Zunächst einmal würde man „Nangol“ gerne an die Abteilung Eigentumsdelikte der örtlichen Polizeistelle melden, da bereits der erste Song „Touch the Sky“ nach einem handfesten Einbruch einer Death-/Thrash-Gang in den Proberaum einer Alternativeband klingt. Die durchaus ungewöhnliche Mischung wird auch im weiteren Verlauf des Albums beibehalten, immer wieder aufgelockert durch seltsam-bizarre Parts und die vielseitige Verknüpfung der jeweiligen Stilmittel der beteiligten Genres. Vom psychedelischen Akustikpart über derbe Metalgrooves und einen ultraschweren MY DYING BRIDE-Riff („Silent Terror“) bis hin zu kurzen Melodieausbrüchen in Moll kommen die unterschiedlichsten Elemente zum Einsatz, allerdings ohne FAITH NO MOREesk ein kunterbuntes Mosaik zu entwerfen. Viel lieber versuchen sich LIQUID GOD an der Findung eines ganz eigenen Stils. Dieses Vorhaben nötigt Respekt ab, zumal die auf „Nangol“ zu entdeckende Kombination durchaus das Potential hat, die beteiligten Spielarten in einem neuen, interessanten Kontext hörenswert zu machen. Doch da wäre noch ein dickes Jedoch: Zum einen durch streckenweise unausgegorenes Songwriting, zum anderen durch den bei aller Variabilitiät viel zu unauffälligen, mittelprächtigen Gesang wird den Tracks der Nährboden für ein wahrlich spannendes Hörerlebnis entzogen. Außerdem hätte vielleicht eine noch stärkere Besinnung auf die großen Gegensätze und das daraus resultierende Spannungsverhältnis zwischen den diversen teilnehmenden Stilistiken sicherlich zu einem dynamischeren Endergebnis geführt.
Veröffentlichungstermin: 2004
Spielzeit: 48:07 Min.
Line-Up:
Roman Grace
Gregore Caesar
Chris Filius
Produziert von Jay Uken
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.liquidgod.com
Email: info@liquidgod.com
Tracklist:
Touch the Sky
Breathe
Silent Terror
Entangled
Nothing Left
Follow Me
Nails
What´s Going on?
Time Heals Nothing
Be My Clown
Beyond the Realms of Reality