LUNARIS: Cyclic

Instrumentale Gehirnakrobatik alleine macht noch keine herausragende Blackmetalplatte, sondern deren detaillierte Einarbeitung in ein schlüssiges Gesamtkunstwerk. Davon ist „Cyclic“ weit entfernt.

Was für das Debüt „…The Infinite“ galt, verliert auch bei „Cyclic“ seine Richtigkeit nicht: Zu kopflastig und seelenlos gehen LUNARIS zu Werke. Fast scheint es, als wolle die Band eine Art Patchwork-Blackmetal fabrizieren, bei dem zugegeben hochwertige Einzelleistungen der Instrumentalisten zu einem technisch zweifelsohne hervorragenden, aber den Hörer völlig kalt lassenden Gemenge zusammengefügt werden. Daran kann selbst so hochkarätige Verstärkung wie die TESTAMENT-Connection in Gestalt von Steve DiGiorgio und Eric Peterson nichts ausrichten, da diese auch schon mal auffälliger in Erscheinung getreten sind. Es mangelt „Cyclic“ an Energie, Atmosphäre und wirklich inspirierten Songs. Die Affinität zu EMPEROR ist noch deutlicher geworden, zugleich aber auch ein entscheidender Unterschied zu den Blackmetal-Avantgardisten: Instrumentale Gehirnakrobatik alleine macht noch keine herausragende Blackmetalplatte, sondern deren detaillierte Einarbeitung in ein schlüssiges Gesamtkunstwerk. Davon ist „Cyclic“ weit entfernt. Und wie man Blastbeats weitaus zündender und aggressiver in seine Musik integrieren kann, haben derletzt erst SCARVE bewiesen. Wenn dann noch dem Gesang die Härte bzw. bei den cleanen Momenten die Sicherheit und das Gespür für exzellente, anspruchsvolle Melodiebögen fehlt, kommt eine allenfalls mäßige Platte heraus, die weder Blackmetalfans noch Anhänger der beteiligten Gastmusiker vom Hocker hauen dürfte.

Veröffentlichungstermin: 22.03.2004

Spielzeit: 50:45 Min.

Line-Up:
Balfori – Gesang

M – Gitarre

Janos – Schlagzeug

Maztema – Bass

Ray – Keyboards
Label: Elitist/Earache/SPV

Homepage: http://www.lunarisweb.com

Tracklist:
Mendacities of a Corporate Messiah

I.A.D.

Lessons in Futility

Cyclic

Slaves of Opinion

When It Ends

Casualties of Piece

Existence Unveiled

Altruismens Gravol

In Nothing

Mot Natt

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