Bei Mexiko denk ich ja zuerst an heiße Chiccas und Tequilla sowie einen Kumpel, der nun eben dort in Mexiko seinen Weg finden wird – Buene viaje, Kurt! Aber auch der Doom-Death ist dort zuhause, zumindest bei Einzelgänger Jacobo Córdova (TICKET TO HELL) und seinem Ein-Mann-Projekt MAJESTIC DOWNFALL. Für sein erstes Album Temple Of Guilt holte er sich Unterstützung an Drums, Keyboards und für die Gitarrensoli.
Jacobo orientiert sich stark am Doom-Death der 90er, MY DYING BRIDE, ganz frühe ANATHEMA und PARADISE LOST sind allgegenwärtig. Aber auch neuere Kollegen wie SWALLOW THE SUN oder SATURNUS hört man heraus. Das man diesen Sound kaum neu erfinden kann, das ist klar. Und Jacobo versucht das auch gar nicht erst, tobt sich einfallsreich in den gängigen dunklen Klanglandschaften aus. Neben zart-melancholischen Doomklängen wird auch immer mal wieder die derbe Death-Keule ausgepackt. Manchmal hat man schon das Gefühl, der Mexikaner aus Queretaro hätte beim Einsingen einen schlechten Tag gehabt, statt dunkler Melancholie strahlen seine Vocals eher Frust und Wut aus. Das hebt MAJESTIC DOWNFALL – dem man den Ein-Mann-Charakter deutlich anhört – ab von eher verträumt-düsteren Solo-Projekten wie DOOM:VS oder HANGING GARDEN. Diese oft derb verzweifelte Stimmung ist nicht so sehr zum düsteren Dahinträumen geeignet, bohrt doch arg in eigenen, lange verdrängten Wunden. So breitet sich ein durchaus willkommenes Unbehagen aus, überraschend wackelt auch mal der Kopf, wenn sich ein treibender Death-Metal-Groove aufbaut. Es macht Spaß im finsteren Sinne, mit Jacobo seine Songs zu durchleben. Wer die genannten Bands mag, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Veröffentlichungstermin: 06.04.2009
Spielzeit: 56:04 Min.
Line-Up:
Jacobo Córdova – Vocals, Guitars, Bass
Porncho – Drums
Pastas – Keyboards
Migueliro – Guitar Solos
Produziert von Jacobo Córdova
Label: My Kingdom Music
MySpace: http://www.myspace.com/majesticdownfall
Tracklist:
1. Temple Of Guilt
2. Unexpected
3. Swallow: Pride
4. Failure
5. Bleeding Sun