LIQUID HORIZON: Revolutions

Mittelmäßiger, Song-orientierter Progressive Metal, der seine besten Momente erfreulicherweise bei den eigenständigsten Passagen hat.

LIQUID HORIZON inszenieren auf Revolutions Variationen altbekannter Themen, sowohl musikalisch, als auch textlich. Aufgrund der Offenheit gegenüber unkonventionellen Rhythmen und gelegentlichen Harmonien an der Grenze zur Schrägheit lässt sich die Bezeichnung Progressive Metal rechtfertigen, obwohl die Basis der einzelnen Stücke gewöhnlicher Melodic Metal ist. Mit Ausnahme des relativ flotten Openers Battle Entrance bewegen sich die Songs im mittleren Tempo. Diverse Breaks sorgen jedoch dafür, dass die Musik eintönig klingt. Das Riffing wurde von SYMPHONY X beeinflusst. Die Keyboards ergänzen das Klangbild und erinnern streckenweise an DREAM THEATER zu Awake-Zeiten. Erfreulicherweise haben LIQUID HORIZON ihre besten Momente aber dann, wenn sie eigene Wege beschreiten und sich mit spannenden Einfällen von der Konkurrenz abheben. An diesen Stellen ist es plötzlich auch völlig nebensächlich, dass die CD nicht mit einer Hochglanzproduktion aufwartet, wie man sie von den etablierten Frickelkombos gewohnt ist. Oliver Kilthau übertreibt es beim Gesang bisweilen mit dem Vibrato. Zum Glück kommen die epischeren Melodiebogen insbesondere in den Refrains aber gut rüber und machen die Stücke auch für Nichtmusiker interessant.

Das Gros der Lieder besitzt interessante Spannungsbogen, dank derer das Album erstaunlich oft bei mir lief, bevor ich mit dem Schreiben dieser Zeilen begann. Zwischendurch gibt es mit dem ruhigen Sacrifice und dem eindimensionalen The King leider einen kreativen Hänger. Hat man diesen überstanden, wird man mit dem hörenswerten System Of Terror – Part 3 belohnt. Durch den eingestreuten Gastgesang von Carolin Gilbers wird die Musik um eine weitere Klangnuance bereichert. Das abschließende Last Stand erinnert mit dem Zaunpfahl daran, dass die Texte des Albums sich alle mit dem Streben nach Freiheit im Laufe der Geschichte beschäftigen. Dazu gibt es im (stilvoll gestalteten) Inlay kurze Erläuterung zu den einzelnen Geschichten, was prinzipiell begrüßenswert ist. Allerdings muss sicher nicht nur ich bei Zeilen wie There`s a revolution calling you oder White man came across the sea schmunzeln. Etwas mehr Eigenständigkeit wäre hier von Vorteil gewesen, da die Texte – dem interessanten Ansatz zum Trotz – die nötige Abwechslung und Eigenständigkeit vermissen lassen.

Alles in allem bietet Revolutions also solide Kost mit Licht und Schatten. Die herausragenden Ideen, um aus dem Mittelmaß auszubrechen, fehlen, wenngleich einige gelungene Ansätze vorhanden sind.

Veröffentlichungstermin: 12.10.2007

Spielzeit: 55:44 Min.

Line-Up:
Oliver Kilthau: Gesang, Gitarre
Michael Heck: Keyboard
Marc Schroth: Bass
Chuck West: Schlagzeug

Produziert von LIQUID HORIZON
Label: Music Buy Mail

Homepage: http://www.liquid-horizon.com

Tracklist:
1. Welcome To The Revolutions
2. Battle Entrance
3. Sacred Ground
4. Freedom
5. Resistance
6. Sacrifice
The French Revolution Trilogy
7. The King – Part 1
8. Revolution – Part 2
9. System Of Terror – Part 3
10. Last Stand

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