche Unterstützung mit Matthias Limmer am Schlagzeug bekam. Auf Apocalyptic Warriors Pt.1 wurde demnach auch das komplette Signs Of The Decline-Album draufgepackt (plus fünf Songs von Enjoy The Violence und zu hören gibt es auf diesem dritten Studiowerk höchst brutalen technischen Death Metal, der sehr eigenständig daherkommt und mit keiner anderen Kapelle zu vergleichen ist. Leichte Einflüsse von MORBID ANGEL & Co. sind zu erkennen. MASSACRA, die eigentlich zu dieser Zeit noch tief im Underground verwurzelt waren, schaffen den Sprung zu einem Majorlabel (Vertigo), die Signs Of The Decline veröffentlichen. 1994 präsentiert die deutsch-französische Prügelgemeinschaft mit dem Hammeralbum Sick den Wendepunkt in ihrem heftigen Sound, da erstmals Thrash- und traditionelle Heavy Metal-Elemente zum Einsatz kommen. Die letzte Veröffentlichung Humanize Human (1996) schloss leider die Akte MASSACRA.
Apocalyptic Warriors Pt.1 kann ich jedem Todesbleifanatiker, egal ob jung oder alt, ans grindige Herz legen. MASSACRA waren eine innovative Band, wie man sie heutzutage nur noch selten zu Ohren bekommt.

VÖ: November 2002

Spielzeit: 57:22 Min.

Line-Up:
Pascal Jorgensen – vocals, bass
Jean Marc Tristani – guitar
Fred Death – guitar
Matthias Limmer/Chris Palengat – drums

Produziert von Tim Buktu/ Uli Pösselt
Label: Crazy Life Music/Rusty Diamond Records

Homepage: http://www.clm.de

Tracklist:
Evidence Of Abominations
Defying Man´s Creation
Baptized In Decadence
Mortify Their Flesh
Traumatic Paralyzed Mind
Excruciating Commands
Worlds Dies Screaming
Signs Of The Decline
Civilization In Regression
Full Frontal Assault
Enjoy The Violence
Ultimate Antichrist
Gods Of Hate
Atrocious Crimes
Revealing Cruelty

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