Einen ziemlich bescheidenen Eindruck macht die Promo der Schweden LAID TO UNREST, als ich sie aus dem Briefumschlag herauszerre und zunächst etwas kritisch beäuge: Das etwas befremdliche Cover ziert die insgesamt sehr spartanische Aufmachung, auf einen Infotext verzichtet man vollkomen und man hält es scheinbar nicht mal für nötig, dem ungewöhnlichen Package eine Tracklist beizulegen – im Internet wird der engagierte Rezensent allerdings schlau und kann zumindest letzteres Makel etwas ausmerzen. Bei LAID TO UNREST handelt es sich im eigentlichen Sinne um ein eben mal ins Leben gerufenes Zwei-Mann-Projekt, bestehend aus dem renommierten Schlagzeuger Fredrik Andersson (AMON AMARTH, CURRICULUM MORTIS), und dem bislang eher unbekannten Allrounder Zack Z., der auf Pre-Arranged Funeral Activity sowohl die Gitarren- und Bassspuren eingezimmert, als auch den Sängerpart übernommen hat – selbst im Personalwesen führen die Beiden also ein konsequentes Sparprogramm durch, was den Charakter eines Projekts nur weiter bestätigt.
Diese Impressionen setzten sich zunächst auch weiter fort, denn die Produktion des Demos ist ebenfalls ziemlich ärmlich geraten, auch wenn die Abmischung grob gesehen ein klein wenig an Anderssons Hauptbrötchengeber AMON AMARTH erinnert. Auch musikalisch folgt man dem Rufe der Wikinger, kann sich phasenweise aber auch auf neue Elemente beziehen und somit einen abwechslungsreichen Stil behaupten. Besonders die Vocals sind ziemlich variabel geraten und erinnern vereinzelt schon ein wenig an Johan Hegg – bei den cleanen Gesangsparts finden sich hingegen Anbiederungen an FEAR FACTORYs Burton C. Bell. Ähnlich flexibel ist das gesamte Konzept von LAID TO UNREST, so ist der eröffnende Titeltrack fest im Midtempo verwurzelt, während man auf dem folgenden Incineration Of The Plastic Brigade etwas fester auf das Gaspedal tritt und insgesamt auch wesentlich wuchtiger daher kommt. Alle drei Tracks bestechen durch ein hohes Maß an Eingängigkeit und gerade die erwähnten cleanen Gesangsparts verankern sich tief und fest im Rezensentenohr – kein unangenehmes Gefühl, denn in puncto Songwriting läuft auf Pre-Arranged Funeral Activity wirlich alles prima und bei einem gewöhnlichen Ohrwurm spielt die Soundqualität ja bekanntlich keine Rolle. Gegen Ende des Demos wird man sogar noch einmal erstaunlich experimentell, indem man ein äußerst melodisches und überlanges Gitarrensolo ins Geschehen inkludiert. Nach einer für drei Tracks überdurchschnittlichen Spielzeit von 18 Minuten wandert die musikalisch wirklich begeisternde CD zurück in die nach diesen positiven Erlebnissen fast noch hässlicher erscheinende Hülle. Rein technisch gesehen ist Pre-Arranged Funeral Activity also ein Demo auf unterstem Niveau geworden – bei Veröffentlichungen dieses Kalibers zählt jedoch einzig der musikalische Qualität, welche in diesem Falle wie erwähnt immens ist. Wenn es den beiden Musikern um LAID TO UNREST also ernst ist, sollten sie für die Veröffentlichung der nächsten Scheiblette etwas tiefer in die Tasche greifen – dann wäre das aussagekräftige Demo zum Major-Deal wohl perfekt. Bis dahin bleibt es für den hoffnungsvollen Rezensenten allerdings unvermeidlich, des öfteren auf den optischen Unsympathen im CD-Regal zurückzugreifen…
Veröffentlichungstermin: 4.Quartal 2003
Spielzeit: 18:24 Min.
Line-Up:
Zack Z. – Guitar, Vocals, Bass
Fredrik Andersson – drums
Produziert von Emil Holmgren & Zack Zuchowski
Homepage: http://www.laidtounrest.tk
Email: cauldron_metal@hotmail.com
Tracklist:
01. Pre-Arranged Funeral Activity
02. Incineration Of The Plastic Brigade
03. Black Burnt Soul